Das ist am Sport-Wochenende passiert: Vielversprechender Auftakt in den Wintersport und Krawietz/Pütz gewinnen ATP Finals
Tennis
Als der überraschende Triumph bei den ATP Finals so langsam realisiert war, gab Kevin Krawietz den Party-Befehl. "Das müssen wir jetzt feiern. So viel haben wir auch noch nicht gewonnen", sagte der deutsche Tennisprofi mit einem Lächeln, nachdem er sich gemeinsam mit seinem Partner Tim Pütz den historischen Doppel-Titel beim Saisonfinale gesichert hatte.
Krawietz und Pütz sind Familienväter, "zu Hause kommen wir nicht so viel raus", sagte Krawietz: "Deswegen können wir auch entspannt mal loslassen und einen draufmachen. Das ist was ganz Besonderes, auf jeden Fall." Durch einen 7:6 (7:5), 7:6 (8:6)-Erfolg gegen die Weltranglistenersten Marcelo Arevalo/Mate Pavic (El Salvador/Kroatien) hatten Krawietz/Pütz zuvor als erstes deutsches Doppel in der 55-jährigen Turniergeschichte den prestigeträchtigen Jahresabschluss gewonnen.
Ein bisschen gedämpfte Feierstimmung herrschte bei den Profis aus Coburg und Frankfurt dann aber doch, schließlich ging es am Montagmittag mit dem Flugzeug direkt weiter nach Malaga zum Davis Cup. Dort stößt das Doppel zur Mannschaft von Teamchef Michael Kohlmann, die am Mittwoch im Viertelfinale auf Kanada trifft. "Ich freue mich, nach Malaga zu kommen. Nach Hause zur Familie zu kommen wäre noch schöner, aber das ist ja absehbar", sagte Pütz.
Ski Alpin - Slalom - Frauen
Lena Dürr fährt gleich im ersten Weltcup-Slalom des Winters auf das Podest. Auf ihrer Lieblingsstrecke im finnischen Levi wird die 33-Jährige Dritte.
Lena Dürr strahlte. Mit einem breiten Grinsen stemmte die deutsche Slalom-Spezialistin bei der kleinen Siegerzeremonie ihre Skier in die Luft und ließ sich vom Publikum im Zieleinlauf von Levi feiern. Und wieso auch nicht? Mit einem dritten Platz im ersten Slalom des Winters war Dürr ein Saisonstart nach Maß gelungen. Und das, natürlich: Auf ihrer Lieblingsstrecke.
"Ich bin sehr, sehr glücklich", sagte Dürr im BR, "und wieder ein Podium in Levi." Nirgendwo sonst fühlt sich Dürr im Weltcup-Zirkus so wohl wie auf der Piste 170 km nördlich des Polarkreises. Bereits zum fünften Mal in den vergangenen sieben Rennen stand die Münchnerin in Levi auf dem Podest, überhaupt war sie in diesem Zeitraum nie schlechter als Vierte. Levi sei "wie immer ein großer Spaß", hatte Dürr bereits nach dem ersten Durchgang betont.
An ihren ersten Sieg in Finnland, den erst zweiten im Slalom-Weltcup überhaupt, war am Samstag jedoch nicht zu denken - zu stark war einmal mehr Ski-Königin Mikaela Shiffrin. In Abwesenheit ihrer Dauerkonkurrentin in Levi, der Slowakin Petra Vlhova, fuhr die US-Amerikanerin ungefährdet zu ihrem 98. Weltcup-Sieg und baute ihren Rekord damit weiter aus, die Österreicherin Katharina Liensberger wurde Zweite.
Neben Dürr sorgte aus deutscher Sicht auch Emma Aicher für einen Lichtblick. Die 21-Jährige fuhr im zweiten Durchgang die Bestzeit aller Starterinnen und arbeitete sich noch einmal um 13 Plätze auf den neunten Rang nach vorne. "Es hat richtig Spaß gemacht", sagte Aicher im BR.
"Ich hab's oben noch gesehen, dass die Emma weit nach vorne gefahren ist", erzählte Dürr, die nach dem ersten Durchgang zwanzig Plätze vor ihrer Teamkollegin gelegen hatte: "Das tut uns allen gut. Wir freuen uns schon auf die nächsten Wochen, weil jetzt geht's Schlag auf Schlag."
Ski Alpin - Slalom - Männer
Skirennläufer Linus Straßer hat im ersten Weltcup-Slalom des Winters eine Podestplatzierung verpasst. Der 32-Jährige landete im finnischen Levi trotz der viertbesten Zeit im ersten Durchgang auf dem siebten Platz, sein Rückstand aufs Podium betrug 0,61 Sekunden. Der Sieg auf der Piste 170 km nördlich des Polarkreises ging am Sonntag an Clement Noel aus Frankreich.
Der Olympiasieger von 2022 sicherte sich den ersten Platz mit 0,80 Sekunden Vorsprung vor Henrik Kristoffersen aus Norwegen und dem Schweizer Loic Meillard (+0,95 Sekunden). Rückkehrer Lucas Pinheiro Braathen, der nach einem Jahr Pause und dem Abschied vom norwegischen Verband für Brasilien startet, fuhr auf den vierten Platz.
Deutlich schlechter verlief das Comeback im Slalom-Weltcup für Marcel Hirscher. Der achtmalige Gesamtsieger aus Österreich, der nun für die Niederlande startet, hatte als 46. den zweiten Durchgang verpasst und sprach im Anschluss von einer der "schlechtesten Slalom-Fahrten" seines Lebens.
Für den Deutschen Skiverband (DSV) kam neben Straßer nur Adrian Meisen (Garmisch) in den zweiten Durchgang, schied dort aber aus. Sebastian Holzmann (Oberstdorf/34.) verpasste das Finale, Anton Tremmel (Rottach-Egern) war im ersten Lauf ausgeschieden.
Skeleton
Olympiasieger und Weltmeister Christopher Grotheer hat einen Traumstart in die neue Skeletonsaison hingelegt. Am Sonntag schob sich der 32-Jährige mit einer Glanzleistung im zweiten Durchgang von Platz drei an der Konkurrenz vorbei und feierte den zweiten Sieg im zweiten Rennen im Eiskanal von Pyeongchang. Bei den Frauen überzeugte in Südkorea Olympiasiegerin Hannah Neise mit Rang zwei.
Insgesamt zeigten sich die deutschen Frauen im Vergleich zum Vortag deutlich verbessert, Jacqueline Pfeifer verpasste auf Platz vier die Medaillenplätze nur knapp.
Grotheer lag am Samstag und Sonntag jeweils vor den Briten Marcus Wyatt und Matt Weston. "Gestern war schon ein super Tag, heute waren die Bedingungen nicht so einfach", sagte er nach seinem Sieg: "Dass es am Ende noch gereicht hat mit sechs Hundertsteln - mega." Felix Keisinger und Lukas Nydegger kamen als Achter und Zehnter ins Ziel, Routinier Axel Jungk (33) tat sich mit Platz 16 dagegen deutlich schwerer.
Unter dem Strich gelang dem Team von Bundestrainer Christian Baude damit ein erfolgreicher Start in die neue Saison. Nach dem ersten Wochenende scheinen die Sieghoffnungen der Deutschen dabei weiter vor allem auf dem Olympiagold-Duo Grotheer und Neise zu ruhen. Bis zuletzt war das nicht absehbar gewesen - für Grotheer stand ein Karriereende im Raum, Neise dagegen pausierte im Sommer wegen Verdachts auf Herzmuskelentzündung länger.
"Da ich vor ein paar Wochen noch überlegt habe, die erste Saisonhälfte auszulassen, bin ich jetzt doch ganz froh, hier zu stehen", sagte Neise nach dem Rennen: "Ich denke, das gibt mir einfach die nötige Lockerheit, um das Ganze zu genießen und Spaß zu haben." Am Samstag war sie Sechste geworden, den ersten Sieg des Winters sicherte sich die Britin Amelia Coltman, am Sonntag setzte sich deren Landsfrau Freya Tarbit deutlich durch.
Bereits am nächsten Wochenende geht es weiter. In Peking stehen die Vorzeichen für das deutsche Team gut, auf der Anlage in Yanqing hatten Grotheer und Neise 2022 mit ihren Olympiasiegen den jeweils größten Karriereerfolg gefeiert. Auch Jungk hat als Silbermedaillengewinner gute Erinnerungen an die Olympiabahn.
Team D Award
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