Heute und Morgen findet erstmals eine Deutsche Meisterschaft im neuen olympischen Format Olympic Combined statt. Ein erster Meilenstein auf dem Weg nach Tokio!
Zum ersten Mal wird eine Deutsche Meisterschaft im neuen Wettkampfformat Olympic Combined ausgetragen. Die "Super-Disziplin" kombiniert alle drei ursprünglichen Kletterdisziplinen (Lead, Speed und Bouldern) und wird auch bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio geklettert. Die neue Deutsche Meisterschaft ist also die ideale Gelegenheit für die Athletinnen und Athleten, sich auf die Olympischen Spiele vorzubereiten.
Vorbereitung auf Olympia 2020
Nur noch zwei Jahre bis zu den olympischen Sommerspielen 2020 in Tokio. Dort wird zum ersten Mal auch Klettern als eigene Disziplin vertreten sein. Nur die besten Allroundkletterer bekommen in Tokio die (zunächst) einmalige Chance, sich im Rennen um eine olympische Medaille beweisen zu dürfen: Beim Olympic Combinded werden die Disziplinen Bouldern, Lead und Speed hintereinander ausgetragen, aber gemeinsam gewertet. Es können also nur die Athletinnen und Athleten einen der drei Podiumsplätze erreichen, die in allen Disziplinen herausragende Leistungen zeigen. Um sich auf dieses Event vorzubereiten, trainiert auch der DAV-Kader mittlerweile verstärkt alle drei Disziplinen. Mit der Deutschen Meisterschaft Olympic Combined bildet der Sportverband erstmals das olympische Wettkampfformat ab.
Straffes Wettkampfprogramm
Schauplatz der Deutschen Meisterschaft Olympic Combined ist das brandneue bayerische Landesleistungszentrum in Augsburg. Hier treffen sich am 14. und 15. Juli knapp 70 Athletinnen und Athleten aus ganz Deutschland. Der Nationalkader ist gesetzt. Dazu konnten die elf Landesverbände jeweils vier Frauen und vier Männer ihrer besten Allroundtalente nominieren. Somit kommen in Augsburg die besten aus allen drei Disziplinen zusammen, denen zwei ereignisreiche Wettkampftage bevorstehen. Denn an beiden Tagen gilt es, im Speed, Bouldern und Lead nacheinander alles zu geben. Samstag ist Qualifikationstag, mit den Qualifikationsrunden der Damen und Herren. Beim Finale am Sonntag werden die Wettkämpfe der drei Disziplinen in der selben Reihenfolge abgehalten.
Die größten Allroundtalente kommen nach Augsburg
Mit dabei in Augsburg sind unter anderem Alex Megos (DAV Erlangen) und Christoph Hanke (DAV Ringsee), die sich aktuell beim Lead- und Speedweltcup in Chamonix schonmal warmklettern. Die beiden haben vor allem im Leadklettern ihre Stärken – beide konnten nationale und internationale Wettkampferfolge in dieser Disziplin feiern. Aber auch im Bouldern und Speedklettern haben sie hart trainiert und werden dies am kommenden Wochenende unter Beweis stellen. Auch Jan Hojer (DAV Frankfurt) kämpft im Moment beim Weltcup in Chamonix um eine gute Platzierung. Er ist einer der großen Allrounder des DAV Teams. Die größten Erfolge feierte er bisher im Bouldern – unter anderem heimste er 2014 den Titel des Boulderweltcup-Gesamtsiegers ein und ist der amtierende Europameister im Bouldern. Mit dem Sieg bei der Deutschen Meisterschaft im Lead 2017 bewies er aber auch sein Talent für diese Disziplin.
Desweiteren gehen auch die Brüder David und Ruben Firnenburg (DAV Rheinland-Köln) an den Start, die ihr Können im Bouldern, Lead und Speed schon des Öfteren unter Beweis gestellt haben. Ebenso Alexander Averdunk (DAV München-Oberland), Simon Unger (DAV Augsburg), Moritz Hans (DAV Schwaben) und Kim Marschner (DAV Schwäbisch-Gmünd). Ein vielversprechendes Allroundtalent ist besonders Yannick Flohé (DAV Aachen), der als Deutscher Meister im Bouldern und Leadweltcup-Halbfinalist große Olympia-Hoffnungen hegt.
Starke Damen kämpfen um den Titel
Bei den Damen werden unter anderem Johanna Holfeld (DAV Sächsischer Bergsteigerbund), Lucia Dörffel (DAV Chemnitz), Romy Fuchs (DAV München-Oberland) und Leonie Lochner (DAV München-Oberland) erwartet. Dörffel konnte sich bei der European Youth Championship Combined im November vergangenen Jahres erfolgreich auf Rang vier platzieren. Holfeld hat sich auf internationalen Jugendwettkämpfen ebenfalls schon Medaillen im Bouldern und Lead gesichert. Daneben startet auch die letztjährige Deutsche Vizemeisterin im Bouldern, Frederike Fell (DAV Freising), die erst letztes Wochenende beim Europäischen Jugendcup Lead in München den vierten Platz holte.
Große Konkurrenz bekommen sie von Alma Bestvater (DAV Weimar), der aktuell erfolgreichsten Wettkampfathletin auf der internationalen Bühne. Die 22-Jährige kletterte in dieser Saison schon in zwei Boulderweltcup-Finalen mit und erreichte im letzten Jahr auch ein Leadweltcup-Halbfinale. Erst am vergangenen Wochenende knackte sie außerdem beim Speedweltcup in Villars mit 10,64 Sekunden den deutschen Speedrekord der Damen. Mit dieser erfolgreichen Bilanz in allen drei Disziplinen ist auch sie auf eine eventuelle Olympia-Teilnahme bestens vorbereitet.
Programm Deutsche Meisterschaft Olympic Combined 2018:
Samstag, 14. Juli 2018:
Qualifikationswettbewerbe
09.00 Uhr: Speed
11.00 Uhr: Bouldern
16.00 Uhr: Lead
Sonntag, 15. Juli 2018:
11.00 Uhr: Finale Speed
12.00 Uhr: Finale Bouldern
14.00 Uhr: Finale Lead
Quelle: Deutscher Alpenverein (DAV)