In unserer Geschichtsstunde blicken wir wöchentlich auf einen historischen Moment der deutschen Olympia-Geschichte. Heute: Die Goldmedaille von Turner Andreas Wecker in Atlanta 1996.
Bei seinen dritten Olympischen Spielen 1996 in Atlanta erfüllte sich Andreas Wecker endlich seinen Traum vom olympischen Gold. An seinem Paradegerät, dem Reck, verwies er den Bulgaren Krassimir Dunev mit 0,025 Punkten Vorsprung auf den zweiten Rang. Es war der zweite deutsche Olympiasieg am Reck – genau 100 Jahre, nachdem Hermann Weingärtner bei den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit in Athen 1896 ganz oben auf dem Siegerpodest gestanden hatte. Entscheidend für Weckers ersten Platz war neben einer fehlerfreien Übung auch der perfekte Abgang: Diesen stand er nach einem doppelten gestreckten Salto mit ganzer Schraube ohne Zucken wie eine Eins.
Erfahrungen mit Siegerehrungen bei Olympia hatte Wecker bis 1996 schon reichlich gesammelt: 1988 in Seoul holte er mit der Mannschaft der DDR Silber, vier Jahre später in Barcelona war er gleich drei Mal auf dem Treppchen zu Gast: Am Pauschenpferd und an den Ringen gewann er damals Bronze, am Reck sogar Silber. Es wurde also endlich Zeit für Gold.
Die Nachfolger von Andreas Wecker präsentieren sich momentan bei der Turn-Weltmeisterschaft im schottischen Glasgow. Mehrere deutsche Turnerinnen haben dort Finals erreicht: Am heutigen Donnerstag gehen Pauline Schäfer und Elisabeth Seitz im Mehrkampf an den Start. In die Gerätefinals geturnt haben sich Sophie Scheder am Stufenbarren und Pauline Schäfer am Schwebebalken. Bei den Männern gibt es drei Finalteilnahmen zu verzeichnen: Fabian Hambüchen im Mehrkampf und am Reck sowie Andreas Bretschneider ebenfalls am Reck. Die direkte Olympiaqualifikation haben in Glasgow leider weder die Männer- noch die Frauenriege geschafft. Beide Mannschaften haben nun beim olympischen Testevent in Rio de Janeiro (16. bis 19. April 2016) die letzte Chance, Tickets für Olympia zu lösen.
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