Zweimal Gold, einmal Silber und Bronze gewannen die deutschen Kanuten am letzten Wettkampftag. Speerwerfer Thomas Röhler schrieb Geschichte und die Fußballer verloren gegen den Gastgeber.
Zweimal Gold, einmal Silber und Bronze gewannen die deutschen Kanuten am letzten Wettkampftag. Speerwerfer Thomas Röhler schrieb Geschichte und die Fußballer verloren gegen den Gastgeber.
Kanu: Medaillen-Regen für die deutschen Kanuten: Am letzten Wettkampftag in Rio de Janeiro haben die Boote des Deutschen Kanu-Verbands zweimal Gold, einmal Silber und einmal Bronze gewonnen. Sebastian Brendel setzte sich mit Jan Vandrey zwei Tage nach seinem Olympiasieg im Canadier-Einer auch im Zweier durch, zudem gewann der Kajak-Vierer der Männer Gold. Silber gab es für den Kajak-Vierer der Frauen, Ronald Rauhe gewann zum Abschluss seiner olympischen Karriere überraschend Bronze. Der 34-Jährige belegte im Finale des Kajak-Einers über 200 m zeitgleich mit dem Spanier Raul Craviotto Platz drei. "Das ist eine Wahnsinns-Truppe. Ich bin so stolz auf sie", sagte der scheidende Cheftrainer Reiner Kießler. Mit vier Gold-, zwei Silber- und einer Bronzemedaille in den zwölf Disziplinen ist es das beste Abschneiden seit den Sommerspielen 2004 in Athen (4-3-0).
Leichtathletik: Thomas Röhler streckte die Arme in den Nachthimmel über Rio und lief völlig losgelöst in die Ehrenunde: 44 Jahre nach dem legendären Klaus Wolfermann hat der Jenaer ein Speerwurf-Märchen geschrieben und sich als zweiter deutscher Weitenjäger Olympia-Gold gesichert. Röhler setzte sich mit fantastischen 90,30 m durch. "Olympiasieger - mehr kann ich nicht sagen", sagte er mit heiserer Stimme, "es ist ziemlich verrückt." Mit einem Traumwurf mit seinem lila geringelten Lieblingsspeer setzte sich der 24-Jährige im fünften Durchgang an die Spitze. Johannes Vetter (85,32) verpasste Rang drei nur um sechs Zentimeter. "Für Thomas freue ich mich riesig, er hat es sich so verdient", sagte Vetter, "bei mir ist es ein bisschen schade, aber ich bin so stolz, es ist einfach nur hammergeil." Julian Weber (81,36) belegte Platz neun.
Die WM-Sechste Marie-Laurence Jungfleisch ist beim Hochsprung leer ausgegangen. Die 25-Jährige kam mit übersprungenen 1,93 m auf Platz sieben.
Fußball: Neymar lag weinend vor Glück im Strafraum und 70.000 Brasilianer feierten in ihrem Fußball-Tempel Maracana den Olympiasieg, als Horst Hrubesch sich als Tröster gefordert sah. Der Trainer der deutschen Auswahl ging auf Pechvogel Nils Petersen zu, dessen Fehlschuss den Goldtraum auf dramatische Weise hatte platzen lassen und umarmte den Freiburger. "Wir gehen hier als Gewinner raus, nicht als Verlierer", sagte Hrubesch in der ARD: "Ich hätte gerne die Goldene gehabt und die Jungs auch, aber was wir geleistet haben, war toll." Trotz des aufopferungsvollen Kampfes seiner Mannschaft blieb Hrubesch, blieb Kapitän Max Meyer und Co. das Happy End beim 4:5 i.E. verwehrt. Das Feuerwerk, das nach dem ersten Olympiasieg der brasilianischen Fußballer über Rio de Janeiro explodierte, sahen sie mit Tränen in den Augen.
Moderner Fünfkampf: Auf dem Rücken von Wallach "El Star" ritt Patrick Dogue dicht an die Medaillenränge, doch mit der Laserpistole zitterte er sich im abschließenden Combined an Edelmetall vorbei. Nach einem der besten Wettkämpfe seines Lebens kam der zweimalige deutsche Meister im Modernen Fünfkampf völlig ausgepumpt als Sechster ins Ziel. Fünf Sekunden fehlten zur ersten Olympia-Medaille eines Deutschen seit 80 Jahren.
Wasserspringen: Kein Happy End für die deutschen Wasserspringer: Martin Wolfram und Sascha Klein haben eine Medaille vom Turm verpasst. Ex-Europameister Wolfram landete trotz Schmerzen in der Schulter auf Rang fünf, der ehemalige Synchron-Weltmeister Klein enttäuschte in seinem letzten olympischen Wettbewerb auf Platz neun.
Moutainbike: Die 44 Jahre alte Peking-Siegerin Sabine Spitz hat zum Abschluss ihrer großen olympischen Karriere eine Enttäuschung erlebt - Platz 19 im Mountainbike-Rennen. Wegen einer Knieinfektion war ihr fünfter Olympia-Start lange fraglich gewesen. "Mir hat es sehr viel bedeutet, dieses Rennen zu fahren", sagte Spitz, "ich hatte keine Probleme mit dem Knie, aber die acht Tage Training haben gefehlt." Helen Grobert wurde Zwölfte.
Triathlon: Triathletin Anne Haug hat die erhoffte Medaille klar verfehlt. Die ehemalige Vize-Weltmeisterin belegte einen enttäuschenden 36. Platz. Auch Laura Lindemann verpasste als 28. die angestrebten Top 10 deutlich.
Golf: Die Golferinnen Caroline Masson und Sandra Gal haben das Turnier mit ordentlichen Runden abgeschlossen. Masson spielte auf dem Par-71-Kurs wie Gal eine 69 und beendete den Wettbewerb mit 282 Schlägen auf Platz 21. Gal benötigte einen Schlag mehr und landete auf dem 25. Rang.
Rhythmische Sportgymnastik: Das Finale in der Rhythmischen Sportgymnastik fand wie erwartet ohne die Gruppe des Deutschen Turner-Bundes statt. Anastasija Khmelnytska, Daniela Potapova, Sina Tkaltschewitsch, Julia Stavickaja und Natalie Hermann belegten in der Qualifikation den zehnten Platz.
(Quelle: sid)
Der Kajak-Vierer nach seiner Goldfahrt mit Max Rendschmidt, Tom Liebscher, Max Hoff und Marcus Groß.