WM

Hockey WM der Damen startet am Samstag

Neuer Anlauf bei der Hockey-WM: Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft will beim Saisonhöhepunkt endlich wieder K.o.-Spiele gewinnen.

Autor: DOSB
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 30. Juni 2022

Valentin Altenburg spürt bei seiner Mannschaft den Hunger - "großen Hunger nach Erfolg". Der Bundestrainer weiß, dass die "Lust aufs Gewinnen" bei den deutschen Hockey-Frauen definitiv da ist, von Medaillen will im Team so kurz vor der Weltmeisterschaft allerdings niemand sprechen. Zu präsent sind die schmerzhaften Niederlagen in entscheidenden Spielen bei den letzten großen Turnieren, das soll sich ändern.

"Wir haben uns vorgenommen, unsere K.o.-Spiele zu gewinnen. In den letzten Jahren hat das nämlich noch nicht so gut funktioniert", betonte Co-Kapitänin Sonja Zimmermann im Vorfeld des Turniers (1. bis 17. Juli), das in den Niederlanden und Spanien ausgetragen wird.

Denn nach Olympia-Bronze 2016 war sowohl bei den Sommerspielen in Tokio als auch bei der letzten WM 2018 für die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) jeweils im Viertelfinale Schluss. Bei den vergangenen beiden Europameisterschaften gelang zwar der Finaleinzug, im Kampf um Gold hatten die DHB-Frauen dort aber jeweils das Nachsehen.

Laut Altenburg, der erst seit Januar Frauen-Bundestrainer ist, war in der Vergangenheit nicht immer unbedingt die Konkurrenz das Problem. Stattdessen sei man oft "an sich selbst gescheitert und auch an einem Anspruch und Perfektionismus, der gebremst hat", sagte der 41-Jährige. Sein WM-Ziel sei deshalb "nicht unbedingt die Platzierung, sondern dass die Mannschaft befreit aufspielen kann".

Zunächst steht der deutschen Mannschaft jedoch eine schwere Gruppenphase in Amstelveen bevor. Zum Auftakt geht es gegen WM-Debütant Chile (2. Juli/16.30 Uhr), danach wartet mit Co-Gastgeber Niederlande der Rekordsieger und Titelverteidiger (3. Juli/19.30 Uhr). Zum Abschluss kommt es zum Duell mit Irland, Silbermedaillen-Gewinner von 2018 (6. Juli/16.30, alle Spiele bei DAZN). Nur der Gruppenerste qualifiziert sich direkt für das Viertelfinale, die Zweit- und Drittplatzierten erhalten noch eine Chance im sogenannten "Crossover" gegen Mannschaften der anderen Gruppen.

Die bislang letzte WM-Medaille liegt Jahrzehnte zurück, 1998 gewann Deutschland Bronze. Vor dem erneuten Anlauf in den Niederlanden dämpfte Altenburg die Erwartungen: "Es würde der Wirklichkeit nicht entsprechen, wenn wir uns hinsetzen und sagen, dass wir um Medaillen mitspielen. Das wäre ja völliger Quark". Erst einmal müsse die eigene Leistung abgerufen werden: "Mal schauen, wie weit uns das führen kann."

Jedoch habe das Team auch "viele Spielerinnen, die den Unterschied machen können", betonte der Coach. Und dieses Gesamtpaket müsse erst mal geschlagen werden. "Heimliche Hoffnungen" gibt es laut Co-Kapitänin Nike Lorenz dennoch nicht. Die Ziele seien ehrlich nach Außen kommuniziert, betonte die 25-Jährige im Deutschlandfunk.

Die Mannschaft müsse erst einmal lernen, "K.o.-Spiele wieder zu gewinnen", erklärte Lorenz und fügte mit einem Schmunzeln hinzu: "Das können hier gerne vier K.o.-Spiele in Folge sein, da würde ich mich nicht beklagen."

(Text: sid)