Rio 2016

Hockey-Männer verabschieden ihren Kapitän mit Bronze

Die deutschen Hockey-Männer haben das kleine Finale in Rio der Janeiro mit 4:3 im Penalty-Schießen gegen den Erzrivalen Niederlande gewonnen und ihrem Kapitän Moritz Fürste einen glänzenden Abschied bereitet.

Autor: DOSB
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 18. August 2016

Die deutschen Hockey-Männer haben das kleine Finale in Rio der Janeiro mit 4:3 im Penalty-Schießen gegen den Erzrivalen Niederlande gewonnen und ihrem Kapitän Moritz Fürste einen glänzenden Abschied bereitet.

Nach den Goldmedaillen von Peking 2008 und London 2012 war es das dritte olympische Edelmetall für den 31-Jährigen, der vor dem Spiel sein Karriereende in der Nationalmannschaft angekündigt hatte.

Nach 60 Minuten hatte es 1:1 (0:0 gestanden. Mats Grambusch (42.) glich die Führung der Niederlande durch Jorrit Croon (35.) schnell aus und bewahrte dem Team von Bundestrainer Valentin Altenburg die Chance auf die dritte Medaille nacheinander bei Olympia - auch 2004 in Athen hatten die deutschen Männer Bronze gewonnen. Im Penalty-Schießen musste Fürste als letzter Schütze dann gar nicht mehr antreten: Torhüter Nicolas Jacobi hielt zuvor den Versuch des Niederländers Sander de Wjin.

Fürste, prägendes Figur des deutschen Hockeys der vergangen Jahre, hatte vor dem Duell mit Europameister Oranje mit sehr persönlichen und emotionalen Worten seinen Abschied bekannt gegeben. "Heute werde ich das letzte Mal im Nationaltrikot auflaufen. Ein letztes Mal alles geben, um für Deutschland, das Team und für mich eine olympische Medaille zu gewinnen", schrieb Fürste bei Facebook.

Deutschland, das im Halbfinale krachend mit 2:5 an Argentinien gescheitert war, setzte von Beginn an auf Offensive. Torjäger Florian Fuchs kam zu einer ersten Schusschance, verpasste aber ebenso wie Fürste (10.) und Mats Grambusch (19.) per Strafecken die frühe Führung. Die Standardsituationen erwiesen sich im ersten Durchgang wie schon gegen die "Gauchos" als zu harmlos.

Auch die dritte und vierte kurze Ecke ließen Fürste und Co. ohne Torerfolg verstreichen und verpassten damit die frühe Belohnung für einen engagierten Auftritt. Von der Niederlande ging dagegen kaum Gefahr aus. Nach Wiederanpfiff nahm das Duell deutlich an Fahrt auf. Auch Oranje agierte nun offensiver, doch Deutschland reagierte blendend auf den Rückstand.

Während die deutschen Frauen am Freitag noch einmal im Spiel um Rang drei gegen Neuseeland eingreifen (12.00 Uhr OZ/17.00 Uhr MESZ), ging Fürstes große Olympia-Karriere am Donnerstag zu Ende. In elf Jahren und 291 Länderspielen habe er "unendliche Momente, Emotionen und Erfahrungen, Freundschaften, Siege und Niederlagen" erleben dürfen, schrieb der Hamburger vor dem Anpfiff seines 292. und letzten Länderspiels.

Er liebe Hockey, er liebe den Sport und habe und "werde immer ALLES für den Sport geben", ergänzte Fürste: "Ich habe viele Rückschläge in meiner Karriere und im Leben erleben dürfen, und jeder einzelne davon ist etwas wert gewesen und hat mir geholfen zu lernen...", schrieb der Athlet: "Ich verneige mich und sage: Tschüß, macht's gut."

(Quelle: SID)

Die Bronzemedaille des Hockey-Teams bedeutet auch für Moritz Fürste (2.v.re.) den emotionalen Schlusspunkt einer goldenen Karriere. Foto: picture-alliance