Marathon-Läuferin Melat Kejeta (Kassel) hat eine weitere deutsche Langstrecken-Medaille bei den Olympischen Spielen von Tokio trotz einer starken Leistung knapp verpasst.
24 Stunden nach Silber durch Geher Jonathan Hilbert wurde die 28 Jahre alte gebürtige Äthiopierin am Samstagmorgen in Sapporo in 2:29:16 Stunden Sechste und erreichte damit die beste Platzierung einer deutschen Läuferin seit dem vierten Rang von Katrin Dörre-Heinig 1996 in Atlanta.
"Ich habe versucht, eine Medaille für Deutschland zu bekommen. Tut mir leid", sagte Kejeta im ZDF: "Es war sehr, sehr warm, und ich hatte Magenprobleme. Aber mit Platz sechs bin ich sehr zufrieden. Es war immer mein Traum, bei Olympia zu sein."
Gold ging vor Augen von IOC-Präsident Thomas Bach und Weltverbands-Boss Sebastian Coe bei einem kenianischen Doppelsieg an die frühere Halbmarathon-Weltmeisterin Peres Jepchirchir, die sich in 2:27:20 vor Weltrekordlerin Brigid Kosgei (2:27:36) durchsetzte. Bronze holte die Amerikanerin Molly Seidel (2:27:46). Weltmeisterin Ruth Chepngetich gab auf, Rio-Olympiasiegerin Jemima Sumgong (beide Kenia) ist wegen Dopings und Manipulation noch bis 2027 gesperrt.
Deborah Schöneborn (Berlin) belegte einen guten 18. Rang (2:33:08), Katharina Steinruck (Frankfurt) wurde 31. (2:35:00).
Kejeta hatte bis kurz nach Kilometer 30 in der Spitzengruppe mitgemischt, ehe die Kenianerinnen diese mit einer Tempoverschärfung sprengten. Die letzte deutsche Medaille hatte 1988 in Seoul die heutige Bundestrainerin Dörre-Heinig mit Bronze geholt.
Quelle: DOSB/SID