Winter

Snowboard

Snowboard Verband Deutschland
snowboardverband.de

Das Snowboarden ist eine der jüngeren Sportarten im Wintersport. Es dauerte rund drei Jahrzehnte von der Entstehung in den USA, bis die neue Welle international anerkannt wurde und den zunächst verpönten Snowboardern auch in Europa alle Skipisten zugänglich waren. Snowboard war aber letztlich auf seinem Siegeszug trotz aller Gegenwehr nicht aufzuhalten. Mittlerweile gehört die Sportart mit ihrem jungen Publikum auch sicher zum olympischen Programm.

Seine Premiere feierte Snowboard 1998 im japanischen Nagano, dort wurde die Pforzheimerin Nicola Thost die erste Olympiasiegerin in der Halfpipe. Ausgetragen wurden neben der Halfpipe zunächst nur noch der Riesenslalom, der ab 2002 dem Parallel-Riesenslalom weichen musste.

Weitere vier Jahre später folgte der wilde Snowboardcross, 2014 Slopestyle und 2018 der Big Air. Diese fünf Einzeldisziplinen stehen auch 2026 bei den Olympischen Spielen in Cortina d’Ampezzo und Mailand für Frauen und Männer auf dem Programm, ebenso wie der 2022 neu eingeführte Snowboardcross-Mixedwettbewerb, bei dem jeweils eine Frau und ein Mann antreten. Die ersten Weltmeisterschaften unter der Leitung des Ski-Weltverbandes FIS wurden 1996 durchgeführt.

In der Halfpipe führen die Sportler*innen Tricks aus, während sie einen halbzylinderförmigen Hang befahren. Beim Parallel-Riesenslalom treten zwei Fahrer*innen nebeneinander auf zwei parallelen Kursen an. Beim Snowboardcross kommt es zu direkten Duellen, nach der Qualifikation fahren in den K.o.-Runden vier Teilnehmerinnen bzw. Teilnehmer gegeneinander auf einem kurvigen Kurs mit Bodenwellen und kleineren Schanzen an. Die jeweils beiden Besten kommen eine Runde weiter.

Beim Big Air nutzen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Schanze, um weite Sprünge zu machen und eine Reihe von Kunststücken in der Luft zu vollführen. Beim Slopestyle fahren die Athletinnen und Athleten einen Parcours mit verschiedenen Hindernissen hinunter und werden dabei vor allem nach Originalität und Qualität ihrer Stunts auf Schanzen und Geländern bewertet.

Die deutschen Snowboarder*innen haben ihre Stärken in den Parallel-Konkurrenzen, vor allem die Frauen. Nach Olympiasilber 2006 durch Amelie Kober im Parallel-Riesenslalom wiederholte Selina Jörg dieses Kunststück 2018 in PyeongChang. Hinter ihr holte sich Ramona Baumeister Bronze. Die Bischofswiesenerin wurde anschließend zur überragenden Fahrerin und gewann von 2020 bis 2023 viermal in Folge den Gesamtweltcup. Nur Gold bei internationalen Meisterschaften blieb ihr bislang verwehrt. Das holten jedoch zwei Teamkolleginnen: Isabella Laböck wurde erste deutsche Weltmeisterin im „Riesen“, Selina Jörg zog sechs Jahre später nach.

Deutsche Medaillen

Jahr Gold Silber Bronze Total
Total 1 4 2 7
Nicola Thost
Halfpipe Frauen
Heidi Renoth
Riesenslalom Frauen (Snowboard)
Parallel-Riesenslalom Frauen
Parallelslalom Frauen
Parallelslalom Frauen
Parallel-Riesenslalom Frauen
Parallel-Riesenslalom Frauen