An den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro wird auch ein Athletenteam aus Flüchtlingen teilnehmen, das wie alle anderen Teams der 206 Nationalen Olympischen Komitees (NOK) behandelt werden soll.
An den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro wird auch ein Athletenteam aus Flüchtlingen teilnehmen, das wie alle anderen Teams der 206 Nationalen Olympischen Komitees (NOK) behandelt werden soll.
Das hat das Exekutivkomitee des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in der vorigen Woche (2. März) bekanntgegeben. Das Team soll „Team Refugee Olympic Athletes (ROA)“ heißen.
IOC-Präsident Thomas Bach gab das Ziel dieses Vorhabens bei der Vorstandssitzung in Lausanne bekannt: „Wir wollen eine Botschaft der Hoffnung senden“, sagte er. Deswegen solle das voraussichtlich fünf bis zehn Teilnehmer zählende Team ROA den gleichen Status wie ein Land haben: „Sie werden ein Haus im olympischen Dorf haben, zusammen mit allen anderen 11.000 Athleten aus 206 NOKs“, erklärte Bach. ROA werde seine eigene Begrüßungszeremonie erhalten. Bei möglichen Medaillenzeremonien soll die olympische Hymne gespielt werden. Außerdem werde das IOC für einheitliche Kleidung sorgen und den Athleten Trainer und Betreuer zur Verfügung stellen. Auch nach den Spielen sollen die Flüchtlingsathleten weiter begleitet werden.
Die Beschlüsse im Einzelnen
- Der Name des Teams wird „Team Refugee Olympic Athletes (ROA)“ sein.
- Team ROA wird seine eigene Begrüßungszeremonie im Olympischen Dorf, wie alle anderen Teams bekommen.
- Das Team wird wie alle anderen Teams untergebracht werden.
- Ein Teamgefolge wird vom IOC ernannt werden, um alle erforderlichen technischen Bedürfnisse der Sportler gerecht zu werden, einschließlich: Chef de Mission, Trainer und technischen Beamten (gemäß offiziellen Quoten).
- Die Team-Uniformen werden vom IOC zur Verfügung gestellt werden.
- Für alle offiziellen Darstellungen des Teams (einschließlich möglicher Medaillenzeremonien) wird die olympische Fahne gehisst und die olympische Hymne gespielt.
- Das Team wird hinter der Olympia-Flagge vor dem Gastgeber-Team Brasilien bei der Eröffnungszeremonie einlaufen.
- Eine angemessene Versicherung wird vergeben werden
- Eine umfassende Dopingkontrolle soll durch die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) gesichert werden
- „Olympic Solidarity“ wird Reisen und andere Teilnahmekosten für das Team decken und die Athleten auch nach den Olympischen Spielen unterstützen.
Mit Hilfe der Nationalen Olympischen Komitees konnte das IOC bis jetzt 43 vielversprechende Kandidaten identifizieren. In Anbetracht der Komplexität des Verfahrens und der knappen Zeit, die noch bleibt, um alle notwendigen Informationen zu den Kandidaten zusammen zu stellen, entschied sich das Exekutivkomitee, dass neue Kandidaten nur in Ausnahmefällen in Betracht gezogen werden sollen und der Zustimmung des IOC-Präsidenten bedürfen. Das Solidaritätsprogramm „Olympic Solidarity“ werde bei der Finanzierung der Vorbereitungen und Qualifizierungsmaßnahmen helfen.
Die Teilnehmer des ROA-Teams sollen bei der nächsten IOC-Vorstandssitzung im Juni diesen Jahres benannt werden. Die Nominierungskriterien umfassen das sportliche Level, den offiziellen von den Vereinten Nationen verifizierten Flüchtlingsstatus und die persönliche Situation.
Das IOC arbeitet bereits mit einer Reihe von Organisationen der Vereinten Nationen zusammen, um Flüchtlingen auf der ganzen Welt zu helfen. In den letzten 20 Jahren haben das IOC und die „UN Refugee Agency“ (UNHCR) den Sport genutzt, um besonders junge Flüchtlinge in Camps in der ganzen Welt zu unterstützen. Für die Umsetzung der Hilfsprojekte richtete das IOC einen Sonderfonds von zwei Millionen US-Dollar ein, um in Zusammenarbeit mit den NOK Flüchtlinge zu unterstützen. Tausende Menschen hätten bereits von den Sportprogrammen profitiert, heißt es in der IOC-Mitteilung.
(Quelle: IOC)
Das Team Refugee Olympic Athletes (ROA) startet unter der Olympischen Fahne. Foto: picture-alliance