Worldcup

Geburtstagsgeschenk für Alexander Zverev

Alexander Zverev gewinnt an seinem 28. Geburtstag das ATP-Turnier in München und schöpft damit Zuversicht für die kommenden Wochen.

3 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 21. April 2025

Ein Geburtstagständchen vom Publikum

In den Momenten der Erleichterung pfiff Alexander Zverev auf das Protokoll. Mit großem Vergnügen stieg er in die Lederhose, die dem Sieger des ATP-Turniers in München als zusätzliche Trophäe zusteht. Dass sie noch auf dem Platz übergestreift wird, war in diesem Jahr nicht mehr vorgesehen - der glückliche Zverev aber setzte sich spontan darüber hinweg. Sehr zur Freude des jubelnden Publikums, das dem seit dem Finaltag nun 28 Jahre alten Hamburger zuvor das gebotene "Happy Birthday" geschmettert hatte.

"Es waren ein paar schwere Monate für uns", sagte Zverev in seiner Ansprache an die Zuschauer mit einem Lächeln. Es schien, als käme der erste Turniersieg seit Oktober nach den vielen Wochen der Enttäuschung fast einer Erlösung gleich für ihn und sein Team. "Über die letzten Monate brauchen wir jetzt nicht mehr zu sprechen, ich möchte das hinter mir lassen und mit positiven Emotionen nach vorne blicken", ergänzte der nun wieder Weltranglistenzweite nach dem ungefährdeten 6:2, 6:4 gegen Ben Shelton aus den USA.

Vom Publikum zum Sieg getragen

Neben seiner dritten Lederhose nach den Siegen in München 2017 und 2018 erhielt Zverev diesmal ein Preisgeld von 467.485 Euro sowie ein 146.736 Euro teures E-Auto - wohl wesentlich wertvoller aber ist für ihn die Zuversicht, die er für die weitere Sandplatzsaison mit den French Open in Paris (ab 25. Mai) als Höhepunkt gewonnen hat. "Das sind schöne Emotionen, die ich mitnehme. Generell möchte ich so weiterspielen, wie ich hier aufgehört habe", betonte Zverev. Am Dienstag reist er weiter zum Masters nach Madrid.

Tatsächlich hätte es die Augenblicke vom Ostersonntag kaum gegeben, wenn, ja wenn nicht das Publikum in München gewesen wäre. Im Viertelfinale schlug der Niederländer Tallon Griekspoor im zweiten Satz schon zum Matchgewinn auf - doch getragen von den Zuschauern riss Zverev das Match noch in drei Sätzen aus dem Feuer. "Ohne euch wäre ich schon in Madrid. Am Freitag war ich schon sowas von raus, jetzt stehe ich hier mit dem Pokal", sagte er den Fans am Finaltag dankbar.

Madrid, Rom und dann Paris

Der Erfolg im Viertelfinale war eine Art Brustlöser für Zverev. "Ich habe ein Match gewonnen, das ich hätte verlieren müssen", sagte er, "in den letzten Monaten war es oft andersrum." Danach lief es - zumindest in München, und ganz besonders gut im Finale, wo Zverev gegen die 22 Jahre alte Nummer 15 der Weltrangliste gut retournierte und sich wieder auf seinen Aufschlag verlassen konnte. "Das ist der Schlag, der mir Stabilität bringt. Wenn mein Aufschlag läuft, läuft das ganze Match hinterher", erklärte er.

Mit dem 24. Titel seiner Karriere macht sich Zverev nach "zwei freien Tagen" nun auf nach Madrid, dann nach Rom, dann nach Paris. Geht seine Formkurve wie erhofft weiter nach oben, wird er früher oder später wohl wieder auf Jannik Sinner treffen, der ihn im Finale der Australien Open besiegt hatte, zuletzt aber auch in München wegen seiner Dopingsperre fehlte. Den Südtiroler, den er ohne seine Ergebniskrise von Platz eins der Weltrangliste hätte verdrängen können, erwartet Zverev "topfit" zurück: "Er war ja nicht verletzt, er hat einfach nur drei Monate frei gehabt."