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Zurück in die Zukunft: Jugendliche stark machen

Anlässlich der Olympischen Jugend-Winterspiele in Lillehammer veröffentlichen wir hier einen Gastbeitrag von IOC-Präsident Thomas Bach, der am 12. Feburar 2016 in der Thüringer Allgemeinen erschienen ist.

Autor: DOSB
3 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 17. Februar 2016

Anlässlich der Olympischen Jugend-Winterspiele in Lillehammer veröffentlichen wir hier einen Gastbeitrag von IOC-Präsident Thomas Bach, der am 12. Feburar 2016 in der Thüringer Allgemeinen erschienen ist.

"Als ehemaliger Athlet erinnere ich mich sehr gut an die Aufregung, die mit der ersten Nominierung für die Nationalmannschaft verbunden gewesen ist. Auch viele junge Sportlerinnen und Sportler, die in diesen Tagen an den Olympischen Jugend-Winterspielen im norwegischen Lillehammer teilnehmen, erleben gerade diesen speziellen Moment. Es ist der Augenblick, in dem der von ihnen geliebte Sport ihr Leben verändern kann. Diese Erfahrung wird hoffentlich für viele von ihnen Sprungbrett zu künftigen Erfolgen im Sport und im Leben neben dem Sport sein. Die Olympischen Jugend-Winterspiele verbinden die jungen Athletinnen und Athleten mit den olympischen Werten Höchstleistung, Freundschaft, Respekt und Fairplay – Werte, die ihnen im Sport und in ihren beruflichen Karrieren helfen werden.

Genau das macht die Olympischen Jugendspiele so einzigartig. Sie bestehen nicht nur aus Sportbewerben, sondern bieten darüber hinaus die Chance, die universellen Werte des Sports zu erleben und an ihnen zu wachsen. Ziel ist es, junge Menschen aus der ganzen Welt zu begeistern und sie dazu zu inspirieren, eine aktive Rolle in der Gesellschaft zu spielen – im Sport, im Beruf und darüber hinaus.

Die Kraft des Sports zu nutzen und sich in die Gesellschaft einzubringen – das ist auch die Motivation der ehemaligen Rodlerin Saskia Langer, die 2012 als Athletin an den 1. Jugend-Winterspielen in Innsbruck teilnahm, dort zwei Silbermedaillen gewann und damals vom DOSB als Eliteschülern des Sports 2012 ausgezeichnet worden ist. Vier Jahre später ist sie nun eine von insgesamt fast 250 Juniorbotschaftern, jungen Engagierten und Mentoren, die neben den Athleten an den Jugendprogrammen der Olympischen Jugend-Winterspiele Lillehammer 2016 teilnehmen. Zu Hause macht sie gerade ihren Trainerschein, um sich ehrenamtlich im Verein zu engagieren.

Die Gruppe der Juniorbotschafter, jungen Engagierten und Mentoren umfasst aktive Athleten, Olympioniken, Trainer, Studenten und Experten, die fast alle zwischen 18 und 28 Jahren alt sind. Trotz ihres sehr unterschiedlichen Hintergrunds machen sie bei den Olympischen Jugendspielen eine gemeinsame Erfahrung, die sie verbindet. Sie inspirieren und werden inspiriert andere junge Menschen zu unterstützen und Verantwortung für ihr eigenes Leben und ihr Lebensumfeld zu übernehmen. Die Jugendprogramme geben jungen Menschen Kraft, ihr eigenes Leben und das Leben anderer Menschen zu verändern.

Die Olympischen Jugendspiele in Lillehammer sind zugleich eine Reise zurück in die Zukunft. Mit ihnen wird das Erbe der unvergessenen Olympischen Winterspiele 1994 weitergeführt. Viele der im Jahr 1994 genutzten Wettkampfstätten wie das Skisprungstadion, in dem die Eröffnungszeremonie stattfand, wurden modernisiert. 22 Jahre nach den Spielen wird eine neue Generation junger Athletinnen und Athleten gefördert. Olympische Jugendspiele tragen zum Erfolg unseres gesellschaftlichen Miteinanders bei, sie unterstützen Talente und vermitteln jungen Menschen Werten, die ein Leben lang Bestand haben.

Genauso wie die Olympischen Jugendspiele Ausgangspunkt für zukünftige Karrieren der Teilnehmer sind, so können sie auch Katalysator für die Winterspiele und den Wintersport sein. In Österreich hat Innsbruck mit den Olympischen Jugend-Winterspielen 2012 erfolgreich auf das Erbe der Olympischen Winterspiele im Jahr 1976 aufgebaut. Nun setzt Lillehammer 22 Jahre nach den Olympischen Winterspielen 1994 auf eine neue Generation von Sportbegeisterten im Land. Die Olympischen Jugend-Winterspiele Lausanne 2020 werden die Olympischen Spiele erstmals seit 1948 wieder zurück in die Schweiz und die „Olympische Hauptstadt“ bringen – in der das IOC seit 1915 seinen Sitz hat. All diese Städte erkennen, wie wertvoll die Investition in die Jugend ist – und das bedeutet manchmal auch, sich auf den Weg zurück in die Zukunft zu machen. In allen Fällen aber nutzen sie die Kraft des Sports, um die Welt zu verbessern."

(Quelle: IOC/Thomas Bach)

In jeder Ausgabe der DOSB-Presse, die wöchentlich erscheint, gibt es einen Kommentar zu aktuellen Themen des Sports, den wir hier als DOSB-Blog veröffentlichen. Diese mit Namen gezeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die offizielle DOSB-Meinung wieder.

IOC-Präsident Thomas Bach plauderte in Lillehammer mit den Sportlerinnen und Sportlern des deutschen Skilanglauf-Teams (v.li): Philipp Unger, Anna-Maria Dietze, Thomas Bach, Celine Mayer und Chris Ole Sauerbrey. Foto: DOSB