Schütze Henri Junghänel und die deutschen Dressurreiter feiern Olympiasiege. Bahnrad-Sprinterinnn Vogel und Welte holen Bronze.
Schütze Henri Junghänel und die deutschen Dressurreiter feiern Olympiasiege. Bahnrad-Sprinterinnn Vogel und Welte holen Bronze.
Schießen: Den Jubel seiner Teamkollegen nahm der nächste deutsche Goldschütze durch die Ohrstöpsel kaum wahr. Nur langsam begriff Henri Junghänel, was er im Olympic Shooting Center geleistet hatte: Der 28 Jahre alte Olympia-Debütant triumphierte am Freitag im KK-Liegendschießen und sorgte für die dritte Schützenmedaille binnen 24 Stunden.
Dressurreiten: Als die wunderbare Stute Weihegold die letzte perfekte Piaffe vor den Augen der gestrengen Richter zeigte, breitete sich ein strahlendes Lächeln im Gesicht von Isabell Werth aus. "Das war der Tag der Tage", sagte die beste Reiterin der Olympia-Geschichte: Zum 13. Mal seit 1928 in Amsterdam sind die deutschen Dressurreiter Mannschafts-Olympiasieger, und Isabell Werth erklomm mit nunmehr sechs Gold- und drei weiteren Silbermedaillen die Spitze des Olymps.
Bahnrad: Ein zweites Gold nach 2012 war für die Bahnradfahrerinnen Miriam Welte und Kristina Vogel wie erwartet außer Reichweite, doch der Traum von einer weiteren Medaille ging für die Teamsprinterinnen mit Bronze in Erfüllung. "Es ist einfach nur geil. Es ist ein Traum wieder auf dem Podest zu stehen", sagte Welte nach dem hauchdünnen Sieg gegen Australien.
Diskus: Robert Harting blickte völlig konsterniert. Der Diskus-Star brüllte nicht, er schmiss seine Schuhe nicht durch die Luft. Er war einfach nur geschockt. Sein Traum vom Olympia-Gold war wegen eines schnöden Hexenschusses geplatzt, der Berliner scheiterte sang- und klanglos schon in der Qualifikation. "Ich habe mir beim Lichtausmachen einen Hexenschuss zugezogen", berichtete der Olympiasieger von 2012. 47 Zentimeter fehlten zur Teilnahme am Finale.
Kugelstoßen: Wenige Stunden nach Harting sorgte Christina Schwanitz für die zweite Pleite. Die Weltmeisterin im Kugelstoßen wurde Sechste. "Ich habe einfach verkackt, ne", sagte die 30-Jährige aus Dresden, die es nur auf schwache 19,03 brachte.
Fußball: Die deutschen Fußballerinnen greifen trotz weiter anhaltender Formschwäche nach den Medaillen. Das Team von Bundestrainerin Silvia Neid zog mit einem wenig überzeugenden 1:0 (0:0) gegen harmlose Chinesinnen ins Halbfinale ein. Ein Schuss von Melanie Behringer (76.) aus 20 Metern sorgte für das Weiterkommen. Nun geht es am Dienstag gegen Kanada (1:0 gegen Frankreich). In der Vorrunde verlor Deutschland gegen die Ahornblätter 1:2.
Hockey: Nach dem Prestigesieg gegen den Erzrivalen scharte Kapitän Moritz Fürste seine "Jungs" um sich und schärfte ihnen auf dem Weg zum goldenen Hattrick noch einmal die Sinne. "Wir sind da, wo wir sein wollen. Ab jetzt wird das unser Turnier!", rief Fürste den deutschen Hockey-Männern zu. Das 2:1 (1:0) gegen die Niederlande, das dem Olympiasieger den Gruppensieg sicherte, war ein erster Schritt zurück in den Olymp. Gegner im Viertelfinale ist am Sonntag Neuseeland.
Tennis: Der Gold-Traum lebt: Angelique Kerber steht im Finale des Tennisturniers und feierte mit leuchtenden Augen schon mal den Gewinn der ersten Einzel-Medaille einer deutschen Tennisspielerin seit Steffi Graf vor 24 Jahren. Silber ist Kerber nach einem hart erkämpften 6:3, 7:5 im Halbfinale gegen Madison Keys (USA/Nr. 7) nicht mehr zu nehmen. Gegen Monica Puig (Puerto Rico) geht es am Samstag um Gold.
Schütze Henri Junghänel.