Die Enttäuschung bei den deutschen Volleyball-Frauen nach der knappen Niederlage im Viertelfinale war riesengroß. Nach tollem Comeback und 0:2-Satzrückstand musste sich die Mannschaft von Trainer Luciano Pedullà Polen mit 2:3 (23-25, 17-25, 25-18, 25-14, 10-15) geschlagen geben.
„Nach so einem Spiel kann man natürlich nicht zufrieden sein. Wir hatten die Chance und haben sie leider nicht genutzt. Das Problem war, dass wir zu spät zu unserer Linie gefunden haben“, bilanzierte Maren Brinker (Montechiari Volley/Italien) das deutsche Spiel. Die Jubilarin, die gegen Polen ihr 250. Länderspiel absolvierte, war mit 23 Punkten beste deutsche Angreiferin.
Nachdem der erst Satz knapp verloren wurde, fehlte im zweiten Satz die nötige Entschlossenheit. So liefen die Deutschen schnell einem 0:2-Satzrückstand hinterher. Mit dem Rücken zur Wand entwickelten die Spielerinnen um Kapitänin Margareta Kozuch aber ab dem dritten Satz mit der nötigen Konzentration auch die gewünschte Durchschlagskraft in Aufschlag und Angriff, was mit dem Satzausgleich belohnt wurde.
Im fünften und entscheidende Satz, der im Tiebreak-Modus bis 15 gespielt wird, sahen die Zuschauer in der Crystall Hall von Baku dann allerdings wieder eine energischere polnische Mannschaft, die die Deutschen durch starke Angaben immer wieder frühzeitig unter Druck setzten und damit die Entscheidung erzwungen.
„Wir haben heute sehr gut gespielt, anders als zum Beispiel gegen Russland oder Serbien in der Vorrunde“, sagte Pedullà nach dem Spiel. „Insgesamt war es für uns ein positives Turnier. Ich kenne meine Spielerinnen jetzt viel besser und weiß, was ich die kommenden Monate zu tun habe. Wichtig ist, dass wir sehr gut vorbereitet in die Olypiaqualifikation gehen“, ergänzte er mit Blick auf das große Ziel Rio de Janeiro.
(Quelle: DOSB)
Maren Brinker überwindet hier mit einem wuchtigen Schmetterball den polnischen Block. Foto: Europäischer Volleyball-Verband (CEV)