Der Deutsche Skiverband (DSV) und der Snowboardverband Deutschland (SVD) haben mit einem Positionspapier zur Diskussionen um die Neu-Ausrichtung des olympischen Wintersports Stellung bezogen.
Der Deutsche Skiverband (DSV) und der Snowboardverband Deutschland (SVD) haben mit einem Positionspapier zur Diskussionen um die Neu-Ausrichtung des olympischen Wintersports Stellung bezogen.
Die Zentrale Forderung der beiden Dachverbände: eine nachhaltige und verantwortungsbewusste Entwicklung der unterschiedlichen Disziplinen im Sinne der Athleten und des Sports.
„Kurzfristige Weichenstellungen, wie sie im derzeitigen Diskussionsprozess der „Olympischen Agenda 2020“ gegebenenfalls von den Verbänden erwartet werden, machen es nach Ansicht von DSV und SVD nahezu unmöglich, die erfolgreichen Prozesse zur nachhaltigen und systematischen Entwicklung der unterschiedlichen Sportarten fortzusetzen.
Gleichzeitig würden mit dem geplanten Kurswechsel vermutlich auch wirtschaftliche Vereinbarungen und strukturellen Investitionen wie beispielsweise in Trainingstätten hinfällig.
Diese Sorge teilen alle weiteren deutschen Wintersportdachverbände der ARGE Wintersport, die geschlossen hinter den Forderungen im gemeinsamen Positionspapier stehen.
In ihrer Verantwortung als Spitzenverbände wollen DSV und SVD deshalb nachfolgende Eckpunkte in den Diskussionsprozess einbringen:
- Veränderungen von Programmen der Olympischen Winterspiele sollten (nur) über den Zeitraum von mindestens zwei Olympiaden möglich sein. Eine nachhaltige Entwicklung des Sports und der dafür notwendigen infrastrukturellen Voraussetzungen ist andernfalls nicht möglich. Der Sport muss ein verlässlicher Partner für Gesellschaft und Wirtschaft bleiben.
- DSV und SVD sind sich aber auch der Herausforderung und Aufgabe bewusst, durch die Weiterentwicklung bzw. die Neu-Entwicklung der unterschiedlichen Disziplinen den Ski- und Snowboardsport weiterhin für jüngere Zielgruppen attraktiv zu gestalten.
- Der Reform-Prozess ‚Olympische Agenda 2020‛mit seinen 20 Plus 20 Beschlüssen be-dingt einen noch intensiveren und dynamischen Abstimmungsprozess des IOC mit den internationalen Fachverbänden und den NOKs.
- Für die nationalen Ski/Snowboard-Verbände ist es ebenfalls unbedingt notwendig, an einem Diskussionsprozess beteiligt zu sein, der die Basis der nationalen Strukturen be-rücksichtigt und die Arbeitsströme synergetisch miteinander verknüpft.
- In diesen Prozess sollte demnach sowohl das NOK (DOSB) als auch die FIS mit integriert werden.
- Veränderungen im Sport sind im Sinne von veränderten Ansprüchen, Erwartungen und Bedürfnissen nur dann sinnvoll, wenn klare und eindeutige Entwicklungen und Tendenzen erkennbar sind, die Bisheriges in Frage stellen und Neues ermöglichen.
- Im Zentrum steht die Verantwortung für nachhaltige Entwicklung für Athletinnen und Athleten.
- Die Olympischen Winterspiele haben eine besondere Verantwortung für Breite, Vielfalt und Tiefe der Disziplinen.
- Die Spiele müssen sich deshalb auch in Zukunft klar von „Fun- und Trendsport-Events“ unterscheiden! Olympischen Winterspiele sollten nicht von (einseitigen) TV Interessen abhängig sein, sondern die Vielfalt des Sports widerspiegeln.
- Innerhalb der sportlichen Vielfalt und Breite sollten die Sportarten und Disziplinen entsprechend ihrer Bedeutung angemessen gewichtet werden.“
(Quelle: DSV und SVD)
Die beiden Verbände fordern für Olympia eine nachhaltige und verantwortungsbewusste Entwicklung der unterschiedlichen Disziplinen im Sinne der Athleten und des Sports. Foto: picture-alliance