Starker Wind, bittere Kälte - und eine Enttäuschung zum Auftakt. Deutschlands Biathleten verpassen in der Mixed-Staffel die Medaillen.
Kein Glück in der Windlotterie von Zhangjiakou: Statt des erhofften Edelmetalls haben sich die deutschen Biathleten zum Auftakt der Olympischen Spiele eine Enttäuschung abgeholt. Bei frostigen Temperaturen und böigem Wind landete die Mixed-Staffel trotz einer Aufholjagd nur auf Rang fünf, die Medaillenträume waren nach zwei Strafrunden von Startläuferin Vanessa Voigt gleich zu Beginn in weite Ferne gerückt.
Die arrivierten Denise Herrmann und Benedikt Doll sowie die beiden Olympia-Neulinge Voigt und Philipp Nawrath handelten sich über 4x6 km zwei Strafrunden und 18 Nachlader ein. Der Rückstand auf die siegreichen Norweger (3 Strafrunden + 13 Nachlader) um Star-Biathlet Johannes Thingnes Bö betrug nach 4x6 km 1:05 Minuten, Silber ging im Zielsprint an Frankreich (3+11) vor den russischen Athleten (1+13).
"Wir haben unsere stärkste Staffel aufgestellt, jeder hat alles gegeben und gekämpft", sagte Doll am ARD-Mikrofon: "Es ist natürlich schade, aber damit müssen wir leben." Die Mixed-Staffel ist seit 2014 im olympischen Programm, bei allen drei Ausgaben blieb der Deutsche Skiverband (DSV) ohne Podestplatz.
Die Skijäger hatten in Zhangjiakou auf etwa 1650 Metern über dem Meeresspiegel nicht nur ihre Konkurrenten auf der Loipe zu bekämpfen. Auch eisige Temperaturen von rund minus 13 Grad bereiteten arge Probleme, dazu machte der Wind das Schießen phasenweise zur Höchstschwierigkeit. "Irgendwann weiß man als Schütze nicht mehr, wohin man eigentlich schießt, ob du die Fehler rechts oder links schießt", sagte Doll: "Du hoffst einfach, gute Schüsse zu machen."
Dick eingepackt mit schützenden Tapes im Gesicht gingen die Athleten an den Start, und gleich die ersten Schießeinlagen gerieten zum Glücksspiel - mit schlechtem Ende für Startläuferin Voigt, die sich als normalerweise sichere Schützin sowohl liegend als auch stehend eine Strafrunde einhandelte und als 15. mit 2:18 Minuten Rückstand auf die Spitze an Herrmann übergab.
"So habe ich mir meinen Einstand definitiv nicht vorgestellt", sagte die 24-Jährige: "Ich glaube, die große Enttäuschung kommt erst später." Ihre Teamkollegen zeigten danach eine beherzte Aufholjagd - auch wenn Frontfrau Herrmann und Doll, der im Massenstart von Antholz das letzte Rennen vor Olympia gewonnen hatte, weitere Extra-Runden nur mit viel Mühe verhindern konnten.
Vor Schlussläufer Nawrath war der Rückstand auf 1:19 Minuten geschrumpft, aber auch dessen starke Schießleistungen mit insgesamt nur zwei Nachladern waren nicht mehr als Schadensbegrenzung.
Hoffnungsträgerin Franziska Preuß kam nach ihrer Fußverletzung und Corona-Infektion noch nicht zum Einsatz. Als nächster Wettbewerb steht am Montag (10.00 Uhr MEZ) das Einzel der Frauen über 15 km auf dem Programm.
Quelle: DOSB, SID