Biathlet Arnd Peiffer hat die Schwächen der Favoriten eiskalt ausgenutzt und ist einen Tag nach Laura Dahlmeier sensationell zum Olympiasieg im 10-km-Sprint in PyeongChang gestürmt.
Biathlet Arnd Peiffer hat die Schwächen der Favoriten eiskalt ausgenutzt und ist einen Tag nach Laura Dahlmeier sensationell zum Olympiasieg im 10-km-Sprint in PyeongChang gestürmt.
Peiffer, Staffel-Zweiter der Olympischen Winterspiele von Sotschi 2014 blieb im Sprint der Männer im Gegensatz zu Martin Fourcade (Frankreich) und Johannes Thingnes Bö (Norwegen), die diese Saison bislang beherrscht hatten, fehlerfrei und holte am zweiten Tag bereits die dritte deutsche Goldmedaille bei den Winterspielen in Pyeongchang.
Der ehemalige Sprint-Weltmeister Peiffer hatte nach zehn Kilometern 4,4 Sekunden Vorsprung vor dem Überraschungszweiten Michal Krcmar aus Tschechien, der sich ebenfalls keinen Schießfehler erlaubte. Dritter wurde der Italiener Dominik Windisch (1 Schießfehler/+7,7 Sekunden).
Peiffer reckte nach seiner Zielankunft den Arm in die Höhe, dann ließ er sich vollkommen ausgepumpt in den Schnee fallen. Auf der Anzeigentafel leuchtete die "1" auf, dann begann für den 30-Jährigen aus Clausthal-Zellerfeld bei eisigen Temperaturen im Alpensia Biathlon Centre das lange Warten.
Doch keiner der nach ihm gestarteten Athleten erreichte seine Zeit. Die deutschen Trainer feierten schon vor Ende des Rennens, während ihr Schützling noch verhalten beide Daumen in die Höhe reckte. Peiffer geht damit auch mit der besten Ausgangsposition in das Verfolgungsrennen über 12,5 km am Montag (21.00 Uhr Ortszeit/13.00 MEZ). Auch die weiteren Biathleten aus dem Team Deutschland schielen dann auf die Medaillen.
Sprint-Weltmeister Benedikt Doll (Breitnau/1 Fehler) verfehlte Bronze als Sechster nur um zehn Sekunden und haderte im Anschluss im Interview mit der ARD: "Ich ärgere mich sehr, dass ich den letzten Schuss weggehauen habe. Ich wollte nicht so richtig in den Schießrhythmus kommen, obwohl die Bedingungen gut waren. Ich hatte eigentlich alles gut unter Kontrolle. Ich hätte ihn gut treffen können, darum ärgert es mich auch ein bisschen."
Der viermalige Weltmeister Simon Schempp (Uhingen/1/+21,4) als Siebter und Erik Lesser (Frankenhain/1/+31,9) auf Rang elf rundeten das starke Mannschaftsergebnis ab. "Wir können mit der Mannschaftsleistung zufrieden sein. Das ist eine gute Ausgangsposition für die Verfolgung", sagte Schempp, während der von einer Rippenprellung beeinflusste Lesser scherzhaft anfügte: "Ich habe das Zimmerduell gegen Arnd verloren. Das wurmt mich total."
Martin Fourcade und Johannes Thingnes Bö, die in dieser Saison 14 der 15 Weltcuprennen gewonnen hatten, vergaben ihre Medaillenchancen schon beim Liegendschießen: Die Top-Favoriten zeigten bei Nerven und mussten gleich dreimal in die Strafrunde. Im Stehendanschlag ließ Bö eine weitere Scheibe stehen, Fourcade blieb immerhin fehlerfrei und wurde Achter.
(Quelle: SID)
Als einziger ohne Schießfehler: Arnd Peiffer im Ziel des Olympia-Sprints (Foto: Picture Alliance)