Winter

Curling

Deutscher Curling-Verband
www.curling-dcv.de

Curling, das Schach auf dem Eis, erlebt seine Blütezeit immer während Olympischer Winterspiele. Die Zuschauerinnen und Zuschauer haben diesen faszinierenden Sport, bei dem es um Taktik und Präzision geht, in ihr Herz geschlossen und sorgen für hohe Einschaltquoten. Die Wurzeln der Sportart reichen zurück in die Anfänge des 16. Jahrhunderts und liegen in Schottland. Von dort kommen auch heute noch die meisten Curlingsteine. Das Sportgerät aus Granit wiegt gut 17 kg.

Curling fand schnell den Weg nach Kanada, wo es mit mehr als 800.000 Vereinsmitgliedern heute die meisten Curlingspielerinnen und -spieler gibt. In Deutschland fristet Curling dagegen eher ein Schattendasein. Mit rund 750 aktiven Curler*innen ist der Verband an Position 65 der zweitkleinste deutsche Sportverband.

Dennoch kann der Deutsche Curling-Verband (DCV) durchaus auf internationale Erfolge verweisen. Herausragend ist die Bilanz von Andrea Schöpp aus Rießersee, die 1988 und 2010 jeweils WM-Gold gewann, zudem wurde sie siebenmal Europameisterin. 1992 in Albertville gewann Andrea Schöpp zudem Gold im olympischen Demonstrations-Wettbewerb. Bei den Männern holte der Füssener Andy Kapp zweimal den EM-Titel und wurde bei Weltmeisterschaften zweimal Zweiter sowie dreimal Dritter. Bei Olympischen Spielen jedoch gelang den deutschen Teams bislang noch nie der Sprung aufs Treppchen.

Nach dem einmaligen Auftritt auf der olympischen Bühne 1924 in Chamonix dauerte es bis 1998 in Nagano, bis der Sport für Frauen und Männer wieder ins Programm aufgenommen wurde. 2018 kam als dritter Wettbewerb das Mixed Doubles hinzu.

Die Curlingbahn (sheet) hat eine Länge von knapp 46 Metern. Die vierköpfigen Mannschaften werden von ihrer Kapitänin oder ihrem Kapitän, dem Skip, angeführt. Ziel ist es, möglichst viele Steine so nahe wie möglich ins Zentrum des Hauses zu bringen. Dabei dreht sich der Stein (er curlt) oftmals nur langsam Richtung Zentrum, die Mitspieler*innen können dabei mit ihren Besen das Tempo des Steins durch Wischen beeinflussen.

Das Haus besteht aus dem Mittelpunkt sowie drei Kreisen in den Farben Rot, Weiß und Blau (von innen). Ein Team erhält für jeden Stein, der näher als der beste der gegnerischen Mannschaft am Zentrum liegt, einen Punkt. Ein Durchgang mit jeweils acht Steinen pro Team wird End genannt. Gespielt werden bei internationalen Meisterschaften zehn Ends, bei Gleichstand geht es in ein Extra-End, und zwar so lange, bis eine Entscheidung gefallen ist. Ist der Vorsprung einer Mannschaft sehr groß, kann die Partie schon früher vom unterlegenen Gegner beendet werden.