Wintersport Wochenende

Wintersport Update

Das vergangene Wochenende bot wieder Wintersport ohne Ende. Wir haben die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst.

11 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 20. Januar 2025

Biathlon

Der Heimweltcup in Ruhpolding wird mit zahlreichen Podestplätzen zur deutschen Biathlon-Festwoche. Neben dem Rücktritt von Johannes Thingnes Bö sorgt auch die Frauen-Staffel für große Emotionen.

Franziska Preuß schwebte auf den Schultern von Sportdirektor Felix Bitterling durch die tobende Chiemgau Arena, tanzte gemeinsam mit ihren Staffel-Heldinnen im Champions Park gelöst den Macarena. "Erinnerungen, die ein Leben lang anhalten", schrieb die Gesamtweltcupführende bei Instagram. Der zweite Heimweltcup wurde spätestens mit dem nächsten Podium von Preuß im abschließenden Massenstart zur erhofften schwarz-rot-goldenen Festwoche.

Neben großen Glücksgefühlen sammelten die deutschen Biathleten am von der tränenreichen Rücktrittsankündigung von Johannes Thingnes Bö überlagerten Wochenende ordentlich Selbstvertrauen für die nahende Weltmeisterschaft.

Im Moment schaffe sie es "gut, die Gedanken im Kopf auszublenden. Es ist dieser berühmte Flow. Ich hoffe, das dauert noch an", betonte Preuß schon mit Blick auf den kommenden Weltcup in Antholz, vor allem aber auf den Jahreshöhepunkt in Lenzerheide vom 12. bis 23. Februar. Im Massenstart schob sie sich mit einer furiosen Schlussrunde noch von Platz vier auf zwei nach vorne. Schon bei der Staffel am Samstag hatte sie als Schlussläuferin ihre Klasse bewiesen, entschied ohne Nachlader mit zwei Schnellfeuereinlagen den Dreikampf mit Norwegen und Schweden für sich.

"Ein schöner Tag. Besser geht es nicht", sagte Preuß, die schon im Einzel Zweite geworden war. Dabei hatten in Vanessa Voigt und Julia Tannheimer krankheitsbedingt zwei wichtige Staffelstützen gefehlt. Doch Stefanie Scherer und Sophia Schneider erwischten zusammen mit Preuß und Selina Grotian ein "perfektes Rennen". Man habe jetzt "zweimal in Folge in unterschiedlicher Besetzung gewonnen. Da baut sich viel Selbstvertrauen auf", sagte Bitterling.

Überhaupt war es das erste Mal seit dem Frühjahr 2017 in den Glanzzeiten von Laura Dahlmeier, dass eine deutsche Frauen-Staffel zwei Weltcuprennen hintereinander gewinnt. "Oh wie ist das schön", hallte bei Traumwetter quasi in Dauerschleife durch den Ruhpoldinger Hexenkessel. "So ein Heimsieg macht was mit der gesamten Mannschaft", sagte Bitterling. Durch die jüngsten Erfolge habe sich eine neue Selbstverständlichkeit entwickelt.

Im Massenstart über 12,5 Kilometer leistete sich Preuß beim zweiten Schießen ihren einzigen Fehler, kämpfte sich aber noch eindrucksvoll zu ihrem achten Podest der Saison. Damit baute sie ihren Vorsprung im Gesamtweltcup nach zwölf von 21 Rennen auf die am Sonntag neuntplatzierte Französin Lou Jeanmonnot auf 142 Zähler aus, das Rote Trikot im Massenstart verteidigte sie ebenso. "Mein Plan ist aufgegangen", sagte Preuß freudestrahlend.

Auch die zuletzt erheblich schwächelnden Männer hatten mit ihrem dritten Platz in der Staffel mal wieder einen Glanzpunkt gesetzt. Daran konnten sie im abschließenden Massenstart nicht ganz anknüpfen. Als Bester des DSV-Quartetts kam Justus Strelow über 15 Kilometer auf Rang sieben, nach einer Strafrunde fehlten beim Premierensieg des Italieners Tommaso Giacomel 30 Sekunden aufs Podest. "Ich hoffe, es geht noch weiter nach vorne", sagte Strelow.

Überlagert wurde das Abschlussrennen vom tränenreichen Rücktritt von Dominator Bö. Der König kündigte am Samstag im Alter von 31 Jahren seinen Abschied an, überraschend ist schon beim Weltcupfinale am Holmenkollen im März Schluss. Anders als ursprünglich geplant verzichtet er auf einen weiteren Olympia-Start im kommenden Jahr in Italien. "Jetzt ist es an der Zeit, meine Familie in den Vordergrund zu stellen", sagte der Superstar der vergangenen Jahre - und weinte.

Nach den großen Emotionen lieferte Bö am Sonntag allerdings gleich wieder ab, im Massenstart reichte es trotz zwei Fehlern zu einem starken dritten Rang.

Skispringen

Skispringerin Selina Freitag nähert sich weiter ihrem ersten Sieg im Weltcup an. Beim Weltcup im japanischen Sapporo flog die Team-Weltmeisterin aus Aue am Sonntag zum vierten Mal in ihrer Karriere auf den zweiten Platz und sorgte damit für das deutsche Top-Ergebnis der ersten Station der Japan-Tour. Der Rückstand auf die norwegische Siegerin Eirin Maria Kvandal war allerdings beträchtlich.

Tournee-Blues statt Spaß in Zakopane: Skispringer Pius Paschke hat beim ersten Weltcup nach der enttäuschenden Vierschanzentournee eine ganz bittere Pleite erlebt und erstmals seit fast einem Jahr einen zweiten Durchgang verpasst. Der 34-Jährige landete in Polens Party-Hochburg nach einem verkorksten 123,5-m-Sprung auf Platz 32.

"Es ist schwer zu verstehen", sagte der fünfmalige Saisonsieger Paschke in der ARD, der zuletzt im Februar 2024 in Sapporo derart früh gescheitert war. Als bester DSV-Adler kam Karl Geiger beim Erfolg von Österreichs Tourneesieger Daniel Tschofenig auf Rang acht.

Geiger bestätigte immerhin seinen Aufwärtstrend, auch Andreas Wellinger konnte als Elfter zufrieden sein. Philipp Raimund schaffte es zumindest in den zweiten Durchgang und kam auf Platz 21.

Hinter den vier arrivierten Springern enttäuschte zudem die zweite Reihe. Constantin Schmid und Felix Hoffmann, die es über den Continental Cup ins Weltcup-Team geschafft hatten, schieden als 41. und 42. im ersten Durchgang aus. Der angeschlagene Youngster Adrian Tittel war schon am Freitag in der Qualifikation gescheitert.

Für den sechsmaligen Skisprung-Weltmeister Markus Eisenbichler schwinden die Chancen auf die Teilnahme an der WM in Trondheim immer mehr. Im zweitklassigen Continental Cup in Bischofshofen schied der 33-Jährige am Sonntag als 40. bereits im ersten Durchgang aus, nachdem er schon im ersten Springen am Samstag mit Rang 21 enttäuscht hatte.

Ski Alpin

Linus Straßer schüttelte den Kopf, Kira Weidle-Winkelmann ließ die Schultern hängen: Rund zwei Wochen vor der WM haben die vagen deutschen Medaillenhoffnungen weitere empfindliche Dämpfer erhalten. Slalom-Ass Straßer jagte der ersten Podestplatzierung eines zähen Winters auch beim Klassiker in Wengen vergeblich hinterher und wurde 13. Die frühere WM-Zweite Weidle-Winkelmann erlebte auf ihrer Silberstrecke in Cortina d'Ampezzo, auf der Lindsey Vonn stürzte, ein regelrechtes Fiasko.

Straßer tröstete der Ausblick auf die beiden letzten Aufgaben vor den Titelkämpfen: In Kitzbühel und Schladming, wo er in der vergangenen Saison jeweils gewonnen hatte, warten "zwei coole Rennen", sagte er und konnte wieder lächeln. Auch seinem Auftritt am berühmten Männlichen, wo er beim Sieg des Norwegers Atle Lie McGrath im Finale sechs Plätze eingebüßt hatte, konnte er etwas Positives abgewinnen.

"Klar wäre ich gerne weiter vorne gewesen", sagte der Münchner in der ARD, aber: "Es waren sehr gute Passagen dabei, vom Skifahren her passt es auch." Was fehlt? "Zwei komplette Läufe, die ich auf dem Niveau runterbringe." In beiden Durchgängen patzte er bei den Geländeübergängen, am Ende fehlten 0,52 Sekunden zum Podium, auf dem neben Lie McGrath mit Timon Haugan und Henrik Kristoffersen zwei weitere Norweger standen.

Snowboard

Ramona Hofmeister ist nach einem missratenen Saisonstart die Frau der Stunde im Weltcup der alpinen Snowboarderinnen. Im bulgarischen Bansko gewann die Gesamtweltcupsiegerin auch den zweiten Parallel-Riesenslalom und damit ihr drittes Rennen innerhalb von sechs Tagen. "Es ist unglaublich, ich bin so happy, was für eine Woche", sagte die 28-Jährige mit einem beinahe ungläubigen Lächeln nach dem Hattrick.

Wie beim Parallel-Slalom am vergangenen Dienstag in Bad Gastein und im ersten der zwei Rennen in Bansko setzte sich Hofmeister im Finale gegen Riesenslalom-Weltmeisterin Miki Tsubaki aus Japan durch. Die deutsche Snowboard-Königin, im vergangenen Winter Gewinnerin aller drei Kristallkugeln, hatte bis zum Beginn der vergangenen Woche einen fünften Platz beim Weltcup im chinesischen Mylin als bestes Ergebnis in diesem Winter vorzuweisen.

Hofmeisters Teamkolleginnen Cheyenne Loch und Melanie Hofreiter belegten am Sonntag die Plätze zehn und 15. Bei den Männern schaffte es Elias Huber eine Runde weiter als am Tag zuvor, er scheiterte im Achtelfinale am starken Bulgaren Radoslwa Jankow. Sieger am Samstag war der Österreicher Andreas Promegger, am Sonntag gewann der Schweizer Dario Caviezel.

Nordische Kombination

Mit einer sagenhaften Aufholjagd stürmt der Kombinations-Olympiasieger beim Weltcup in Schonach auf Platz drei.

Erst sorgte Vinzenz Geiger für ein unverhofftes Happy End, dann holte der Olympiasieger in bester Showmaster-Manier noch das gesamte Schwarzwälder Publikum mit ins Boot. "Mit dieser Kulisse hier hat es einen irren Spaß gemacht, die anderen Jungs noch zu schnappen", sagte der beste deutsche Kombinierer nach seinem Schonacher Wunderlauf von Platz 17 auf drei - und das gesamte Wittenbach-Stadion war aus dem Häuschen.

Der nicht mehr für möglich gehaltene Podestplatz des 27-Jährigen war der höchst versöhnliche Abschluss eines Weltcup-Heimspiels, an dem sich die DSV-Asse nach der vierwöchigen Weihnachtspause und rund fünf Wochen vor Beginn der WM in Trondheim doch einigermaßen mühsam durchschlugen.

"Nach so einer Pause fallen mir die ersten Rennen immer noch ein bisschen schwer", sagte Geiger, der wie der Rest des Teams derzeit immer wieder auf der Schanze großen Rückstand kassiert - und so muss der dreimalige Saisonsieger wie am Sonntag in der Loipe Großtaten vollbringen.

Nach einer fulminanten Schlussrunde musste sich der 27-Jährige auf dem weißen Schneeband im recht grünen Schwarzwald nur dem Österreicher Johannes Lamparter und Norwegens Topstar Jarl Magnus Riiber geschlagen geben. "Der Langlauf war perfekt", meinte Geiger.

Ex-Weltmeister Lamparter setzte sich im "Compact Race" nach einem Sprung und einem 8-km-Skilanglauf mit fixen Abständen nach den Schanzen-Platzierungen mit 5,1 Sekunden Vorsprung auf Weltcup-Spitzenreiter Riiber durch, der nach größeren gesundheitlichen Problemen derzeit in der Loipe nicht sein volles Potenzial abrufen kann.

Geiger konnte seinen Rückstand mehr als halbieren und lag letztlich 24,3 Sekunden zurück. Bereits am Samstag war der dreimalige Saisonsieger als Fünfter beim Gundersen-Sieg des Norwegers Jens Luraas Oftebro der beste Deutsche gewesen. Hinter Geiger lief am Sonntag nur Julian Schmid als Zehnter in die Top 10. Rund fünf Wochen vor dem Beginn der WM in Trondheim hängen die Deutschen ein wenig hinter der Topform aus den Wochen bis zur Weihnachtspause zurück.

Gar nichts ging am Sonntag bei Johannes Rydzek: Der sechsmalige Weltmeister, der sich in diesem Winter in die absolute Weltspitze zurückgekämpft hat, kam krankheitsbedingt am Samstag nicht über Platz 35 hinaus und musste am Sonntag gleich komplett passen.

Bei den Frauen verpasste Vizeweltmeisterin Nathalie Armbruster am Sonntag ihren zweiten Podestplatz des Wochenendes. Nach Platz zwei am Samstag musste sich die 19-Jährige aus Kniebis im Schwarzwald bei ihrem Heimspiel im Sprint mit Platz vier begnügen. Der Sieg ging an Ida Marie Hagen - zum zehnten Mal in Serie in einem Weltcup-Rennen. Und zum 32. Mal in Folge triumphierte eine Athletin aus Norwegen.

Ski Langlauf

Katharina Hennig ist fast wieder voll da: Die Skilanglauf-Olympiasiegerin hat beim Weltcup im französischen Les Rousses ein starkes Klassik-Massenstartrennen über 20 km abgeliefert und mit dem fünften Platz rund fünf Wochen vor der WM in Trondheim deutlich aufsteigende Form gezeigt.

Nach zuletzt größeren gesundheitlichen Problemen und dem Verzicht auf die Tour de Ski wurde es erst auf den letzten Kilometern für Hennig schwer - mit 2:21 Minuten auf die überlegene Siegerin Frida Karlsson aus Schweden war der Rückstand letztlich groß.

Victoria Carl als Siebte und Pia Fink auf Platz acht rundeten den überzeugenden Auftritt der deutschen Frauen ab, die schon an den ersten beiden Tagen in Les Rousses geglänzt hatten. Carl, gemeinsam mit Hennig 2022 Olympiasiegerin im Teamsprint, war am Freitag über 10 km auf Platz zwei gestürmt. Laura Gimmler hatte am Samstag im Sprint als Vierte ihr bestes Karriere-Ergebnis egalisiert.

Bei den Männern überzeugte Friedrich Moch als Siebter. Der 24-Jährige hielt sich lange Zeit in der Spitzengruppe, zum Podest fehlten am Ende nur 9,4 Sekunden. Den ersten Weltcupsieg seiner Karriere holte sich überraschend der Schwede William Poromaa.

Die gebürtige Oberwiesenthalerin Hennig lag in den harten Rennen bis zur Halbzeit noch in der Spitzengruppe um Karlsson. Danach drückte die frühere Staffel-Weltmeisterin aber mächtig aufs Tempo und lief in Abwesenheit von Norwegens Rückkehrerin Therese Johaug einen Riesen-Vorsprung heraus. Im Ziel lag Karlsson 1:29 Minuten vor ihrer Landsfrau Ebba Andersson, Dritte wurde Teresa Stadlober (Österreich/+1:41).

Hennig setzte sich im Sprint um Platz fünf gegen die dreimalige Olympiazweite Kerttu Niskanen aus Finnland durch und verbuchte ihr zweitbestes Saisonergebnis. Carl und Fink lagen rund drei Minuten zurück, auch Katherine Sauerbrey überzeugte als Zwölfte - vor allem im Hinblick auf die Staffel bei der WM ab dem 26. Februar war es damit ein vielversprechendes Rennen.

Bob

Die Olympiasieger Francesco Friedrich (Oberbärenburg) und Laura Nolte (Winterberg) haben den deutschen Bobpiloten in Innsbruck eine nahezu perfektes Wochenende beschert. Friedrich feierte im Vierer an der insgesamt fünften Station des Winters 24 Stunden nach dem Zweier-Erfolg von Johannes Lochner (Stuttgart) seinen dritten Saisonsieg im großen Schlitten. Danach ließ Gesamtweltcupsiegerin Nolte im Zweier beim vierten Dreifach-Triumph der Saison für die deutschen Pilotinnen dem Monobob-Erfolg von Lisa Buckwitz (Oberhof) ihren dritten Saisonsieg folgen.

Rekordweltmeister Friedrich bewies am letzten Weltcup-Wochenende auf der Olympia-Bahn von 1976 vor einem umfangreichen Umbau einmal mehr seine Klasse. Bei seinem Erfolg lag der 34-Jährige im vierten Vierer-Rennen der Saison 0,28 Sekunden vor dem Briten Brad Hall, der damit das nächste rein deutsche Podest verhinderte. Denn nur eine weitere Hundertstel zurück belegte Friedrichs Dauerrivale Lochner, der tags zuvor noch mit Streckenrekord im Zweier vor Friedrich triumphiert hatte, Rang drei vor dem Oberhofer Adam Ammour.

"Wir waren vor allem am Start richtig gut", sagte Friedrich und fügte hinzu: "Hall macht es uns immer noch schwierig im Vierer. Wir haben noch Aufgaben und Baustellen, die wir lösen müssen."

Der Gesamtweltcupführende, der weiterhin ohne den wegen eines positiven Dopingbefundes freigestellten Anschieber Simon Wulff antritt, baute durch den Erfolg auch in der Vierer-Gesamtwertung seine Führung aus. Lochner liegt in diesem Ranking weiter hinter Hall auf Platz drei, ist im Gesamtweltcup aber Zweiter.

Nolte fuhr in Innsbruck angesichts der anstehenden Veränderungen am Tiroler Eiskanal mit zwei Streckenrekorden ebenfalls Bestzeiten für die Ewigkeit. Die 26 Jahre alte Gesamtweltcupsiegerin hatte in 1:44,09 Minuten einen Vorsprung von 0,15 Sekunden auf die Wiesbadenerin Kim Kalicki. Buckwitz erreichte mit zwei weiteren Zehnteln Rückstand den dritten Rang.

Im Gesamtweltcup baute Nolte ihr Polster auf ihre teaminterne Rivalin Buckwitz weiter aus. In der Zweier-Wertung steht die Westfälin ebenfalls an der Spitze gefolgt von Kalicki.

Am kommenden Wochenende stehen im Bob-Weltcup die nächsten Rennen in St. Moritz auf dem Programm, wo die deutschen Piloten erst vor Wochenfrist bereits beim ersten Stopp in der Schweiz äußerst erfolgreich waren. Sowohl bei den zwei Rennen der Männer (Zweier und Vierer) als auch beim einzigen Rennen der Frauen im Zweier waren alle Siege und insgesamt acht von neun Podestplätzen an Athleten des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD) gegangen.

Rennrodeln

Rodel-Weltmeister Max Langenhan hat in Winterberg die EM-Goldmedaille knapp verpasst. Der 25-Jährige gewann beim Heim-Weltcup, der im sogenannten Race-in-Race-Modus als Europameisterschaft gewertet wird, Silber mit 55 Tausendstelsekunden Rückstand auf Sieger Jonas Müller (Österreich). Bronze ging mit Nico Gleirscher (+0,101 Sekunden) ebenfalls an einen Österreicher. Insgesamt holte das deutsche Team am Wochenende fünf EM-Medaillen.

Langenhan, der erneut trotz eines gebrochenen Mittelfußes antrat, holte somit in der Weltcup-Gesamtwertung auf steht nun punktgleich mit Gleirscher an der Spitze.

"Sehr unzufrieden" zeigte sich Weltmeister Langenhan dennoch am ARD-Mikrofon: "Nur fünf Hundertstel Rückstand mit den Riesenfehlern ist eigentlich okay. Aber mich ärgert es natürlich, dass ich es nicht hinkriege." Er fahre trotz der Verletzung, da es auf die WM zugehe, es um den Gesamtweltcup gehe - "und deswegen kann man darüber hinweg sehen."

Felix Loch (Berchtesgaden/+0,323) und Timon Grancagnolo (Chemnitz/+1,017) verpassten auf den Plätzen fünf und zehn die Medaillenränge. Loch ist im Gesamtweltcup weiterhin Dritter.

In der abschließenden Teamstaffel reichte es für die deutschen Rodel-Asse nicht zum Sieg: Julia Taubitz, Tobias Wendl/Tobias Arlt, Langenhan sowie Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal holten Silber, die Österreicher waren um 0,091 Sekunden schneller. Italien wurde Dritter (+0,580).

Am Samstag hatten Taubitz (Oberwiesenthal) im Einsitzer und Wendl/Arlt (Berchtesgaden/Königssee) beim dritten von insgesamt vier Heim-Weltcups im Doppelsitzer EM-Gold geholt. Degenhardt (Altenberg) und Rosenthal (Winterberg) sicherten sich die Silbermedaille.

Statt wie üblich, gingen im Herren-Einsitzer nur drei statt vier Athleten des Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) an den Start: Der Thüringer David Nößler hatte sich vor einer Woche im zweiten Lauf in Altenberg den Mittelfuß gebrochen.