In unserem Olympic Weekly schauen wir jede Woche auf das zurück, was in der Vorwoche im olympischen Sport passiert ist - selbstverständlich mit Fokus auf unsere deutschen Athletinnen und Athleten.
Turnen
Zwei sensationelle WM-Medaillen und viele Freudentränen: Die neue Weltmeisterin Pauline Schäfer und Tabea Alt haben bei den Welttitelkämpfen in Montreal deutsche Turngeschichte geschrieben. Der überraschende Sieg der Chemnitzerin und die Bronzemedaille für Alt waren zusammen der größte Erfolg für deutschen Athletinnen seit 47 Jahren.
"Die letzten Momente vor meiner Übung waren richtig schlimm. Aber als es losging, hatte ich von der ersten Sekunde an ein gutes Gefühl", berichtete die immer noch konsternierte Schäfer, die den Triumph des deutschen Duos "einfach cool" nannte.
Obwohl sie sowohl in der Qualifikation als auch im Mehrkampf-Finale das beste Balken-Resultat aller Athletinnen herausgeturnt hatte, war Weltcup-Gesamtsiegerin Alt mit ihrer ersten WM-Medaille aus Bronze mehr als zufrieden. "Ich freue mich für Pauline, wir haben zusammen ein großes Ausrufezeichen gesetzt", sagte sie.
Das überaus erfolgreiche Abschneiden der deutschen Athletinnen hatte bereits am Samstag Elisabeth Seitz komplettiert. Einen Tag nach ihrem neunten Platz im Mehrkampf überzeugte die deutsche Mehrkampf-Meisterin aus Stuttgart auch im Stufenbarren-Finale und belegte trotz erheblichen Trainingsrückstands Rang fünf.
Short-Track
Ein optimistisches Fazit zog DESG-Trainer Daniel Zetsche nach den vier "dollen" Weltcuptagen in der niederländischen Shorttrack-Hauptstadt Dordrecht.
"Das Niveau ist international extrem gestiegen, alle sind zusammengerückt. Besonders bei den Männern hatten Viertelfinals oft Endlaufniveau", beschreibt der Dresdner die Situation.
Der zweite Weltcup der Olympiasaison war besonders für Anna Seidel erfolgreich. Ein deutscher Rekord über 1000 m und zwei DESG-Olympianormen (1000 m und 1500 m) erkämpfte die Dresdnerin. Bianca Walter erfüllte die DESG-Norm über 1500 m. Die 3000-m-Damenstaffel kam auf Platz 4 im B-Finale.
Mit einem superschnellen Lauf am Samstag in 4:12, 706 Minuten, nur knapp vom deutschen Rekord (4:11,400) entfernt, hatte sich das Dresdner Quartett - Anna Seidel, Bianca Walter, Tina Grassow und Gina Jacobs - für das B-Finale qualifiziert.
Im B-Finale hatten die Damen etwas Pech. "Es ging kontrolliert los und lief ganz gut für uns bis der Zwischenfall passierte. Wir wollten Druck auf die USA ausüben, als eine Italienerin vor uns ins Schleudern kam. Wir mussten ausweichen und konnten erst etwas später wechseln", beschreibt Tina Grassow. Das 3000 m-Staffelgold ging an China.
Immerhin war das Team viermal gestartet. "Das war noch ein Auf und Ab. Tina und Gina werden wir fit für die Asienweltcups machen", erklärte der Coach, der seinem Quartett noch mehr zutraut. Wenn es nach dem vierten Weltcup in Seoul (Südkorea) in der Gesamtwertung zu den besten Acht gehört, könnte es mit einem Olympiastart klappen.
Tennis
Alexander Zverev hat sich mit dem Halbfinaleinzug beim ATP-Turnier in Peking für das Saisonfinale der besten acht Tennisprofis qualifiziert. Der Weltranglistenvierte aus Hamburg setzte sich im Duell der Youngster gegen den ein Jahr jüngeren Russen Andrej Rublew souverän mit 6:2, 6:3 durch und sammelte damit als dritter Spieler nach Rafael Nadal und Roger Federer die nötigen Punkte für das Turnier in London.
Im Halbfinale musste sich der 20-Jährige allerdings dem Australier Nick Kyrgios mit 3:6 und 5:7 geschlagen geben.
Zverev ist der erste Deutsche bei der ATP-WM seit Rainer Schüttler 2003.
[Quelle: SID]
Disclaimer
Die Aufzählung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir versuchen mit dem Olympic Weekly Olympia-Fans einen Überblick über das Wichtigste aus der vergangenen Woche zu liefern. Mehr und ausführlichere Informationen zu den einzelnen Sportarten gibt es auf den jeweiligen Verbandsseiten.