Als neue Sportart feiert das Skibergsteigen oder Ski Mountaineering 2026 bei den Olympischen Spielen in Cortina d’Ampezzo und Mailand sein Debüt. Die Aufnahme erfolgt zunächst nur für diese Austragung. In Italien werden fünf Entscheidungen ausgetragen. 24 Männer und 24 Frauen tragen jeweils einen Sprint und einen Einzel-Wettbewerb aus, dazu kommt eine Mixed-Staffel mit jeweils zwei Läuferinnen und Läufern. Durchgeführt werden die Entscheidungen im Bormio im Veltlin.
Die Geschichte des Skibergsteigens geht zurück auf den Militär-Patrouillenlauf, der 1924 in Chamonix sogar olympisch war. Dieser wurde mit einem Wettbewerbsschießen kombiniert, ähnlich wie beim heutigen Biathlon. Seit 2004 gibt es im Skibergsteigen einen Weltcup, zwei Jahre zuvor wurden im Rahmen des „Internationalen Jahr der Berge“ die ersten Weltmeisterschaften ausgetragen.
2020 in Lausanne gehörte das Skibergsteigen zum Programm der Olympischen Jugend-Winterspiele (YOG). Dort gewannen die deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwar keine Medaillen, doch im Einzel und Sprint wurden jeweils Top-10-Platzierungen errungen. Die Mixed-Staffel landete auf dem fünften Platz.
Im Sprint des Skibergsteigens gibt es eine sehr kurze Steigstrecke von 50 bis 80 Höhenmetern mit einer Tragepassage, bei denen die Skier am Rucksack verstaut sind, sowie abschließender Abfahrt. Der Aufstieg erfolgt per Fuß oder auf Fellen unter dem Schuhwerk, am Rucksack werden die sehr leichten Skier für die Abfahrt transportiert. Die Dauer beträgt zwischen drei und vier Minuten, die Läuferinnen und Läufer starten in der Qualifikation in Abständen von 20 Sekunden, ab der ersten Runde treten sie dann zu sechst gegeneinander.
Das Einzel mit Massenstart dauert deutlich länger. Das Individual umfasst mindestens drei Aufstiege und Abfahrten über bis zu 1900 Höhenmetern. Dabei müssen etwa fünf Prozent der Höhenmeter als Tragepassage gestaltet sein. Der Wettbewerb geht über eine bis zu zweieinhalb Stunden. Auch hier geht es zu Fuß bergauf, bei einem steilen Anstieg können auch Steigeisen benutzt werden. Am Rucksack sind auch hier leichte Skier befestigt.
Bei Weltmeisterschaften wird zudem das Vertical Race ausgetragen. Dieses Rennen führt ausschließlich bergauf, üblicherweise auf festem Schnee. Dabei tragen die Läuferinnen und Läufer bei ihrem Wettlauf zum Gipfel Felle unter den Skiern. Ein Höhenunterschied von 700 Metern soll nicht überschritten werden.
Zuständig für die deutschen Nationalmannschaften der Frauen und Männer ist der Deutsche Alpenverein, der seit 2001 Mitglied des International Council für Ski Mountaineering Competitions (ISMC) ist. Die deutschen Athletinnen und Athleten gehören der erweiterten internationalen Spitze an.