Im Fußball-Finale muss sich die Mannschaft von Trainer Horst Hrubesch nach Elfmeterschießen dem Gastgeber Brasilien geschlagen geben und gewinnt Silber.
Im Fußball-Finale muss sich die Mannschaft von Trainer Horst Hrubesch nach Elfmeterschießen dem Gastgeber Brasilien geschlagen geben und gewinnt Silber.
Neymar lag weinend vor Glück im Strafraum und 70.000 Brasilianer feierten in ihrem Fußball-Tempel Maracana frenetisch den Olympiasieg, als Horst Hrubesch sich als Tröster gefordert sah. Der Trainer der deutschen Auswahl ging auf Pechvogel Nils Petersen zu, dessen Fehlschuss den Goldtraum auf dramatische Weise hatte platzen lassen und umarmte den Freiburger herzlich.
"Ich habe den Jungs schon vor dem Elfmeterschießen gesagt: Was wir hier gemacht haben, ist überragend. Klar, im ersten Moment sind sie niedergeschlagen. Aber wir gehen hier als Gewinner raus, nicht als Verlierer", sagte Hrubesch in der ARD: "Ich bin rundum glücklich. Ich hätte gerne die Goldene gehabt und die Jungs auch, aber was wir geleistet haben, war toll."
Trotz aufopferungsvollen Kampfes seiner Mannschaft blieb Hrubesch, blieb Kapitän Max Meyer und Co. das Happy End aber verwehrt. Superstar Neymar machte Brasilien beim 5:4 i.E. im vierten Versuch endlich zum Olympiasieger. Nur Sekunden später explodierte über Rio de Janeiro ein Feuerwerk. Die deutschen Spieler sahen es mit Tränen in den Augen, vor allem Petersen war untröstlich.
Nach Verlängerung hatte es 1:1 (1:1, 0:1) gestanden. Im finalen Shootout trafen vier deutsche Schützen mehr oder weniger sicher - ehe Petersen an Torwart Weverton scheiterte. Kapitän Neymar höchstpersönlich verwandelte den entscheidenden Schuss vom Punkt - und machte die Revanche für das 1:7 im WM-Halbfinale 2014 zur Freude von Millionen Landsleuten perfekt.
Der Superstar des FC Barcelona hatte Brasilien zuvor schon in Führung gebracht (26.), Deutschlands Spielführer Meyer (59.) ausgeglichen. Für Rekordweltmeister Brasilien war es nach drei Mal Silber das erste Gold.
Die Deutschen hatten mit drei Lattentreffern großes Pech, verließen die legendäre Arena aber mit Silber dekoriert und erhobenen Hauptes. Einen Tag nach dem erstmaligen Triumph der Frauen war Doppel-Gold möglich. Hrubeschs Elf rackerte und kämpfte, doch zwei Jahre nach dem WM-Triumph an gleicher Stelle reichte es nicht zum dritten Brasilien-Märchen.
"Möge Gott mein Land segnen", hatte der große Pelé kurz vor dem Spiel gefleht - und der Allmächtige erhörte ihn. Auf der Tribüne drückte überdies Sprintsuperstar Usain Bolt im Kreise von Neymars Familie die Daumen. Die DFB-Elf hielt mit WM-Kapitän Philipp Lahm dagegen. "Holt euch das Ding! Das Gefühl ist unbeschreiblich - das könnt ihr mir glauben", schrieb er.
(Quelle: sid)
Das Team von Horst Hrubesch (r.) gewinnt im Maracana-Stadion Silber. Foto: picture-alliance