Im Interview mit dem Sport Informatiosn Dienst spricht DOSB-Präsident Alfons Hörmann über die Stärken des Hamburger Konzepts und den internationalen Konkurrenzkampf bei der Olympiabewerbung.
Die deutschen Olympia-Macher haben am Montag (6. Juli) die heiße Phase der Bewerbung um die Spiele 2024 in Hamburg eingeläutet. Nach der ersten Gesellschafter-Versammlung der Olympia-Bewerbungsgesellschaft sprach der SID mit Alfons Hörmann.
Welches Signal geht von der konstituierenden Sitzung, an der auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière und Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz teilnahmen, aus?
ALFONS HÖRMANN: Jetzt geht es endgültig los. Mit der ersten Gesellschafterversammlung der Olympia-Bewerbungsgesellschaft ist jetzt der offizielle Startschuss gegeben. Ab dem heutigen Tag haben wir endgültig die personelle und organisatorische Struktur, die wichtig ist, das Projekt jetzt Schritt für Schritt in eine gute Richtung zu bringen. Es war deutlich und klar die Vorfreude zu spüren. Wer sich den Kleinen Grasbrook bildlich gesprochen im Endzustand ansieht mit den Stadien und dem Olympischen Dorf, der kann sich dieser Vision, diesem Ziel und dieser Faszination nicht entziehen. Zudem war ganz klar spürbar, dass wir das Thema nicht nur gemeinsam anpacken, sondern auch zum Erfolg führen wollen.
Erste Hürde der Hamburger Bewerbung ist am 29. November das Referendum. Wie wollen Sie die Bürger an die Wahlurne bringen und davon überzeugen, für die Spiele zu stimmen?
Ich denke, ein ganz wichtiger Punkt war es in den vergangenen Wochen, dass die Bürger in den Bürgerwerkstätten mit in das Thema integriert wurden. Man ist sehr offen und sehr kommunikativ mit jedem einzelnen Schritt auf die Bürger zugegangen. Es sind für die kommenden Monate noch viele weitere Aktionen geplant. Man muss jetzt die Chancen für die Bürger, die sich aus dem Projekt für Hamburg ergeben, noch mal vermitteln. Dann müsste es nicht nur gelingen, genügend Bürger der Stadt an die Urne zu bekommen, sondern auch ein klar positives Votum für das Projekt zu erhalten.
Womit wollen Sie die Begeisterung schüren? Was spricht für das Konzept?
Zum einen habe ich bewusst den Bezug zur Wiedervereinigung hergestellt. Sie ist jetzt genau eine Generation her. Nun ist es an der Zeit, ein großes, vereinendes Ziel zu definieren. Woran können wir schöner das vereinte Sport-Deutschland festmachen als an einer solchen Olympia-Bewerbung? Zum anderen glaube ich, dass wir eine Zukunftsvision erarbeiten und damit insgesamt für den Sport Rückenwind gestalten. Das komprimierte Konzept bietet die Chance, Spiele der Athleten zu gestalten, weil wohl cirka 80 Prozent der Wettbewerbe im Radius von zehn Kilometern hier in Hamburg stattfinden. Das bietet eine Perspektive, die sowohl aus deutscher als auch aus internationaler Sicht nicht alltäglich ist.
Hamburg hat unter anderem mit Paris und Boston starke Mitbewerber. Wie bewerten Sie den internationalen Konkurrenzkampf?
Mit dem heutigen Tag können wir mit Fug und Recht sagen: Nicht nur Sport-Deutschland steht hinter der Bewerbung, sondern das gesamte Land. Die Anwesenheit des Bundesinnenministers und das Commitment des Bundes, in der Bewerbungsgesellschaft mit von der Partie zu sein, ist die klarste Form des Commitments. Ich denke, wenn Deutschland in seiner guten Organisationsstruktur, in seiner wirtschaftlichen Stärke, in seiner auch sportpolitisch guten Aufstellung gemeinsam und schlagkräftig und Schulter an Schulter in den Wettbewerb geht, ist das ein gutes Signal.
(Quelle: Sport Informations Dienst)
Alfons Hörmann will Hamburg 2024 gemeinsam mit der Bewerbungsgesellschaft zum Erfolg führen. Foto: picture-alliance