Ab morgen startet im österreichischen Seefeld die 52. nordische Ski-WM. Ab Donnerstag fallen dann bis zum 3. März 22 Entscheidungen. Die meisten Goldmedaillen werden bei den Langläufern vergeben (12), bei den Skispringern gibt es sechs Entscheidungen, bei den Kombinierern vier.
Der Deutsche Skiverband (DSV) setzt bei der WM in Seefeld/Österreich auf bewährte Kräfte. Bei den Skispringern bilden Olympiasieger Andreas Wellinger (Ruhpolding), Richard Freitag (Aue), Karl Geiger (Oberstdorf), Stephan Leyhe (Willingen) und Markus Eisenbichler (Siegsdorf) das Männer-Team im Aufgebot, das der DSV zwei Tage vor WM-Beginn verkündete. Pro Wettbewerb dürfen vier Athleten gemeldet werden.
Damit setzt der DSV auf dasselbe Quintett wie bei den Olympischen Winterspielen im Vorjahr in Pyeongchang. Der frühere Weltmeister Severin Freund (Rastbüchl) fand nach zwei Kreuzbandrissen nicht rechtzeitig zurück zu alter Form und fehlte auch bei der Generalprobe am vergangenen Wochenende in Willingen. Karl Geiger zeigte sich in Willingen hingegen in WM Form. Geiger holte sich seinen zweiten Weltcupsieg und darf sich mit dieser Leistung Medaillenchancen in Seefeld ausrechnen. Auch Richard Freitag präsentierte eine ansteigende Form: Sicherte er beim Teamwettbewerb mit starken Sprüngen Platz zwei, erreichte er dann am Sonntag im letzten Einzelspringen vor der WM Platz vier. Noch besser platziert war sein Teamkollege Markus Eisenbichler. Er sprang auf Platz zwei.
Bei den Frauen führt die dreimalige Saisonsiegerin Katharina Althaus aus Oberstdorf das Aufgebot an. Die Zweitplatzierte im Gesamtweltcup bildet mit Sotschi-Olympiasiegerin und Titelverteidigerin Carina Vogt, Anna Rupprecht (beide Degenfeld), Juliane Seyfarth (Ruhla) und Ramona Straub (Langenordnach) das Team. In Österreich feiert der Teamwettbewerb der Frauen (26. Februar, 16.15 Uhr) seine Premiere auf der WM-Bühne.
Auch im Kader der Nordischen Kombination gibt es keine Überraschungen. Doppel-Olympiasieger Johannes Rydzek (Oberstdorf), der bei den vergangenen Weltmeisterschaften in Lahti 2017 viermal Gold gewonnen hatte, führt das Aufgebot an. Auch der dreimalige Olympiasieger Eric Frenzel (Geyer) ist mit dabei. In der laufenden Saison wartet der einstige Dominator aber noch auf seinen ersten Sieg.
Komplettiert wird der Kader der Kombinierer von den Team-Olympiasiegern Fabian Rießle (Breitnau) und Vinzenz Geiger (Oberstdorf) sowie Manuel Faißt (Baiersbronn) und Terence Weber (Geyer). Durch Rydzeks Erfolge in Lahti darf der DSV in der Kombination fünf Athleten in den Einzelwettbewerben an den Start schicken.
Weil in Seefeld keine Großschanze steht, müssen sowohl Spezialspringer als auch Kombinierer an den von der Vierschanzentournee bekannten Bergisel in Innsbruck ausweichen. Die Kombinierer müssen nach dem Springen sogar ins Auto steigen, denn gelaufen wird immer in Seefeld. Die Fahrzeit beträgt je nach Witterung etwa 30 Minuten.
Im Langlauf ruhen die größten Hoffnungen auf Sprinterin Sandra Ringwald (Schonach), die beim Weltcup in Cogne/Italien am vergangenen Wochenende auf Platz zwei gelaufen war. Die weiteren deutschen Läufer des Teams von Bundestrainer Peter Schlickenrieder haben kaum realistische Medaillenchancen. Sie sehen die WM in Seefeld als Zwischenstopp auf dem langfristig ausgelegten Plan, bei der Heim-WM in Oberstdorf 2021 wieder angreifen zu können.
Bei der letzten WM in Lathi (Finnland) bedeuteten sechs Goldmedaillen einen deutschen WM-Rekord. Im Medaillenspiegel belegte das DSV-Team (6x Gold, 3x Silber, 2x Bronze) Platz zwei hinter Norwegen (7-6-5).
Das deutsche Aufgebot für die nordische Ski-WM in Seefeld (20. Februar bis 3. März):
Skispringen:
Männer: Markus Eisenbichler (Siegsdorf), Richard Freitag (Aue), Karl Geiger (Oberstdorf), Stephan Leyhe (Willingen), Andreas Wellinger (Ruhpolding)
Frauen: Katharina Althaus (Oberstdorf), Anna Rupprecht (Degenfeld), Juliane Seyfarth (Ruhla), Ramona Straub (Langenordnach), Carina Vogt (Degenfeld)
Nordische Kombination:
Manuel Faißt (Baiersbronn), Eric Frenzel (Geyer), Vinzenz Geiger (Oberstdorf), Fabian Rießle (Breitnau), Johannes Rydzek (Oberstdorf), Terence Weber (Geyer)
Skilanglauf:
Männer: Lucas Bögl (Gaißach), Janosch Brugger (Schluchsee), Jonas Dobler (Traunstein), Sebastian Eisenlauer (Sonthofen), Andreas Katz (Baiersbronn), Florian Notz (Böhringen)
Frauen: Victoria Carl (Zella-Mehlis), Pia Fink (Bremelau), Laura Gimmler (Oberstdorf), Katharina Hennig (Oberwiesenthal), Sofie Krehl (Oberstdorf), Sandra Ringwald (Schonach)
Der Wettkampfplan:
Tag 1: Donnerstag, 21.02.2019
14:30 Uhr Langlauf Finale Sprint Damen und Herren (Skating)
Tag 2: Freitag, 22.02.2019
10:30 Uhr Nordische Kombination Sprungbewerb Großschanze
16:15 Uhr Nordische Kombination Einzelwettkampf 10km
Tag 3: Samstag, 23.02.2019
11:00 Uhr Langlauf Skiathlon Damen 15km
12:30 Uhr Langlauf Skiathlon Herren 30km
14:30 Uhr Skisprung Herren Großschanze
Tag 4: Sonntag, 24.02.2019
10:30 Uhr Nordische Kombination Sprungwettbewerb Großschanze Team Sprint
11:30 Uhr Langlauf Finale Team Sprint Damen und Herren (klassisch)
13:30 Uhr Nordische Kombination Team Sprint 2x7,5km
14:45 Uhr Skisprung Team Herren Großschanze
Tag 5: Montag, 25.02.2019
Nur Training
Tag 6: Dienstag, 26.02.2019
15:00 Uhr Langlauf Damen 10km (klassisch)
16:15 Uhr Skisprung Damen Team Normalschanze
Tag 7: Mittwoch, 27.02.2019
14:00 Uhr Langlauf Herren 15km (klassisch)
16:15 Uhr Skisprung Damen Normalschanze
Tag 8: Donnerstag, 28.02.2019
11:00 Uhr Nordische Kombination Sprungwettbewerb Normalschanze
13:00 Uhr Langlauf Staffel Damen 4x5km
15:15 Uhr Nordische Kombination Einzelwettkampf 10km
Tag 10: Freitag, 01.03.2019
13:15 Uhr Langlauf Staffel Herren 4x10km
16:00 Uhr Skisprung Herren Normalschanze
Tag 11: Samstag, 02.03.2019
11:00 Uhr Nordische Kombination Team Sprungwettbewerb Normalschanze
12:15 Uhr Langlauf Massenstart Damen 30km (Skating)
14:45 Uhr Nordische Kombination Team 4x5km
16:00 Uhr Skisprung Mixed Team Normalschanze
Tag 12: Sonntag, 03.03.2019
13:00 Uhr Langlauf Massenstart Herren 50km (Skating)
Quelle: SID/DOSB