Worldcup

Monika Karsch schießt Bronze mit der Pistole

Autor: DOSB
3 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 20. Juni 2015

Es war auch sonst ein erfolgreicher fünfter Wettkampf-Tag für die deutschen Schützen im Baku Shooting Center. Neben der überglücklichen Medaillengewinnerin erreichten drei weitere Mannschaftskollegen die Finalkämpfe.

Sieben Schießstände neben Monika Karsch schoss Munkhbayar Dorjsuren vom SV Kelheim Gmünd, die zweimalige Weltmeisterin, im finalen Duellwettkampf elf Punkte und wurde Fünfte. Ebenso wie Skeet-Schützin Christine Wenzel vom SSC Schale, die fünfmalige Weltmeisterin. Die Berufssoldatin begann den Tag mit einem frühen Rückstand und qualifizierte sich erst über ein Stechen fürs Halbfinale. Dort verpasste sie den Zweikampf um Bronze nur um eine Scheibe. Besonders zufrieden zeigte sich Pistolenschütze Florian Schmidt, der sich mit Saisonbestleistung von 560 Ringen als Vierter fürs Schießen in der Finalhalle qualifizierte, wo er schließlich guter Sechster wurde.

„Diese Medaille bedeutet ganz, ganz viel“

„Diese Medaille bedeutet ganz, ganz viel“, sagte die 32 Jahre alte Monika Karsch von der HSG Regensburg. Nach einem „richtig schweren Start am ersten Tag der Qualifikation“ sei es so schwierig gewesen, sich noch einmal zu mobilisieren. „Und dann lege ich heute einen richtig guten Tag hin im Duell, der fürs Finale reicht.“ Es sei so toll, hier diese Spiele überhaupt mitzumachen. „Und jetzt habe ich diese Medaille in der Hand und freue mich riesig.“

Dieses Ergebnis sei jetzt auch große Motivation. Sie war schon EM-Zweite 2014 mit der Luftpistole, EM-Dritte 2013 mit der Sportpistole und hier auch Sechste der WM 2014. Doch es waren ihre ersten großen Spiele dieser Art. „Es ist ein solch riesiges Erlebnis, mit anderen Sportlern hier so eng im Dort zusammen zu sein und diese Wettkämpfe mitzumachen“, sagte sie. „Für mich wären es im nächsten Jahr die ersten Olympischen Spiele, deshalb ist es so schön, hier dieses Feeling schon einmal zu spüren.“ Zudem stand sie in diesem Jahr erstmals in einem Finale und gewann gleich eine Medaille. „Im Juli geht es weiter mit den Europameisterschaften, dann können wir es gleich noch mal zeigen, ob es weiter so gut funktioniert“, erklärte sie.

Die Münchner Trainingspartnerin und gute Freundin Munkhbayar Dorjsuren, 13 Jahre älter als Monika Karsch, war selbst nicht zufrieden mit ihrem Auftritt. Aber sie lobte die diesmal erfolgreichere Teamkollegin. „Das hat sie richtig gut gemacht“, sagte sie. „Monika ist eine Final-Maus, denn sie kann das Duell-Schießen gut.“ Sie selbst sei heute im Duell nicht so gut gewesen, wie sie es gewohnt sei. „Das ist nicht das, was ich erwarte.“

Aber gut möglich, dass man die beiden auch in weiteren Finals nebeneinander schießen sieht. „Ich profitiere schon sehr von ihrer Erfahrung“, sagte Monika Karsch über die gebürtige Mongolin, die schon sechs Mal an Olympischen Spielen teilgenommen hat, davon drei Mal für die Mongolei, und zweimal Bronze gewann.

Schmidt schießt Saisonbestleistung

Der 29 Jahre alte Brandmeister Florian Schmidt von der SG Frankfurt/Oder war nach seinem sechsten Rang im Finale 50 Meter Pistole schnell mit sich und der Welt im Reinen. Kurz war er enttäuscht, dass es mit der ersten Meisterschaftsmedaille, mit der „doch geliebäugelt“ hatte, nichts geworden war. Dann überwog schnell die Zufriedenheit über die Saisonbestleistung. „Die Zahl habe ich vorher aufgeschrieben“, sagte Schmidt.

Im kommenden Jahr soll es für ihn die dritte Olympiateilnahme werden. Auch die Europaspiele haben das bestärkt. „Sie sind wie kleine Olympische Spiele“, sagte Schmidt. „Sehr beeindruckend. Das wird bestimmt noch wachsen.“ Umso stolzer war er, gerade hier so gut geschossen zu haben.

Einen olympischen Quotenplatz konnte er in Baku nicht erreichen, aber der soll noch folgen. Die Trainingsmöglichkeiten als Mitglied der einzigen Feuerwehr-Sportfördergruppe Deutschlands in Brandenburg und die letzten Trainingsergebnisse seien vielversprechend, sagte er.

So schmälerte nur eines die gute Stimmung des Athleten: Sein Töchterchen Ella, im Mai auf die Welt gekommen, hat er erst einmal kurz nach der Geburt im Arm gehalten. Dann ging es schon wieder auf Wettkampf- und Lehrgangreisen. Nun freut er sich doppelt aufs Wiedersehen.

(Quelle: DOSB)

Siegerehrung mit Monika Karsch, der Schweizerin Heidi Diethelm Gerber (Gold) und der Bulgarin Antoaneta Boneva (Silber)