Vom 16. - 20. Oktober 2024 findet im dänischen Ballerup die Weltmeisterschaft Radsport-Bahn statt. Wir haben die wichtigsten Fragen dazu beantwortet.
Was steht an?
Das jährliche Klassentreffen der weltbesten Bahnrad-Profis - die 121. Ausgabe der 1893 erstmals ausgetragenen Weltmeisterschaften, die von Mittwoch bis Sonntag in Kopenhagen stattfinden. Genauer: Im Vorort Ballerup, nordwestlich der radsportbegeisterten dänischen Hauptstadt. 6500 Fans passen in die Halle und werden die Athletinnen und Athleten in den 22 Wettbewerben zu Höchstleistungen antreiben. Für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) rollen neun Frauen und zehn Männer an den Start.
Wer fehlt?
Niemand Geringeres als die größten Namen im deutschen Bahnrad-Team, die "Golden Girls" im Sprint. Die hochdekorierten Emma Hinze und Lea Sophie Friedrich, beide achtmalige Weltmeisterinnen, fallen ebenso aus wie Pauline Grabosch. Gemeinsam hatte das Trio in Paris bei den Olympischen Spielen Bronze in der Teamverfolgung geholt, gemeinsam verzichten sie nun auf einen WM-Start. Berufliche Verpflichtungen und die dringend notwendige Erholung stehen einem Start so kurz nach Olympia im Wege. "Jeder von uns hat Momente, in denen wir innehalten müssen, um Kraft zu tanken, auf uns selbst zu achten und Raum für neue Träume zu schaffen", begründete Hinze, die in den kommenden Wochen zudem einen Bundeswehrlehrgang absolviert, auf Instagram ihre Wettkampfpause.
Wer springt in die Bresche?
Die zweite Garde im deutschen Team - unerfahren, aber hungrig. Vor allem im Sprint-Bereich setzen die Verantwortlichen auf die Jugend. Clara Schneider, Lara-Sophie Jäger und Alessa Pröpster, die allesamt im U23-Bereich schon beachtliche Erfolge gefeiert haben, erhalten ihre Chance auf der großen Bühne - ebenso unter anderem der hochveranlagte U23-Europameister Luca Spiegel bei den Männern. Die Ergebnisziele werden ob der fehlenden Erfahrung defensiv formuliert. "Es geht nicht um Medaillen, da sind wir zu weit weg", sagte Sprint-Bundestrainer Jan van Eijden im SID-Gespräch.
Wer holt dann die Medaillen?
Vielleicht Franziska Brauße? Die 25-Jährige gilt in Abwesenheit von Hinze und Co. jedenfalls als aussichtsreichste Kandidatin für eine Top-Platzierung. 2022 raste sie in der nicht-olympischen Einerverfolgung zu WM-Gold, nun will sie erneut ins Regenbogentrikot schlüpfen. Auch in der Teamverfolgung, in der Brause unter anderem an der Seite von Tokio-Olympiasiegerin Mieke Kröger ebenfalls startet, soll nach Rang sechs in Paris ein besseres Ergebnis her. Routinier Roger Kluge will an der Seite von Tim Torn Teutenberg im Madison die Medaillen-Ränge angreifen.
Welche internationalen Stars sind dabei?
Der Niederländer Harrie Lavreysen, dreifacher Olympiasieger von Paris, gibt sich ebenso die Ehre wie Straßen-Weltmeisterin Lotte Kopecky. Die Belgierin hat auch auf der Bahn bereits zahlreiche Titel eingeheimst und will in Kopenhagen erneut in den Ausdauer-Disziplinen glänzen. Ebenfalls vom Straßenradsport bekannt ist der Italiener Filippo Ganna, der in der Einzelverfolgung seinen bereits siebten WM-Titel anpeilt.
Wo gibt es das zu sehen?
Eurosport überträgt weite Teile der Abend-Sessions, in denen die Finalentscheidungen fallen, im TV bei Eurosport 1 und 2 sowie im Stream.
