EM

Ringer-EM in Rom: Hervorragende Medaillenausbeute für das deutsche Team

Mit Gold für den dreimaligen Weltmeister Frank Stäbler sowie einmal Silber und fünfmal Bronze übertraf die Bilanz des Deutschen Ringer-Bundes (DRB) in Italien das Ergebnis von 2019. Vor Jahresfrist hatten die DRB-Aktiven in Bukarest zweimal Silber und dreimal Bronze geholt.

Autor: DOSB
3 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 17. Februar 2020

DRB-Präsident Manfred Werner jubelte am Wochenende über eine die erfolgreichsten kontinentalen Meisterschaften der letzten Jahre. „Sieben Medaillen sind ein wahnsinnig starkes Ergebnis. Besonders freut mich, dass alle Stilarten bei diesem Erfolg ihren Beitrag geleistet haben. Gerade die Medaille im Freistilbereich hat mich natürlich besonders gefreut, erstaunlich wie souverän und abgeklärt Horst Lehr in seinem jungen Alter zahlreiche europäische Spitzenleute zur Verzweiflung gebracht hat. Man sieht, dass wir auch hier auf dem richtigen Weg sind.“

Erfolgsverwöhnt war man in den letzten Jahren schon von den griechisch-römisch Athleten und den Frauen und wie in der Vergangenheit lieferten die deutschen Ringer zuverlässig. Den Start machten die Grecos um dreifach Weltmeister Frank Stäbler. In seiner angestammten Gewichtsklasse bis 72kg untermauerte er erneut seine Ausnahmestellung und ließ keinem seiner Kontrahenten auch nur den Hauch einer Chance. Mit drei Überlegenheitssiegen spazierte Stäbler nahezu ins Finale und auch dort hatte der Georgier Lomadze dem Deutschen wenig entgegen zu setzen. So feierte Stäbler seinen zweiten EM-Titel und animierte wie so oft seine Teamkollegen zu eigenen Höchstleistungen. So konnten Hannes Wagner (82kg) und Jello Krahmer (130kg) auf die Erfolgswelle aufspringen und zeigten Leistungen, die ihnen nicht jeder zugetraut hätte. Zweimal Bronze war das Ergebnis, für beide Ringer die erste internationale Medaille im Seniorenbereich.

In der Wochenmitte übernahmen die Frauen die Wettkampfstätte in Rom und auch hier gab es für den Deutschen Ringer Bund drei EM-Medaillen zu bejubeln. Aline Rotter-Focken, die ein Dauer-Abo auf internationale Medaillen zu haben scheint, und Annika Wendle gewinnen Bronze, Silber für Maria Selmaier gab es wie schon bei den griechisch Kollegen ebenfalls eine Medaillenpremiere. Besonders erfreulich bei den Damen ist die Ausgeglichenheit im gesamten Team. Auch wenn arrivierte Sportlerinnen wie Luisa Niemesch oder die WM-Dritte Anna Schell die Medaillenränge knapp verpassen, springen andere Sportlerinnen in die Bresche und sichern so wieder ein tolles Gesamtergebnis. Trotz unglücklicher Finals an Tag 4, als vier Ringerinnen im kleinen Finale um Bronze standen und bis auf Aline alle unterlagen, sprangen am Ende drei Medaillen heraus. Allen voran Maria Selmaier belohnte sich für ihren langjährigen unermüdlichen Einsatz, bestätigte ihre tolle Frühform der internationalen Turniere auch bei der EM und rang sich bis ins Finale vor. In einem von Taktik geprägten Halbfinalduell gegen Catalina Axente (ROU) setzte sich Maria souverän mit 8:3 durch. Im Finale lautete die Gegnerin allerdings Weltmeisterin und Vize-Olympiasiegerin Vorobieva (RUS). Maria konnte hier für keine Überraschung sorgen, die Silbermedaille bleibt jedoch ein Riesenerfolg.

Die bereits von Werner angesprochene Überraschung lieferten zum Abschluss der Titelkämpfe die Freistilringer. Horst Lehr errang sich mit einem bärenstarken Turnier die Bronzemedaille. Bereits am Freitag überraschte er einige europäische Spitzenringer. Erst schaltete er den Dritten der U23 EM, Markovic (UKR), im Achtelfinale aus, im Viertelfinale dann den Aserbaidschaner Khasalov. Im Halbfinale unterlag er dem Russen Tuskaev denkbar knapp mit 4:5. Doch am zweiten Tag zeigte er sich von der Niederlage unbeeindruckt. Im kleinen Finale traf er auf dann auf den mehrfachen Medaillengewinner Georgi Vangelov (BUL). Auch hier bestätigte er seine Leistungen vom Vortag und brachte den Bulgaren mit seinen exzellenten Defensivkünsten nahezu zur Verzweiflung. Nach sechs Minuten setzte er sich mit 6:3 Punkten durch und feierte seine erste Medaille im Seniorenbereich direkt bei seinem zweiten Auftritt. Auch seine Teamkollegen waren oftmals nah dran am Edelmetall. Niklas Dorn, Gennadij Cudinovic und Lars Schäffle kämpften sich ebenfalls bis in kleine Finale vor, unterlagen jedoch knapp und auch Niklas Dorn zeigte bei seinem 7. Platz starke Turnierleistungen.
 

 

Quelle: DOSB, DRB, SID