Peking 2022

Gold im Einzel: Biathletin Herrmann holt olympisches Double

Biathletin Denise Herrmann gewinnt Gold im Einzel und schafft als erst zweite deutsche Wintersportlerin das olympische Medaillen-Double. Sie gewann Edelmetall in zwei verschiedenen Sportarten.

Autor: DOSB
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 07. Februar 2022

Mit 19 Treffern ins goldene Glück: Biathletin Denise Herrmann hat sich mit einer hervorragenden Vorstellung im Einzelrennen zur Olympiasiegerin gekrönt und ein seltenes Medaillen-Double geschafft. Die 33-Jährige leistete sich im Klassiker über 15 km nur eine Strafminute und bescherte Team D bei den Winterspielen in China die zweite Goldmedaille. "Das ist gerade eine ganz krasse Situation", sagte Herrmann im ZDF: "Olympiasiegerin, das klingt wirklich unglaublich gut."

Vor den Augen von IOC-Präsident Thomas Bach gelang ihr dabei ein ganz besonderes Kunststück: Als erst zweite deutsche Wintersportlerin holte Herrmann Olympia-Medaillen in zwei verschiedenen Sportarten. 2014 in Sotschi hatte sie Bronze mit der Langlauf-Staffel gewonnen. Völlig abgekämpft warf sich die mit Startnummer acht ins Rennen gegangene Oberwiesenthalerin nach dem Zieleinlauf in den Schnee, das Zittern ging los - doch eine Athletin nach der anderen scheiterte an ihrer Glanzzeit.

Für Team D ist es die dritte Medaille in China. Zuvor hatte Rennrodler Johannes Ludwig Gold im Einsitzer geholt, Skispringerin Katharina Althaus gewann Silber von der Normalschanze. Vanessa Voigt verpasste am Montag eine weitere Medaille nur knapp. Die 24-Jährige lag mit einer Strafminute auf Rang vier nur 1,3 Sekunden hinter der drittplatzierten Marte Olsbu Röiseland (Norwegen/2), Silber ging an Anais Chevalier-Bouchet (Frankreich/1).

Nur Susi Erdmann (Rodeln, Bob) hatte zuvor in zwei unterschiedlichen Wintersportarten eine Medaille gewonnen. "Das ist schon ein Thema, das mich motiviert", hatte Herrmann vor dem Saisonstart dem SID gesagt. Nach einem bislang durchwachsenen Olympia-Winter mit nur vier Top-Ten-Platzierungen in zwölf Rennen gelang ihr in Zhangjiakou der ersehnte Befreiungsschlag. "Was ich heute geschafft habe, macht mich unglaublich stolz und glücklich, mir fehlen die Worte", sagte Herrmann: "Ich hab ja dieses Jahr schon ziemlich auf die Fresse gekriegt."

Über die längste Frauen-Distanz erwarteten sie deutlich angenehmere Bedingungen als beim fünften Platz mit der Mixed-Staffel am Samstag, als sie bereits mit der besten Laufzeit geglänzt hatte. Der Wind blies schwächer, Herrmann nutzte dies am nun beherrschbaren Schießstand eiskalt aus. Nur beim zweiten Liegendanschlag blieb eine Scheibe stehen. Dazu lagen die Temperaturen bei "nur" rund sieben Grad unter Null, was starken Läuferinnen wie der deutschen Topathletin sehr entgegen kam.

Für Herrmann, die ihre gesamte Saisonplanung auf die Olympischen Spiele ausgerichtet hatte, bedeutet der Gold-Coup der größte Erfolg ihrer Karriere. 2019 hatte sie bei der WM in Östersund den Titel in der Verfolgung gewonnen.

Am Dienstag (9.30 Uhr MEZ/ARD und Eurosport) greifen die deutschen Männer um Benedikt Doll, Johannes Kühn, Erik Lesser und Roman Rees im Einzel über 20 km an. Für Preuß, Herrmann und Co. geht es nach mehreren Ruhetagen erst wieder am Freitag mit dem Sprint weiter.

 

Quelle: DOSB, SID