Worldcup

Das Volleyball-Team setzt den goldenen Schlusspunkt

Autor: DOSB
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 28. Juni 2015

Knapp neun Monate nach Rang drei bei der Weltmeisterschaft in Polen landete die Mannschaft von Bundestrainer Vital Heynen damit in beeindruckender Manier den nächsten Medaillen-Coup. Auch nach zwei vergebenen Matchbällen im dritten Satz blieb die Nationalmannschaft ruhig und holte im Anschluss den nötigen Satz. Beim 25:16, 25:18, 29:31 und 25:21 waren Christian Fromm (21) und Jochen Schöps (16) punktbeste Spieler. Russland gewann nach einem 3:1 gegen Polen die Bronzemedaille.

Spieler und Trainer wollten ihr tolles Turnier in der Crystal Hall mit einem krönenden Ende versehen, warnten aber eindringlich vor den Bulgaren, die sich im Turnierverlauf mächtig gesteigert hatten und von ihrem Staatspräsidenten Rosen Plevneliev in der Halle Unterstützung erhielten: „So leicht wie in der Vorrunde wird es definitiv nicht!“, sagte Kapitän Jochen Schöps und gab damit die einhellige Meinung wieder.

Doch damit lag das deutsche Team zunächst völlig falsch. Es dominierte die Begegnung von Beginn an, wirkte hoch konzentriert, machte mit dem Aufschlag viel Druck und erzielte damit Wirkung: Immer wieder boten sich Punktchancen, weil die Bulgaren nur hoch über die Außenpositionen spielen konnten. Dort packte die starke Block-Abwehr um Libero Ferdinand Tille zu, die Punktchancen wurden konsequent verwertet. Die Zuschauer, die sich ein spannendes Spiel erhofft hatten, wurden zunächst enttäuscht.

Im dritten Satz änderte sich das Bild, die Bulgaren spielten nun im Auschlag alles oder nichts und hatten damit Erfolg. Nach Abwehr von zwei Matchbällen nutzten sie ihren fünften Satzball zum Anschluss. Die deutschen Spieler blieben trotz de unnötigen und bitteren Satzverlustes ihrer Linie ruhig und setzten wieder auf druckvolleres Aufschlagspiel. Mit Erfolg: Mitte des Satzes erspielte sich das Team den entscheidenden Vorsprung, danach gab es kein Halten mehr. Ausgelassen bejubelten sie in ihren goldenen Trikots die Goldmedaille, knapp neun Monate nach WM-Bronze in Polen ein erneuter grandioser Erfolg.

"Das Wichtigste ist, dass unsere Spieler lernen, dass sie immer gewinnen können", sagte Vital Heynen nach der Siegerehrung. "Wir haben im letzten Jahr bei der WM die erste Medaille nach 40 Jahren gewonnen. Da gab es zwei Möglichkeiten: Es dauert wieder 40 Jahre, oder du sagst, nein, diesen Prozess setzen wir fort, und du gewinnst wieder eine Medaille." Hier bei den European Games sei sein Team Favorit gewesen, "da müssen wir ehrlich sein", so Heynen. "Aber du musst Gold auch erstmal holen."

Der Trainer sah es deshalb auch als eine Bestätigung für den von ihm initiierten "Prozess, in dem man lernt zu gewinnen". Deshalb sei das für die Mannschaft eine sehr, sehr wichtige Medaille. Denn sie zeige, dass sich die Spieler weiter entwickelten. "Wie wichtig die Medaille für die Öffentlichkeit ist, muss sich zeigen in den nächsten Jahren", ergänzte der Trainer. "Diese Spiele werden noch weiter wachsen und mehr Gewicht bekommen. Und wir haben Gold gewonnen. Das muss doch nicht nur dem Trainer, sondern auch den Spielern Mut geben mit Blick auf das große Ziel Olympia."

(Quelle: DVV)

Große Freude bei den Volleyballern nach dem Gewinn der Goldmedaille.