Sandra Reitz, Monika Karsch und Doreen Vennekamp gewannen in beeindruckender Manier den Team-Wettbewerb mit der Luftpistole. Das Trio siegte mit 16:8 im Finale gegen die Ukraine und sorgte somit für den EM-Höhepunkt aus deutscher Sicht.
Die Ukraine mit Super-Star Olena Kostevych ging als Favorit in das Goldfinale und lag auch zunächst 2:0 und 4:2 vorne. Doch die Konter und der Ausgleich des deutschen Trios kamen prompt. Als Monika Karsch im fünften Durchgang mit einer 10,9 der perfekte Schuss gelang, war erstmals die Führung da. Dies schien eine Initialzündung zu sein, denn das deutsche Team packte zwei weitere starke Serien (30, 2 und 31,4) drauf und ging 10:4 in Führung. Zwar verkürzte die Ukraine nochmals auf 10:8, dann jedoch fielen die Zehner wieder auf deutscher Seite. Die drei nächsten Serien - insgesamt schoss das DSB-Trio acht (!) Serien über 30 Ringe - gingen somit an das DSB-Team, das anschließend in Jubel ausbrach und sich um den Hals fiel.
„Acht Serien über 30 Ringe, das ist in einem Finale sehr gut. Ich bin sehr stolz auf sie“, zeigte sich Bundestrainerin Barbara Georgi von ihren Sportlerinnen beeindruckt. Die waren überglücklich: „Der Titel hat eine sehr hohe Bedeutung. Wir haben uns nicht aus der Ruhe bringen lassen. Wir haben es gut gemacht“, sagte Sandra Reitz.
Einen weiteren Erfolg verbuchten Julia Simon & Julian Justus, die im Luftgewehr Mixed die Bronzemedaille gewinnen konnten. Als drittbestes Team hatten sich Julia Simon und Julian Justus für das Finale der besten fünf Mixed-Duos qualifiziert. Im Finale bestätigten sie dieses Ergebnis eindrucksvoll: Mit drei starken Fünfer-Serien (102,8 / 103,3 / 104,2) platzierten sie sich von Beginn an auf dem Bronzeplatz und bauten ein sattes „Polster“ auf die Teams aus Schweden und Serbien auf. Nach oben ging nach den Schüssen 16 bis 19 nichts mehr, weil Justus auch eine 8.6 unterlief, und die Duos aus Italien und Russland zu weit weg waren. Dennoch war die Freude über die erste Medaille im Erwachsenenbereich in Osijek riesengroß. Für Simon war es gar die erste internationale Medaille überhaupt: „Es fühlt sich großartig an, vor allem nachdem ich im Einzel nicht zufrieden war.“ Für Justus war es zweites EM-Edelmetall in seiner Karriere, er hatte am gleichen Ort vor zehn Jahren die Bronzemedaille im Einzel mit dem Kleinkaliber gewonnen.
Maximilian Dallinger ist im Einzel-Finale-Luftgewehr der Männer knapp an einer Medaille vorbeigeschrammt. Nach dem 16. Schuss hatte der zweimalige Junioren-Europameister (2014 und 2016) den Russen Panchenko überholt und griff nach Bronze. Doch eine 9,3 im 19. Schuss machte alles zunichte, die abschließende 10,4 konnte den Fehlschuss nicht mehr kompensieren. Mit 0,4 Ringen Rückstand musste sich der Bayer mit Platz vier zufrieden geben: „Ich bin überhaupt nicht traurig über Platz vier. Ich bin als Achter in das Finale rein und als Vierter wieder rausgekommen, das ist sehr erfreulich.
Quelle: DSB/SID/DOSB