Winter

Eisschnelllauf

Deutsche Eisschnelllauf Gemeinschaft
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Der Eisschnelllauf wurde in Deutschland Ende der sechziger Jahre aus seinem Dornröschenschlaf geweckt. Dafür sorgte ein Modellathlet aus dem schwäbischen Günzburg: Erhard Keller. Der Newcomer ließ Ende 1967 mit einem 500-m-Weltrekord aufhorchen, 1968 in Grenoble wurde Keller dann über seine Spezialstrecke als erster deutscher Läufer Olympiasieger. Mit seinem Coup löste er in seiner Heimat einen Boom aus. Vier Jahre später in Sapporo wiederholte Erhard Keller seinen goldenen Triumph.

Der Eisschnelllauf erlebte in der Folgezeit seine Blütezeit, bedingt auch durch zahlreiche Weltklasseläuferinnen und -läufer aus der damaligen DDR. Die Liste der Erfolge ist ellenlang, doch einige Namen ragen heraus: Karin Kania, Christa Rothenburger, Gunda Niemann-Stirnemann, Anni Friesinger und Claudia Pechstein. Die Berlinerin Pechstein avancierte mit fünf Goldmedaillen zu Deutschlands erfolgreichster Winter-Olympionikin, ehe sie 2022 von Rennrodlerin Natalie Geisenberger (6) übertrumpft wurde. Bei den Männern gelang neben Erhard Keller nur noch Uwe-Jens Mey das Gold-Double über 500 m (1988 und 1992).

Eisschnellläuferin des Jahrhunderts aber ist Gunda Niemann-Stirnemann. Die Erfurterin lief ihre Konkurrenz lange Zeit in Grund und Boden, sie sammelte neben ihren acht Olympiamedaillen (3-4-1) 19-mal WM-Gold und achtmal EM-Gold. Niemann-Stirnemann triumphierte zudem in 98 Weltcuprennen. 2019 wurde sie als erste Eisschnellläuferin in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen.

Zum Eisschnellläufer des Jahrhunderts wurde Eric Heiden ernannt. Der US-Amerikaner brachte 1980 in Lake Placid das Kunststück fertig, alle fünf Strecken zu gewinnen – und zwar die 500, 1000, 1500, 5000 sowie die 10.000 m. Aufgrund der späteren Spezialisierung auf eine Strecke ist dies in heutiger Zeit nicht mehr denkbar.

Der Eisschnelllauf gehört seit der ersten Austragung 1924 zum olympischen Programm, die Frauen folgten 1960. International finden seit 1996 jährlich Einzelstrecken-Weltmeisterschaften statt, alle zwei Jahre werden Weltmeisterschaften im Sprint und im Mehrkampf ausgetragen. Zudem findet alljährlich der Weltcup mit maximal zwölf Stationen statt.

Gelaufen wird bei internationalen Wettkämpfen auf 400-m-Bahnen. Im Verlauf eines Duells wechseln die Läuferinnen und Läufer in jeder Runde auf der Wechselgeraden überkreuz die Bahn. Damit wird die Länge der gelaufenen Strecke nach jeder Runde ausgeglichen. Erweitert wurde auch das olympische Programm durch die Teamverfolgung (seit 2006) und den Massenstart (2018).

Beim Massenstart treten bis zu 30 Läuferinnen und Läufer gleichzeitig gegeneinander an. Der Start erfolgt gestaffelt, es müssen 16 Runden zurückgelegt werden. Alle vier Runden wird ein Sprint durchgeführt. Den jeweils ersten drei Läuferinnen und Läufern jedes Sprints werden Punkte gutgeschrieben. Wertungspunkte und die gemessene Zeit entscheiden am Ende über die Sieger*innen.

In der Teamverfolgung treten jeweils zwei Dreier-Mannschaften gegeneinander an. Die Distanz beträgt für Frauen sechs Runden (ca. 2310 m) und für Männer acht Runden (ca. 3080 m). Der Sieg geht an die Mannschaft, die als erste mit allen drei Läufer*innen die Ziellinie überfährt.

 

 

Deutsche Medaillen

Jahr Gold Silber Bronze Total
Total 25 28 19 72
Helga Haase
500 Meter Frauen
Helga Haase
1000 Meter Frauen
Erhard Keller
500 Meter Männer
Erhard Keller
500 Meter Männer
Monika Pflug
1000 Meter Frauen
Andrea Mitscherlich
3000 Meter Frauen
Karin Enke
500 Meter Frauen
Sabine Becker
3000 Meter Frauen
Sylvia Albrecht
1000 Meter Frauen
Sabine Becker
1500 Meter Frauen
Karin Enke
1500 Meter Frauen
Karin Enke
1000 Meter Frauen
Christa Rothenburger
500 Meter Frauen
Andrea Schöne
3000 Meter Frauen
Karin Enke
3000 Meter Frauen
Eisschnellauf
500 Meter Frauen
Andrea Schöne
1500 Meter Frauen
Andrea Schöne
1000 Meter Frauen
René Schöfisch
10000 Meter Männer
René Schöfisch
5000 Meter Männer
Gabi Schönbrunn
3000 Meter Frauen
André Hoffmann
1500 Meter Männer
Uwe-Jens Mey
500 Meter Männer
Christa Rothenburger
1000 Meter Frauen
Andrea Ehrig
5000 Meter Frauen
Andrea Ehrig
3000 Meter Frauen
Karin Kania
1500 Meter Frauen
Karin Kania
1000 Meter Frauen
Uwe-Jens Mey
1000 Meter Männer
Christa Rothenburger
500 Meter Frauen
Andrea Ehrig
1500 Meter Frauen
Karin Kania
500 Meter Frauen
Gabi Zange-Schönbrunn
5000 Meter Frauen
Gabi Zange-Schönbrunn
3000 Meter Frauen
Jacqueline Börner
1500 Meter Frauen
Uwe-Jens Mey
500 Meter Männer
Gunda Niemann
5000 Meter Frauen
Gunda Niemann
3000 Meter Frauen
Olaf Zinke
1000 Meter Männer
Gunda Niemann
1500 Meter Frauen
Heike Warnicke
5000 Meter Frauen
Heike Warnicke
3000 Meter Frauen
Monique Garbrecht
1000 Meter Frauen
Christa Luding-Rothenburger
500 Meter Frauen
5000 Meter Frauen
5000 Meter Frauen
Anke Baier
1000 Meter Frauen
Gunda Niemann
5000 Meter Frauen
Gunda Niemann
1500 Meter Männer
3000 Meter Frauen
Franziska Schenk
500 Meter Frauen
Gunda Niemann-Stirnemann
3000 Meter Frauen
5000 Meter Frauen
Gunda Niemann-Stirnemann
5000 Meter Frauen
Gunda Niemann-Stirnemann
1500 Meter Frauen
3000 Meter Frauen
Anni Friesinger
3000 Meter Frauen
Anni Friesinger
1500 Meter Frauen
5000 Meter Frauen
3000 Meter Frauen
Monique Garbrecht-Enfeldt
500 Meter Frauen
Sabine Völker
1500 Meter Frauen
Sabine Völker
1000 Meter Frauen
Jens Boden
5000 Meter Männer
Sabine Völker
500 Meter Frauen
Anni Friesinger
Sabine Völker
Daniela Anschütz-Thoms
Lucille Opitz
Teamverfolgung Frauen
5000 Meter Frauen
Anni Friesinger
1000 Meter Frauen
Daniela Anschütz-Thoms
Anni Friesinger-Postma
Katrin Mattscherodt
Teamverfolgung Frauen
3000 Meter Frauen
5000 Meter Frauen
500 Meter Frauen