Pyeongchang 2018

Die Staffel der Biathleten freut sich über Bronze

Sie zählten zu den Favoriten der Männerstaffel, führten zwischenzeitlich, doch am Ende eines turbulenten Rennens jubelten die deutschen Biathleten über die Bronzemedaille.

Autor: DOSB
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 23. Februar 2018

Sie zählten zu den Favoriten der Männerstaffel, führten zwischenzeitlich, doch am Ende eines turbulenten Rennens jubelten die deutschen Biathleten über die Bronzemedaille.

Es dauerte zwar eine ganze Weile, aber dann brach der Jubel doch noch aus Simon Schempp und den drei Staffelkollegen heraus. Euphorisiert vom versöhnlichen Olympia-Abschluss startete das Quartett noch im Biathlon-Stadion eine große Feier, die im Deutschen Haus zu später Stunde ihren Höhepunkt fand. "Wir haben unsere Medaille, das ist das Wichtigste", sagte Schlussläufer Schempp: "Ich bin superhappy, dass es am Ende gereicht hat."

Dass die deutsche Staffel eigentlich Gold gewinnen wollte, darüber sprach nach einem verrückten Rennen mit unzähligen Führungswechseln niemand mehr - es störte ja auch keinen. "Wir sind definitiv zufrieden, die Enttäuschung hält sich in Grenzen", versicherte Erik Lesser, der "auf alle Fälle ein, zwei Bierchen mit den Jungs zischen" wollte. Um kurz nach Mitternacht knallten im Deutschen Haus erst einmal die Sektkorken als Startschuss für die Party.

Die hatten sich Schempp, Lesser, Benedikt Doll und Arnd Peiffer nicht nur aufgrund der Strapazen in den zwei zurückliegenden Wochen verdient. Vor allem das letzte Rennen in Pyeongchang kostete nicht nur Kraft, sondern angesichts einer durchwachsenen Schießleistung auch mal wieder reichlich Nerven. "Es war so ein turbulenter Wettkampf und hat so viele Mannschaften zerbeutelt. Da hätte einiges passieren können", sagte Schempp, der natürlich die Ereignisse des Vortags kannte.

Da war die deutsche Frauen-Staffel als Gold-Favorit gestartet, die Aussichten waren noch deutlich rosiger als bei den Männern. Der achte Platz von Laura Dahlmeier, Franziska Preuß, Franziska Hildebrand und Denise Herrmann war damit Warnung genug - und dennoch sah es so aus, als würde sich die Geschichte wiederholen.

Nach einer Gala-Vorstellung von Lesser übernahm Doll als Führender, er baute zunächst auch den Vorsprung aus und fand sich nach zwei Strafrunden dann doch außerhalb der Podestränge wieder. "Das war ein Dämpfer", sagte Doll, der Bronze in der Verfolgung gewonnen hatte "und sich nicht erträumt hätte, die Heimreise mit zwei Medaillen anzutreten."

Die zweite Plakette hatte er vor allem Peiffer zu verdanken. Der Sprint-Olympiasieger, der die deutsche Mixed-Staffel zu Beginn der Woche mit einem Zitterhändchen vom Gold-Thron auf Platz vier geschossen hatte, lief zunächst auf den dritten Rang.

Der Abstand zur Spitze war allerdings derart gering, dass Schempp sogar noch Gold hätte angreifen können. Fehler am Schießstand zerstörten diesen Plan, hinter Olympiasieger Schweden und den ebenfalls hoch gehandelten Norwegern erreichte der Massenstart-Zweite mit deutlichem Abstand das Ziel. Ohne die Schwächen der Konkurrenz wäre sogar die Medaille in großer Gefahr gewesen.

"Der eine hatte mehr, der andere weniger Glück. Wir sind zufrieden", sagte Schempp, der nur deshalb eine entspannte Schlussrunde drehen durfte, weil Österreichs Dominik Landertinger ebenfalls patzte. "Der Landi", sagte Lesser, "der hätte unsere Party noch vermiesen können." Er tat es aber nicht - und deshalb feierten die Deutschen.


(Quelle: SID)

Zum Abschluss noch eine Medaille: Die Biathleten (von links) Erik Lesser, Benedikt Doll, Arnd Peiffer, Simon Schempp freuen sich über Bronze (Foto: Picture Alliance)