Olympic Weekly

WM-Gold für Friedrich, Jamanka, im Skisprung Mixed- und Damen-Team

In unserem Olympic Weekly schauen wir jede Woche auf das zurück, was in der Vorwoche im olympischen Sport passiert ist - selbstverständlich mit Fokus auf unsere deutschen Athletinnen und Athleten.

Autor: DOSB
13 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 04. März 2019

Bob

Francesco Friedrich raste auf der Heimbahn seines großen Rivalen zum WM-Rekord, Mariama Jamanka zähmte im Frauenrennen als einzige die Bestie in den Bergen British Columbias: Die deutschen Bob-Festspiele haben auch bei den Weltmeisterschaften in der gefährlichen Eisrinne von Whistler ihre Fortsetzung gefunden - zweimal Gold, einmal Silber, einmal Bronze hieß es nach Abschluss der Zweier-Wettbewerbe.

Friedrich gelang dabei eine Fahrt für die Geschichtsbücher. Der Doppel-Olympiasieger feierte mit Anschieber Thorsten Margis seinen fünften WM-Titel im Zweierbob nacheinander, "das ist ein sehr besonderer", sagte Friedrich: "Wir haben gleichgezogen mit Eugenio Monti, und das auf einer so schwierigen Bahn."

In der langen Geschichte des Sports hatte nur der Italiener Monti vor rund 60 Jahren (1957 bis 1961) schon einmal eine solche WM-Serie hingelegt - und Friedrich ist mit gerade erst 28 Jahren immer noch ein junger Bobfahrer. 

Sein deutlicher Sieg ist zudem umso höher zu bewerten, weil der Sachse seinen Dauerrivalen Justin Kripps auf dessen Heimbahn schlagen musste. Und das gelang erstaunlich souverän. Der Kanadier, in Pyeongchang 2018 zeitgleich mit Friedrich Olympiasieger im Zweier, konnte dieses Mal selbst auf vertrautem Eis nicht mithalten und musste sich mit 0,59 Sekunden Rückstand mit WM-Silber begnügen.

"In dieser Deutlichkeit ist das in Whistler ein überragendes Ergebnis für uns, es passt zu den Olympischen Spielen und zu dieser Saison", sagte Bundestrainer Rene Spies: "Es ist eigentlich fast nicht zu glauben." Nico Walther (Oberbärenburg/+0,89) trug zum starken Eindruck der deutschen Männer bei, gemeinsam mit Anschieber Paul Krenz holte er Bronze.

Auch Mariama Jamanka machte genau da weiter, wo sie bei den Olympischen Spielen 2018 begonnen hatte. Rund ein Jahr nach ihrem Sensationssieg von Pyeongchang krönte sie sich erstmals zur Weltmeisterin - weil sie die schwierige Bahn meisterte wie keine andere.

Denn das Eis war besonders schnell am Sonntagmittag (Ortszeit), und ihre einzige echte Konkurrentin stürzte im dritten von vier Läufen schwer: Titelverteidigerin Elana Meyers Taylor, routinierteste Pilotin im Feld und Spezialistin für nordamerikanische Bahnen, verabschiedete sich scheppernd aus dem Rennen um Gold.

Dazu kamen im dritten Durchgang zahlreiche Beinahe-Stürze, kaum eine Pilotin bekam die schnelle Bahn in den Griff - bis auf Jamanka, die unter diesen Bedingungen einen Bahnrekord aufstellte. Schon nach dem dritten Durchgang lag sie damit weit mehr als eine Sekunde vor dem Rest des Feldes, der vierte Lauf wurde aber noch einmal zur Nervenprüfung: Erstmals wackelte auch Jamanka leicht, doch sie brachte den Schlitten letztlich sicher ins Ziel.

Stephanie Schneider (Oberbärenburg/+1,06) nutzte mit Anschieberin Ann-Christin Strack den Sturz von Meyers Taylor und sorgte mit einigem Rückstand als Zweite für einen überraschenden deutschen Doppelsieg.

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Skispringen

Die deutschen Skispringer haben zum dritten Mal in Folge WM-Gold im Mixed-Wettbewerb gewonnen. Markus Eisenbichler, Karl Geiger, Katharina Althaus und Juliane Seyfarth siegten in Seefeld nach einem spannenden Duell mit 1012,2 Punkten knapp vor Österreich (989,9). Bronze ging mit deutlichem Rückstand an Norwegen (938,4).

Eisenbichler schrieb mit dem Triumph Geschichte: Für den 27-Jährigen war es nach Gold im Einzel sowie mit dem Männerteam der dritte Titel der WM in Tirol. Dreimal Gold bei einer WM hatten zuvor nur die Österreicher Gregor Schlierenzauer und Thomas Morgenstern geschafft, beide 2011 in Oslo. Mit seinen insgesamt vier Titeln zog Eisenbichler zudem mit Martin Schmitt gleich.

Vor 11.200 Zuschauern erwischte das DSV-Quartett einen Start nach Maß in den 2022 erstmals olympischen Wettbewerb. Die WM-Zweite Althaus brachte den "gemischten Vierer" mit einem Sprung auf 107,5 m in Führung, die Eisenbichler (104,5 m mit mehr Anlauf) zunächst an Österreich verlor. Seyfarth (100,5 m) hielt Rang zwei, ehe Geiger (103,5) für eine knappe Halbzeitführung sorgte.

Auch im zweiten Durchgang ging es hin und her: Althaus (103,0) musste das ÖSV-Team wieder passieren lassen, Eisenbichler (107,0) eroberte Platz eins zurück. Seyfarth (103,0) baute die Führung aus, Geiger (107,0) brachte Gold nach Hause.

Deutschlands Skispringerinnen haben bei der Nordischen WM in Seefeld den erstmals ausgetragenen Team-Wettbewerb der Frauen gewonnen und damit das fünfte deutsche Gold bei den Titelkämpfen in Tirol geholt. Nach acht Sprüngen in einem packenden Wettkampf lag das DSV-Quartett um die zweimalige Einzel-Weltmeisterin Carina Vogt, die ihren insgesamt fünften WM-Titel holte, mit 898,9 Punkten deutlich vor Österreich (880,3) und Norwegen (876,9). 

Vogt (Degenfeld/99,0+92,5), die Olympiazweite Katharina Althaus (Oberstdorf/104,5+99,5), Juliane Seyfarth (Ruhla(98,0+95,0) und Ramona Straub (Langenordnach/106,0+100,0) setzten damit vor immerhin 3400 Zuschauern die deutsche Skisprung-Erfolgsserie bei den Titelkämpfen in Tirol fort. Zuvor hatten bei den Männern Markus Eisenbichler im Großschanzen-Einzel und das Team die beiden Goldmedaillen gewonnen.

Katharina Althaus ist beim Einzel zur Silbermedaille geflogen. Die Oberstdorferin musste sich wie schon bei Olympia 2018 in Pyeongchang einzig der Norwegerin Maren Lundby geschlagen geben, umgerechnet fehlten 25 Zentimeter zum Titel. Bronze ging an die 35 Jahre alte Ex-Weltmeisterin Daniela Iraschko-Stolz (Österreich).

Juliane Seyfarth (Ruhla) verpasste als Vierte die erste Einzel-Medaille ihrer Karriere knapp, Titelverteidigerin Carina Vogt (Degenfeld) musste sich mit Rang zehn begnügen.

Althaus segelte einen Tag nach dem deutschen Triumph im Teamspringen auf 108,0 und 107,0 m, mit 259,1 Punkten fehlte ihr nur ein Wimpernschlag zu Lundby (259,6). Im vierten Skisprung-Wettbewerb der WM in Tirol kam der Sieger somit zum ersten Mal nicht aus Deutschland.

Die am Dienstag noch so starke Ramona Straub (Langenordnach) kam nicht über den 18. Platz hinaus. Anna Rupprecht (Degenfeld), die nicht zum Gold-Vierer gehört hatte, belegte vor 4100 Zuschauern an der Toni-Seelos-Schanze den 24. Rang. Althaus, Vogt, Seyfarth und Straub hatten am Vorabend den ersten Teamwettkampf der WM-Geschichte gewonnen.

Althaus stellte im ersten Durchgang zwar mit 108,0 m den Schanzenrekord ein, musste sich wegen einer missglückten Landung aber hinter Lundby einordnen. "Das war ein wahnsinnig guter Sprung. Leider hat die Landung nicht ganz gepasst", sagte die dreimalige Saisonsiegerin. Auch Bundestrainer Andreas Bauer war zur Halbzeit zufrieden: "Kein Vorwurf an Katharina. Dass sie bei 108 Metern den Telemark verwackelt, ist in Ordnung." Im zweiten Durchgang legte sie 107,0 m vor, dann konterte aber Lundby.

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Bahnrad

Die deutschen Teamsprinterinnen haben das schwere sportliche Erbe der Kristina Vogel mit einem Erfolg angetreten. Bei den ersten Bahnrad-Weltmeisterschaften nach der tragisch beendeten Ära der zweimaligen Olympiasiegerin gewannen Miriam Welte (Kaiserslautern) und Emma Hinze (Cottbus) am Mittwoch im polnischen Pruszkow Bronze. In 32,789 Sekunden entschied das Duo das Rennen um Rang drei gegen Mexiko (33,455) für sich. Gold ging an Australien (32,255) vor Russland (32,591).

Die Männer verpassten wenige Minuten später Edelmetall nur knapp. Timo Bichler (Dudenhofen), Stefan Bötticher (Chemnitz) und Maximilian Dörnbach (Erfurt) mussten sich in 43,294 Sekunden im "kleinen Finale" um Bronze Russland (43,115) geschlagen geben. Der Sieg ging an die Niederlande (41,923) vor Frankreich (42,889).

Sprinter Stefan Bötticher hat dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) die zweite WM-Medaille beschert. Der 27 Jahre alte Chemnitzer gewann am Donnerstagabend Bronze im Keirin, verpasste aber seinen insgesamt dritten WM-Titel.

Bötticher, 2013 Weltmeister im Sprint und Teamsprint, fuhr ein herausragendes Turnier, in dem er mit Ausnahme des Finals alle Rennen gewann. Dort musste sich der Europameister dem Niederländer Matthijs Buchli und Yudai Nitta aus Japan geschlagen geben.

Bötticher war der einzige BDR-Athlet, der die Endrunde erreichte. Enttäuschend verlief der Wettkampf vor allem für Ex-Weltmeister Joachim Eilers (Köln). Der Titelträger von 2016 belegte in seinem Hoffnungslauf den letzten Platz und verpasste den Sprung ins Viertelfinale. In diesem war für Marc Jurczyk (Böblingen) Endstation.

Domenic Weinstein hat die dritte deutsche Medaille gewonnen. Der 24-Jährige aus Villingen-Schwenningen gewann am Freitagabend Silber in der Einerverfolgung und wiederholte seinen Erfolg aus dem Jahr 2016.

Europameister Weinstein musste sich im Finale in 4:12,571 Minuten dem italienischen Titelverteidiger Filippo Ganna (4:07,992) deutlich geschlagen geben. Bronze ging an Gannas Landsmann Davide Plebani.

"Man muss zugeben, dass es ein klarer und deutlicher Sieg war. Filippo war der Bessere", sagte Weinstein, der immerhin seinen Erfolg aus dem Jahr 2016 wiederholte. Bundestrainer Sven Meyer machte keine Hehl aus den großen Ambitionen, mit denen Weinstein angetreten war. "Wir sind nicht hergekommen, um Zweiter zu werden. Wir sind angetreten, um Weltmeister zu werden. Er war bereit, aber es hat einfach der Stärkere gewonnen", sagte Meyer.

Lisa Brennauer und Lisa Klein haben bei der Bahn-WM im polnischen Pruszkow Silber und Bronze in der Einerverfolgung gewonnen. Brennauer (Durach) musste sich im Finale der Australierin Ashlee Ankudinoff geschlagen geben, Klein (Saarbrücken) setzte sich im Duell um Platz drei gegen Kirstie James aus Neuseeland durch.

Roger Kluge und Theo Reinhardt haben dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) am Schlusstag der WM im polnischen Pruszkow die erste Goldmedaille beschert. Nach 200 Runden und 50 km siegte das Duo am Sonntag im Zweier-Mannschaftsfahren und verteidigte den Titel aus dem Vorjahr erfolgreich. Kluge/Reinhardt, die unter anderem drei Rundengewinne erzielten, verwiesen mit 105 Punkten Dänemark (84) und Belgien (82) nach 50:38 Minuten auf die Plätze.

Dabei waren Kluge und Reinhardt mit einem Nachteil angetreten. Kluge reiste erst am Sonntagmorgen von der UAE Tour in den Vereinigten Arabischen Emiraten an, wo er auf der Straße für das Team Lotto-Soudal gefahren war. Zwischen der Landung in Warschau und dem Start des Rennens um 15.07 Uhr lagen nur rund dreieinhalb Stunden.

Das fehlende gemeinsame Training machte sich auf der Bahn nicht bemerkbar, auch Kluge ließ keine Müdigkeit erkennen. Die anfängliche Zurückhaltung legte das Duo nach 50 Runden ab. Gemeinsam mit den Polen forcierten Kluge/Reinhardt eine Attacke und wurden 25 Runden später mit dem ersten von drei Rundengewinnen und 20 Zählern belohnt.

Im weiteren Rennverlauf blieben Kluge und Reinhardt aktiv und sammelten in den Zwischensprints weitere Punkte. In der Schlussphase geriet das BDR-Team durch die Dänen unter Druck, mit dem letzten Rundengewinn fünf Runden vor Schluss war die Entscheidung aber gefallen. 

Für den BDR war es die insgesamt sechste Medaille bei den Titelkämpfen in Polen. Zuvor hatte die deutsche Auswahl zwei Mal Silber sowie drei Bronzemedaillen gewonnen.

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Nordische Kombination

Die deutschen Kombinierer haben bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld die Silbermedaille im Staffelwettbewerb geholt. Eric Frenzel (Geyer), Fabian Rießle (Breitnau), Johannes Rydzek und Vinzenz Geiger (beide Oberstdorf) mussten sich in einem dramatischen Wettkampf im Schlussspurt Norwegen geschlagen geben, Bronze ging an Österreich. Den Titel-Hattrick nach 2015 und 2017 verpasste das DSV-Quartett um genau eine Sekunde.

"Es war unglaublich spannend. Wir waren zweimal schon tot, und haben doch noch um Gold gekämpft. Ich bin sehr stolz auf die Jungs, wir haben Silber gewonnen", sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch im ZDF: "Wir waren heute ein Team, es ist immer jemand in die Bresche gesprungen. Wenn einer mir vor der WM gesagt hätte, wir holen zwei Gold und ein Silber, dann wäre ich aus allen Wolken gefallen."

Nach dem Springen hatte die deutsche Auswahl nur auf Platz vier gelegen. Als dann auch noch Startläufer Rydzek einbrach, schien eine Medaille schon verloren, doch vor allem dank des wie entfesselt laufenden Seefeld-Doppelweltmeisters Frenzel gelang noch einmal der Anschluss. Im Finale war Norwegens Schlussmann Jarl Magnus Riiber allerdings einen Tick zu stark für Geiger. Für Riiber war es nach Gold im Normalschanzen-Einzel der zweite Sieg in Tirol. 

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Langlauf

Norwegens Skilangläufer haben bei der WM in Seefeld zum zehnten Mal in Folge Gold in der 4x10-km-Staffel gewonnen. Das Quartett um Topstar Johannes Hösflot Kläbo setzte sich vor Russland (+38,8 Sekunden) und Frankreich (+1:01,0 Minuten) durch. Das deutsche Team mit Sebastian Eisenlauer, Andreas Katz, Florian Notz und Jonas Dobler belegte wie schon bei der WM 2017 und Olympia 2018 den sechsten Rang.

"Mit Platz sechs bin ich zufrieden. Darauf kann man aufbauen, es geht vorwärts", sagte Bundestrainer Peter Schlickenrieder im ZDF: "Es werden jetzt zwar nicht die Sektkorken knallen, aber einen Prosecco gibt es schon. Wir haben bislang eine gute WM erlebt, besser, als ich mir das vorgestellt habe."

Die deutschen Skilangläuferinnen sind nach einer starken Vorstellung im Staffelrennen Vierte geworden und haben damit ihr bestes Weltmeisterschafts-Ergebnis seit zehn Jahren erreicht. Über 4x5 km lagen Victoria Carl (Zella-Mehlis), Katharina Hennig (Oberwiesenthal), Sandra Ringwald (Schonach) und Laura Gimmler (Oberstdorf) 42,5 Sekunden hinter den drittplatzierten Russinnen.

"Das fühlt sich an wie eine Bronzemedaille, die Mädels haben ein Riesenrennen hingelegt", sagte Bundestrainer Peter Schlickenrieder im ZDF: "Der vierte Platz ist gar nicht hoch genug zu bewerten, wenn man sieht, wen wir alles hinter uns gelassen haben wie die Amerikanerinnen und die Finninnen."

Für die Frauenstaffel war es die beste Platzierung seit der bislang letzten WM-Medaille 2009 in Liberec (Silber). Bei der WM 2017 in Lahti hatte Deutschland ebenso Platz sechs belegt wie bei Olympia 2018 in Pyeongchang. Von der Staffel, die 2014 bei Olympia in Sotschi mit Bronze das letzte Edelmetall bei einem Großereignis gewonnen hatte (Fessel, Böhler, Nystad, Herrmann) war in Seefeld keine Läuferin am Start.

Der grandiose neunte Platz von Victoria Carl zauberte Peter Schlickenrieder ein Lächeln ins Gesicht, dieses fror angesichts der Dominanz von Therese Johaug aber schnell wieder ein. "Das finde ich schon befremdlich, das muss ich ganz ehrlich sagen. Es gibt halt bei Johaug diesen Hintergrund", sagte der Skilanglauf-Bundestrainer nach dem 30-km-Marathon, in dem die Norwegerin in überlegener Manier ihr schon drittes Gold der WM in Seefeld holte.

Viel lieber wollte Schlickenrieder über das Abschneiden des deutschen Trios sprechen. Vor allem Carl, neun Tage zuvor schon Fünfte im Sprint, überzeugte mit einem weiteren einstelligen Ergebnis. "Ich bin sehr begeistert. Wenn mir das vorher einer gesagt hätte, hätte ich gesagt: träum weiter. Das war spitzenmäßig, ihr bestes Resultat in der Distanz", sagte der Bundestrainer.

Carl zeigte ein beherztes Rennen, hielt sich in der ersten Verfolgergruppe und verbuchte ihr zweites einstelliges WM-Ergebnis im Einzel. "Wir hatten richtig gute Ski, das waren Raketen unter den Füßen. Ich bin total stolz. Meine WM-Bilanz ist mega", sagte die 23-Jährige, die auch in der Staffel mit Rang vier überzeugt hatte.

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Leichtathletik 

Kugelstoßer David Storl (Leipzig) hat bei der Hallen-EM in Glasgow Silber gewonnen und den deutschen Leichtathleten damit die erste Medaille der Titelkämpfe beschert. Der zweimalige Weltmeister musste sich mit Saisonbestleistung von 21,54 m nur Freiluft-Europameister Michal Haratyk (Polen/21,65) geschlagen geben. Bronze ging an Tomas Stanek (Tschechien/21,25).

Der 28-jährige Storl war 2015 Hallen-Europameister geworden, 2011 holte er Silber, 2017 Bronze. Titelverteidiger Konrad Bukowiecki (Polen) war bereits in der Qualifikation ausgeschieden.

Konstanze Klosterhalfen (Leverkusen) hat die Silbermedaille über 3000 m gewonnen. Die 22-Jährige lief am Freitagabend in 8:34,06 Minuten ins Ziel, Gold ging an die Titelverteidigerin und Lokalmatadorin Laura Muir (Großbritannien), die mit Meisterschaftsrekord von 8:30,61 siegte. Bronze holte sich Muirs Landsfrau Melissa Courtney in 8:38,22 vor Alina Reh (Ulm), die in persönlicher Bestleistung von 8:39,45 Vierte wurde.

"Es war ein hartes Rennen. Ich weiß, wie stark Laura ist", sagte Klosterhalfen. Vor zwei Jahren hatte sie bei der Hallen-EM in Belgrad Silber über 1500 m gewonnen, zu den Titelkämpfen in Glasgow war sie als Weltjahresbeste angereist. Für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) war es die zweite Medaille der Titelkämpfe. Vor zwei Jahren in Belgrad gab es neunmal Edelmetall (2xGold, 2xSilber, 5xBronze).

Klosterhalfen trainiert seit Ende des vergangenen Jahres im Umfeld des umstrittenen "Nike Oregon Projects". Bei den deutschen Hallenmeisterschaften hatte sie einen deutschen Rekord aufgestellt, zuvor war sie bereits deutsche Bestleistung über die Meile gelaufen.

Kugelstoßerin Christina Schwanitz (LV Erzgebirge) hat den Sieg knapp verpasst und Silber gewonnen. Der 33-Jährigen, die auf 19,11 m kam, fehlten zwei Zentimeter zum zweiten Europameistertitel ihrer Karriere.

Es gewann mit 19,12 die Bulgarin Radoslawa Mawrodjewa, die im Vergleich zu Schwanitz auch den besseren zweitweitesten Versuch hatte, vor Titelverteidigerin Anita Marton (Ungarn/19,00). Sara Gambetta (Halle) belegte mit 17,60 m Platz sieben, Alina Kenzel (Waiblingen) wurde mit 17,55 Achte. 

Titelverteidigerin Cindy Roleder (Halle) ist bei der Hallen-EM in Glasgow über 60 m Hürden zu Silber gesprintet. Die 29-Jährige kam in 7,97 Sekunden ins Ziel, Gold ging an Nadine Visser aus den Niederlanden in europäischer Jahresbestleistung von 7,87, Bronze holte Elwira Herman (Weißrussland/8,00). Die deutsche Meisterin Pamela Dutkiewicz (Wattenscheid), vor zwei Jahren auf dem Bronzerang, hatte ihren EM-Start wegen Leistenproblemen kurzfristig abgesagt.

Freiluft-Europameisterin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) hat eine Weitsprung-Medaille um einen Zentimeter verpasst. Die 25-Jährige kam auf 6,83 m, Bronze holte Maryna Bech-Romantschuk (Ukraine/6,84), die allerdings den schlechteren zweitweitesten Versuch hatte. Gold gewann zum dritten Mal in Serie Ivana Spanovic (Serbien/6,99) vor der Weißrussin Nastassja Mirontschyk-Iwanowa mit 6,93 m.

Der ehemalige Dreisprung-Europameister Max Heß (Chemnitz) hat in Glasgow wie vor zwei Jahren Bronze gewonnen. Der 22-Jährige erreichte im Finale am Sonntagabend Saisonbestleistung von 17,10 m und musste sich nur Nasim Babajew (Aserbaidschan/17,29) und Titelverteidiger Nelson Evora (Portugal/17,11) geschlagen geben. Zu Silber fehlte Heß, der den besseren zweitweitesten Versuch hatte, ein Zentimeter.

Heß hatte 2016 als 19-Jähriger bei der Freiluft-EM in Amsterdam Gold gewonnen, im gleichen Jahr hatte er zuvor schon Silber bei der Hallen-WM in Portland geholt.

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Tennis

Alexander Zverev hat seinen ersten Saisonsieg auf der ATP-Tour verpasst. Beim gut 1,9 Millionen Dollar schweren Turnier im mexikanischen Acapulco musste sich der Weltranglistendritte im Finale Australiens "Bad Boy" Nick Kyrgios mit 3:6 und 4:6 geschlagen geben. Der 21 Jahre alte Hamburger wartet damit weiter auf seinen elften Erfolg auf der Tour.

"Ganz ehrlich, er hat den Sieg in dieser Woche wirklich verdient. Er ist der richtige Champion in dieser Woche", sagte Zverev über seinen Bezwinger und erhielt dafür von den Fans Applaus.

Kyrgios hatte den schwereren Weg ins Endspiel, musste in den drei Runden zuvor gegen Rafael Nadal, Stan Wawrinka und John Isner jeweils über drei Sätze und stand in seinen vier Matches insgesamt mehr als neun Stunden auf dem Court. Zverev dagegen war ohne Satzverlust ins Finale eingezogen.

Für Kyrgios, der sich in Acapulco bereits zuvor in hervorragender Form präsentiert hatte, war es der fünfte Turniersieg und der erste seit Brisbane im Januar 2018. Nach 1:30 Stunden verwertete der 23-Jährige seinen ersten Matchball zum vierten Sieg im siebten Duell mit Zverev.

Zumindest gewann Zverev anschließend an der Seite seines älteren Bruders Mischa (31) den Titel im Doppel. Für die Zverev-Brüder, die sich mit 2:6, 7:6 (7:4), 10:5 gegen Austin Krajicek/Artem Simak (USA/Australien) durchsetzten, war es der zweite Turniersieg nach ihrem Erfolg im Februar 2017 in Montpellier. Damals hatte Alexander Zverev auch den Einzel-Wettbewerb gewonnen.

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Eisschnelllauf

Martina Sablikova (Tschechien) hat bei der Allround-WM der Eisschnellläufer im kanadischen Calgary ihren zweiten Weltrekord binnen 24 Stunden aufgestellt. Einen Tag nach ihrer Bestmarke über 3000 m lief die dreimalige Olympiasiegerin die 5000 m in 6:42,01 Minuten und war damit 65 Hundertstelsekunden schneller als bei ihrem alten Weltrekord. Diesen hatte sie im Februar 2011 in Salt Lake City/USA aufgestellt.

Die 31-Jährige fing durch die Glanzleistung über die längste Frauenstrecke die japanische Titelverteidigerin Miho Takagi in der Gesamtwertung noch ab und sicherte sich mit 156,306 Punkten ihren fünften WM-Titel im Mehrkampf. Bronze ging an die Niederländerin Antoinette de Jong.

Bei den Männern triumphierte Titelverteidiger Patrick Roest. Der Niederländer knackte mit 145,561 Punkten den Vierkampf-Weltrekord, älteste Bestmarke im Männer-Bereich, von Shani Davis (USA), der 2006 ebenfalls in Calgary 145,742 Punkte erzielt hatte. Silber ging an den Norweger Sverre Lunde Pedersen, Bronze holte der einstige Serien-Weltmeister Sven Kramer (Niederlande).

Die deutschen Teilnehmerinnen hatten den Einzug in den Finallauf verpasst. Die fünfmalige Olympiasiegerin Claudia Pechstein (Berlin) war nachträglich über 500 m disqualifiziert worden und verzichtete auf einen Start am Sonntag. Die zweite deutsche Starterin, Roxanne Dufter aus Inzell, war in der Gesamtwertung auf den 19. Platz gelaufen.

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Quelle: SID

Disclaimer

Die Aufzählung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir versuchen mit dem Olympic Weekly Olympia-Fans einen Überblick über das Wichtigste aus der vergangenen Woche zu liefern. Mehr und ausführlichere Informationen zu den einzelnen Sportarten gibt es auf den jeweiligen Verbandsseiten.