Die Wintersportler Anna Schaffelhuber (Ski-Alpin) und Georg Kreiter (Ski-Alpin) sowie die Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft der Damen sind die Behindertensportler des Jahres 2015.
Die Wintersportler Anna Schaffelhuber (Ski-Alpin) und Georg Kreiter (Ski-Alpin) sowie die Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft der Damen sind die Behindertensportler des Jahres 2015.
Bei einem Festakt mit 400 Gästen im Deutschen Sport & Olympia Museum in Köln wurden sie am Samstagabend geehrt.
Die WM-Goldmedaillengewinnerin im Super-G und im Riesenslalom, Anna Schaffelhuber, konnte erneut durch ihre herausragenden Leistungen in diesem Jahr die Wahl für sich entscheiden und erhält damit zum vierten Mal die beliebte Auszeichnung des Deutschen Behindertensportverbands. Darüber hinaus darf sich die Monoskifahrerin in den kommenden zwei Jahren offiziell "Beste Behindertensportlerin der Welt" nennen. Erst kürzlich erhielt sie in Mexiko-Stadt den Paralympic Sport Award, die nur alle zwei Jahre vergebene höchste Auszeichnung des Internationalen Paralympischen Komitees, in der Kategorie "Beste Sportlerin".
Bei der diesjährigen Alpinen Ski-Weltmeisterschaft in Panorama (Kanada) konnte die fünffache Paralympics-Siegerin gleich vier Medaillen gewinnen. Die Regensburgerin sicherte sich Gold im Super-G und im Riesenslalom. Hinzu kamen die Silbermedaille in der Super-Kombination und Bronze in der Abfahrt.
Doch viel Zeit zum Feiern bleibt Anna Schaffelhuber nicht. Schon bald beginnt für die querschnittsgelähmte Monoskifahrerin die neue Saison. Und die nächsten Winterspiele 2018 in Pyeongchang sind stets im Hinterkopf. „Südkorea ist das große Ziel, auf das alles ausgerichtet ist“, betont die ehrgeizige Sportlerin, die auf der Piste wieder angreifen will – um die Erfolge von Sotschi möglichst zu wiederholen.
Der WM-Goldmedaillengewinner im Riesenslalom und in der Super-Kombination, Georg Kreiter, darf sich zum ersten Mal Behindertensportler des Jahres nennen.
Bei der diesjährigen Alpinen Ski-Weltmeisterschaft in Panorama (Kanada) stand der Monoskifahrer gleich zwei Mal ganz oben auf dem Treppchen. Schon bald beginnt für den 30-jährigen Doppel-Weltmeister 2015 die neue Saison. Die nächsten Winterspiele 2018 in Pyeongchang sind das große Ziel. Dort will der querschnittsgelähmte Thanninger (Bayern) an die Erfolge der diesjährigen Weltmeisterschaft anknüpfen und seine ersten Medaillen bei den Paralympics gewinnen.
Team des Jahres 2015
Bei der diesjährigen Basketball-Europameisterschaft in Worcester (England) konnte sich das Team von Trainer Holger Glinicki im Finale gegen die Niederlande souverän durchsetzen und gewann EM-Gold. Für die deutschen Rollstuhlbasketballerinnen war es der neunte EM-Titel. Beim 72:62 (22:10/39:31/55:47)-Sieg gegen die favorisierten Niederländerinnen zeigte das Team von Trainer Holger Glinicki von Beginn an eine starke Leistung und hielt den Dauerrivalen nach einem Traumstart auf Distanz. In einem packenden Spiel ließen sich die deutschen Damen die Führung auch in einer umkämpften Schlussphase nicht mehr nehmen und feierten den ersten internationalen Titel seit dem Paralympicssieg 2012 in London. Mit dem Sieg der Europameisterschaft hat auch gleichzeitig die Vorbereitung auf die Paralympics 2016 in Rio begonnen.
Der Lohn für diese Saison ist die Wahl zum DBS-Team des Jahres. Diese Auszeichnung nehmen die Rollstuhlbasketballerinnen mit Spielführerin Marina Mohnen, bereits zum siebten Mal entgegen. Das erfolgreiche Team in England bildeten Annabel Breuer, Linda Dahle, Heike Friedrich, Laura Fürst, Anna Gerwinat, Barbara Groß, Maya Lindholm, Marina Mohnen, Anne Patzwald, Gesche Schünemann, Johanna Welin, Annika Zeyen. Neben Cheftrainer Holger Glinicki gehören die Co-Trainer Chris Giles und Josef Jaglowski sowie Bundestrainer Nicolai Zeltinger, Teamarzt Dr. Jürgen Völpel und Teammanager, Rober Bauch zur Mannschaft.
„Die Preisträger haben weltweite Topleistungen erbracht und hatten sich zunächst bei der Vorauswahl durch Journalisten und schließlich bei einer Publikumsentscheidung deutlich durchgesetzt. Sie stehen damit beispielhaft für die vielen Weltklasse-Athletinnen und -Athleten im deutschen Sport der Menschen mit Behinderung“, sagte DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher, der im Rahmen der Veranstaltung nicht nur die Leistungen der Sportlerinnen und Sportler hervorhob, sondern auch das Engagement der Partner des DBS würdigte.
Nachwuchspreis für Johannes Floors
Erstmals in diesem Jahr vergibt der Deutsche Behindertensportverband den DBS-Nachwuchspreis. Er ist im Rahmen der Ehrung der Behindertensportler des Jahres an den Nachwuchssportler Johannes Floors überreicht worden. Der Leichtathlet gewann bei der WM Gold in der 4x100m Staffel und Bronze über 400m. Bei den IWAS World Youth Games Leichtathletik 2015 gewann Floors gleich drei Mal Gold über 100m, 200m und 400m. Hinzu kamen seine ersten Erfolge bei der IPC-Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Doha. Dort gewann der Leichtathlet mit der 4x100m Staffel Gold in neuer Europarekord-Zeit. Zudem erkämpfte sich der junge Sprinter die Bronzemedaille über 400m und erreichte einen vierten Platz über 200m mit Europarekord. Der Braunschweiger hat sich erst mit 16 Jahren entschieden, seine Unterschenkel abnehmen zu lassen, nachdem er mit dem Fibula-Gendefekt auf die Welt gekommen war. Anfang 2014 lief er erstmals auf Sprintprothesen. Mit den schnellen Erfolgen hat auch Floors selbst nicht gerechnet. Nun will er für die Paralympics 2016 in Rio hart trainieren und dort an seine diesjährigen Erfolge anknüpfen.
DBS-Ehrenpreis für Paralympics Zeitung
Der diesjährige Ehrenpreis des Deutschen Behindertensportverbandes geht an die Paralympics Zeitung, ein Gemeinschaftsprojekt der Berliner Tageszeitung „Der Tagesspiegel“ und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. Friedhelm Julius Beucher: „Das internationale Medienprojekt bietet dem paralympischen Leistungssport und seinen inspirierenden Athleten als Protagonisten der Inklusion seit 2004 ein einzigartiges Forum. Weltweit, in mehreren Sprachen, in Millionenauflage und Online berichten junge Nachwuchsreporter aus Deutschland und dem jeweiligen Austragungsland in der Beilage Paralympics Zeitung im Team authentisch, kompetent und mitreißend über die Faszination Behindertensport.“
(Quelle: DBS)
Anna Schaffelhuber erhielt nach der Auszeichnung zur Weltbehindertensportlerin auch die Trophäe des DBS.