Worldcup

Gold und Bronze für die Pistolenschützen Reitz und Geis

Autor: DOSB
3 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 21. Juni 2015

Es muss offenbar Großes geschehen, dass der Polizist Christian Reitz aus Kriftel aus sich herausgeht. Zum Beispiel ein Sieg bei der Premiere der Europaspiele. „Das hier ist eine große Veranstaltung - fast wie Olympische Spiele. Alles ist prima, die neue Schießanlage, das Athletendorf, alles gut organisiert – und als i-Tüpfelchen die Goldmedaille“, zählte er nach dem Finale der Schnellfeuer-Schützen in Baku auf. Da ließ er sich dann bei der Siegerehrung sogar dazu hinreißen, lächelnd kurz ins Publikum zu winken und, nach Aufforderung der Fotografen, in die Medaille zu beißen.

Wer ihn kennt, hielt das schon für einen äußerst ungewöhnlichen Ausbruch der Gefühle bei dem 28 Jahre alten Athleten, der 2006 schon mal Weltmeister war und 2008 Olympiabronze in Peking gewann. Ähnlich ruhig geht der vier Jahre jüngere Oliver Geis die sportliche Sache an. Aber die beiden, die lange gemeinsam in Kriftel trainierten und sich bei der Nationalmannschaft weiterhin oft treffen, treiben sich auf ihre Weise gegenseitig zu großen Leistungen an.

Im vorigen Jahr feierte Geis seinen bislang größten Erfolg als Zweiter der Weltmeisterschaften, wo Reitz Rang sechs belegte. Nach Baku fuhren beide als Führende der Weltrangliste. Auch hier liegt der Jüngere vor dem Erfahrenen. Aber im neu erbauten, überdimensionalen Baku Shooting Center setzte sich Reitz vom Start weg an die Spitze und behielt sie bis zum Schluss.

Dabei ließ er sich auch nicht davon irritieren, dass sich Geis, der Vorkampfbeste, und der Russe Klimow, gleichauf auf Rang zwei liegend, drei Runden lang um den Einzug ins Goldduell maßen und dass dabei die Technik zwischenzeitlich versagte. Reitz blieb auch hier die Ruhe selbst und feierte ganz zum Schluss – auf seine Art.

Janker schießt knapp an Medaillen vorbei

Zuvor hatte Michael Janker von der FSG Diessen am Ammersee im Drei-Stellungs-Kampf der Gewehrschützen, seinem zweiten Finale von Baku, nur knapp eine Medaille verfehlt. Er wurde mit 425,1 Ringen Fünfter.

In der Qualifikation hatte der 23 Jahre alte Bayer lange warten müssen, bis sein Einzug ins Finale der besten Acht feststand. Mit 383 Ringen im Knieendschießen, 396 Ringen liegend und 373 Ringen im Stehendanschlag rutschte er schließlich noch mit insgesamt 1152 Ringen auf Rang sieben, weil aussichtsreichere Konkurrenten in Zeitnot schlechter schossen.

In der Finalhalle lag er zwischenzeitlich sogar auf Rang eins und auf dem angestrebten Olympia-Quotenplatz für Rio de Janeiro; doch er fiel im Stehendanschlag noch zurück und musste in der vierten Runde mit insgesamt 425,1 Ringen seinen Platz räumen.

Daniel Brodmeier aus Niederlauterbach verpasste das Finale nur um einen Ring und wurde mit 1151 Zählern Zehnter.

Gold ging an den Franzosen Valerian Sauveplane (456,2) vor dem Kroaten Petar Gorsa (454,0) und dem Weißrussen Witali Bubnowitsch (444,5).

Skeetschützen scheiden in der Qualifikation aus

Im Skeetschießen der Herren konnte sich kein Deutscher fürs Halbfinale qualifizieren. Ralf Buchheim aus Potsdam wurde mit 117 Treffern 23., fünf Treffer hinter dem Sechsten. Sven Korte aus Ibbenbüren belegte mit 110 getroffenen Scheiben Rang 29.

(Quelle: DOSB)

Gold und Bronze schmecken gleich gut: Christian Reitz (mitte) und Oliver Geis (rechts9 bestätigen es gern.