Im Stechen des Team-Wettbewerbs haben die deutschen Springreiter gegen Kanada gewonnen und sich Bronze erkämpft.
Im Stechen des Team-Wettbewerbs haben die deutschen Springreiter gegen Kanada gewonnen und sich Bronze erkämpft.
Daniel Deußer tätschelte nach seinem Bronze-Ritt liebevoll den Hals seines Wallachs First Class, seine Mannschaftskollegen lagen sich jubelnd in den Armen: Der Traum vom ersten Olympiagold seit 16 Jahren blieb zwar unerfüllt, doch die deutschen Springreiter haben im Nationenpreis von Deodoro zum ersten Mal seit 2004 wieder eine Medaille gewonnen.
Beim Sieg der französischen Equipe belegten Christian Ahlmann mit Taloubet, Meredith Michaels-Beerbaum mit Fibonacci, Deußer und Ludger Beerbaum mit Casello im Stechen gegen Kanada den dritten Platz. Silber ging an die USA.
Nachdem Ahlmann und Michaels-Beerbaum im direkten Duell um Platz drei mit den Ahornblättern fehlerfrei geblieben waren, brachten Deußer und First Class die Medaille mit einem ebenfalls tadellosen Umlauf nach Hause. Beerbaum musste nicht mehr ran.
"Diese Bronzemedaille fühlt sich wie Gold an, weil es die Reiter geschafft haben, sich aus einer ausweglos scheinenden Situation noch zu befreien", sagte Michael Vesper, der Chef de Mission der deutschen Olympia-Mannschaft. Als "besonders toll" empfand Vesper, "dass Ludger Beerbaum mit seiner Nullrunde dieses Stechen überhaupt erst ermöglicht hat". Beerbaum gewann nach viermal Gold seine schon fünfte Olympiamedaille.
Er hatte als letzter Reiter des Feldes eine Nullrunde drehen müssen, damit die deutsche Equipe das Duell mit Kanada um Bronze überhaupt erreichen konnte. Und der Altmeister schaffte das, woran seine drei Teamkollegen zuvor gescheitert waren: Ahlmann, Michaels-Beerbaum und Deußer leisteten sich im Kampf um Gold jeweils einen Abwurf, Michaels-Beerbaum zusätzlich einen Zeitfehler. Aber: Anders als Ahlmann, Michaels-Beerbaum und Deußer kam Beerbaum am Ende als nur viertbester Deutscher nicht in die Einzelentscheidung.
Deutschland holte zum insgesamt fünften Mal nach 1912, 1968, 1984 und 2004 Bronze. Für Frankreich mit Philippe Rozier, Kevin Staut, Roger Yves Bost und Penelope Leprevost war es der zweite Olympiasieg mit der Mannschaft nach Montreal 1976.
Erneut ging Christian Ahlmann, Nummer eins der Weltrangliste, als erster deutscher Reiter in den Parcours. Eine Null wäre wichtig gewesen, doch dann leisteten sich Ahlmann und sein sprunggewaltiger Taloubet einen Fehler beim Einsprung in die zweifache Kombination.
"Ich habe aufs Tempo gedrückt und wollte unbedingt null gehen", sagte Ahlmann: "Wir waren dann ein bisschen flach an der Planke, und die fällt eben leicht." Der Parcours sei sehr schwer, die Zeit sehr knapp bemessen gewesen: "Aber so ist das halt bei Olympia, das ist okay."
Meredith Michaels-Beerbaum und ihr Fibonacci schienen bereits mit nur einem Zeitfehler im Ziel, doch dann fiel am letzten Hindernis doch noch die Stange. "MMB" gab sich danach selbstkritisch: "Ich bin sehr enttäuscht von mir, das war ganz klar ein Fehler des Reiters." Auch Deußer gelang nicht der erhoffte Null-Fehler-Ritt, er kam mit einem Abwurf ins Ziel, blieb dabei aber zumindest in der Zeit.
(Quelle: SID/DOSB)
Daniel Deußer war der letzte Reiter in der deutschen Mannschaft und sicherte mit einem Null-Fehler-Ritt die Bronzemedaille. Foto: pictuere-alliance