EM

Hockey-EM in Antwerpen: Erste Chance auf Olympia-Tickets

Bei der Hockey-EM im belgischen Antwerpen rollt ab heute der Ball. 16 Mannschaften kämpfen bei den Frauen und den Herren nicht nur um den EM-Titel, sondern auch um das Ticket für die Olympischen Spiele. Nur die jeweiligen Sieger qualifizieren sich jedoch für Tokyo 2020. Die deutschen Teams, jahrelange Medaillengaranten, glänzten zuletzt auf internationaler Ebene nicht immer, wollen diesmal aber wieder ein Wörtchen um die Medaillen mitreden.

Autor: DOSB
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 16. August 2019

Blech bei der EM 2017 in den Niederlanden, Platz fünf bei der WM 2018 in Indien und kein Halbfinale bei der Pro League 2019: Den erfolgsverwöhnten deutschen Hockeymännern fehlten zuletzt die Resultate. Geht es nach Bundestrainer Stefan Kermas, hat dies mit der am Freitag startenden EM in Antwerpen ein Ende.

"Wir wollen im ersten Schritt ins Halbfinale, dann ein paar Stunden durchatmen und anschließend das Podium angreifen", sagte Kermas dem SID kurz nach seiner Ankunft in Belgien: "Wir sind momentan nicht Platz eins bis drei in der Welt, so ehrlich sind wir zu uns selbst." Sein Team werde bei den Buchmachern vielleicht nicht als Titelfavorit geführt: "Aber wir wollen unser bestmögliches Ergebnis abliefern und haben das Ziel, eine Medaille zu holen."

Ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Tokio würde ein Ausrufezeichen den deutschen Männern enorm gut tun. Zuletzt zogen Mannschaften wie Australien, Belgien und die Niederlande dem langjährigen Medaillenlieferanten ein Stück weit davon. "Ich sehe uns in der Gruppe dahinter mit Großbritannien, Argentinien und Indien. Wir sind zurzeit Weltranglisten-Siebter, und die Weltrangliste lügt da auch nicht", sagte Kapitän Mats Grambusch. Man müsse erkennen, "dass die Weltspitze so eng zusammengerückt ist wie nie zuvor", meinte Kermas: "80, 90 Prozent der Bestleistung genügen nicht mehr."

Die deutsche Mannschaft verfügt zweifellos über das Potenzial, mit den Topnationen mitzuhalten, dies zeigten auch Testduelle gegen Weltmeister Belgien und die Niederlande. Die Kunst ist es jedoch, diese Qualität auch in den K.o.-Duellen abzurufen. "Wir sind dabei, neue Führungsspieler zu entwickeln. Belgien spielt seit vier, fünf Jahren mit derselben Mannschaft, so weit sind wir noch nicht", sagte Kermas: "Es geht um die Themen Verantwortung, um Rollen, um die Hierarchie auf und neben dem Platz. Wir haben das klare Ziel, bei den nächsten Entscheidungsspielen besser zu performen."

Los geht es für das Team um Grambusch am Samstag (13.30 Uhr) gegen Schottland, es folgen weitere Gruppenspiele gegen Titelverteidiger Niederlande am Sonntag und Irland am Dienstag. Kermas musste in letzter Sekunde noch umstellen. Für den verletzten Kölner Stürmer Marco Miltkau nominierte der Coach am Freitag den Mülheimer Malte Hellwig nach.

Die deutschen Frauen gehen mit viel Selbstvertrauen in die Begegnungen gegen Weißrussland am Sonntag (9.00 Uhr), England am Montag und Irland am Mittwoch. Den letzten Test vor den Europameisterschaften gewann das Team von Bundestrainer Xavier Reckinger mit 1:0 gegen Spanien. Ziel der DANAS (Damen-Nationalmannschaft) ist das Erreichen des Halbfinales. Favorit ist, wie so oft, Titelverteidiger Niederlande.

Spielplan Herren:

Samstag, 17.08.: Deutschland – Schottland (13:30 Uhr)

Sonntag, 18.08.: Deutschland – Niederlande (20:30 Uhr)

Dienstag, 20.08.: Deutschland – Irland (15:45 Uhr)

Spielplan Frauen:

Sonntag, 18.08.: Deutschland – Weißrussland (09:00 Uhr)

Montag, 19.08.: Deutschland – England (13:30 Uhr)

Mittwoch, 21.08.: Deutschland – Irland (12:15 Uhr)

Quellen: DHB/SID/DOSB