WM

Medaillenhoffnungen, Youngster und Fragezeichen: Die Deutschen bei der Biathlon-WM

Medaillenhoffnungen, die nächste Generation und viele Fragezeichen. Beim Saisonhöhepunkt des Biathlon in der Roland Arena werden in zwölf Entscheidungen Medaillen vergeben, Weltcuppunkte gibt es keine.

3 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 11. Februar 2025

Daten & Fakten

Die Biathleten treten vom 12. bis 23. Februar zur WM in Lenzerheide an. Beim Saisonhöhepunkt in der Roland Arena werden in zwölf Entscheidungen Medaillen vergeben, Weltcuppunkte gibt es keine. Die Schweiz ist erstmals Gastgeber einer Biathlon-WM von Männern und Frauen, los geht es am Mittwoch (14.30 Uhr/ZDF) mit der Mixed-Staffel. Im Free-TV werden alle Rennen in der ARD, im ZDF und bei Eurosport übertragen. Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender teilen sich die Biathlon-WM wie schon in den Jahren zuvor auf. Das ZDF beginnt am 12. Februar. Die ARD übernimmt ab dem 19. Februar.

SELINA GROTIAN (SC Mittenwald):

Selina Grotian startete in diesem Winter so richtig durch. Kurz vor Weihnachten feierte Grotian im Massenstart von Annecy-Le Grand Bornand ihren ersten Weltcupsieg. Die 20-Jährige ist in der Weltspitze angekommen - und zählt als laufstarke Biathletin in Lenzerheide zum erweiterten Kreis der Medaillenanwärterinnen.

FRANZISKA PREUSS (SC Haag)

Franziska Preuss ist die klare Nummer eins im deutschen Team. Nach gesundheitlichen Problemen in der Vergangenheit glänzte Preuß in diesem Winter mit konstant überragenden Leistungen, schlüpfte so in das Gelbe Trikot. Die Tage in der Schweiz könnten ihre Weltmeisterschaft werden, Medaillen sind das ausgerufene Ziel - doch die Konkurrenz ist stark.

JOHANNA PUFF (22/SC Bayrischzell)

Johanna Puff sicherte sich nach gesundheitlichen Problemen zu Saisonbeginn erst Ende Januar über die EM den letzten Startplatz bei den Frauen, sie ersetzt die erkrankte Vanessa Voigt. In der Schweiz geht es für die junge Athletin vor allem darum, Erfahrung für die Zukunft zu sammeln. Für Spitzenplatzierungen fehlt es noch in der Loipe.

JULIA TANNHEIMER (DAV Ulm)

Julia Tannheimer ist die Wundertüte des DSV-Teams. Lief in dieser Saison immer wieder unter die Top Ten, ließ dabei ihr großes Potenzial aufblitzen. Doch eine Erkrankung im Vorfeld der WM sorgt für Fragezeichen bei der Form der Jüngsten. Ist Tannheimer fit, wäre sie vor allem für die Staffel eine wichtige Stütze.

SOPHIA SCHNEIDER (SV Oberteisendorf)

Sophia Schneider durfte erst mit Beginn des zweiten Saisondrittels im Weltcup ran, in den Einzelrennen zumeist chancenlos. Dafür erfüllte Schneider ihre Rolle in der siegreichen Staffel von Ruhpolding tadellos. Auch in Lenzerheide wird sie wohl diese Leistung abrufen müssen, soll es im Mannschaftswettbewerb mit einer Medaille klappen.

PHILIPP HORN (SV Frankenhain)

Philipp Horn ist mit großen Zielen in die Saison gegangen, spätestens beim Heimspiel in Oberhof lagen nach zwei katastrophalen Ergebnissen die Nerven blank. Vor allem am Schießstand leistet sich der laufstarke Horn zu viele Fehler. Bei der Generalprobe in Antholz zeigte die Formkurve wieder nach oben.

JOHANNES KÜHN (WSV Reit im Winkl)

Johannes Kühn sollte im ersten Winter ohne "Capitano" Benedikt Doll die Rolle des Anführers übernehmen. Sportlich gelang ihm das bislang nicht, als bestes Saisonergebnis steht ein achter Platz. Es scheint unwahrscheinlich, dass ausgerechnet zur WM der Sprung nach ganz vorne gelingt.

PHILIPP NAWRATH (SK Nesselwang):

Philipp Nawrath ist die größte Medaillenhoffnung bei den Männern. Stand als Dritter schon auf dem Treppchen, zudem liefert er immer wieder herausragende Laufzeiten ab. Doch auch hier hapert es teils gewaltig beim Schießen. Kann er diese Probleme in Lenzerheide abstellen, ist Edelmetall drin.

DANILO RIETHMÜLLER (WSV Clausthal-Zellerfeld)

Danilo Riethmüller ist der jüngste und unerfahrenste der deutschen Biathleten. Und auch die Ergebnisse zeigen, dass es noch an der Konstanz fehlt. An einem guten Tag könnte Riethmüller, dem in dieser Saison mit Rang zwei die beste deutsche Platzierung gelang, mit seiner Laufstärke aber für eine WM-Überraschung sorgen.

JUSTUS STRELOW (SG Stahl Schmiedeberg)

Justus Strelow macht am Schießstand niemand etwas vor, bei ihm fallen die Scheiben zumeist in Serie. Probleme bestehen dagegen weiterhin in der Loipe, hier verliert er zu viel Zeit. In der Single-Mixed-Staffel mit ihren kurzen Laufrunden ist der überragende Schütze gesetzt - und kann auf eine Medaille hoffen.

Wie lief es für Deutschland bei den letzten Großereignissen?

Bei der vergangenen WM im tschechischen Nove Mesto gab es zwei Einzelmedaillen. Silbergewinnerin Janina Hettich-Walz befindet sich jedoch aktuell in Babypause, Doll trat nach seinem Bronze-Coup zurück. Von der bronzenen Frauen-Staffel sind noch Grotian und Schneider übrig, Preuß hatte damals krank gefehlt. Letzte deutsche Weltmeisterin wurde Denise Herrmann-Wick 2023 im Sprint von Oberhof.