Lisa Unruh reckte am sechsten Tag der Wettbewerbe in Rio ihren Bogen immer wieder jubelnd in die Luft und fiel dann Bundestrainer Oliver Haidn um den Hals.
Lisa Unruh reckte am sechsten Tag der Wettbewerbe in Rio ihren Bogen immer wieder jubelnd in die Luft und fiel dann Bundestrainer Oliver Haidn um den Hals.
Als die erste deutsche Bogenschieß-Medaille in einem olympischen Einzel-Wettbewerb perfekt war, konnte die 28-Jährige ihr Glück kaum fassen. Die Niederlage im Finale gegen die Südkoreanerin Chang Hyejin schmälerte ihre Freude über Silber kein bisschen.
Rudern
Nach ihrem goldenen Doppelschlag wurden die Doppelvierer zu Partybooten. Karl Schulze riss sein schwarz-rot-goldenes Ruder in die Höhe, Lauritz Schoof stand nach dem sensationellen Coup mit ausgebreiteten Armen auf seinem Rollsitz. Als die Frauen 13 Minuten später ihrer Favoritenrolle gerecht wurden, standen sie den feiernden Männern in nichts nach. Annekatrin Thiele lief in einem wagemutigen Balanceakt durch das ganze Boot und sprang dann jubelnd ins Wasser.
Schießen
Barbara Engleder trug ihre Goldmedaille mit einem breiten Grinsen spazieren und schmiedete Party-Pläne in Weiß und Blau. "I brauch heut Abend noch a Weißbier", sagte die Sportschützin nach dem Olympiasieg im KK-Dreistellungskampf in breitestem, niederbayerischem Dialekt und schob lokalpatriotisch hinterher: "I hob des nit nur für Deutschland gmacht, sondern erst recht für Bayern!"Lisa Unruh reckte ihren Bogen immer wieder jubelnd in die Luft und fiel dann Bundestrainer Oliver Haidn um den Hals.
Reiten
Isabell Werth legte alle Zurückhaltung ab und sprach endlich aus, was längst klar war. "Wenn jetzt kein Drama mehr passiert, werden wir das Mannschaftsgold doch hoffentlich nach Hause bringen", sagte die fünfmalige Dressur-Olympiasiegerin vor dem entscheidenden Grand Prix Special am Freitag. Für Werth ganz persönlich dürfte der Special sehr speziell werden: Mit ihrer dann sechsten Goldmedaille und der neunten insgesamt wäre sie die erfolgreichste Reiterin der olympischen Geschichte.
Golf
"Ich bin so stolz, hier für Deutschland zu spielen", sagte Golfer Martin Kaymer nach seiner ersten olympischen Runde, die er als Elfter beendete. Besser war unter anderem Alex Cejka, der groß aufspielte und Vierter ist.
Tennis
Angelique Kerber steht im Halbfinale des Tennisturniers, nach einem 6:1, 6:2 gegen die Britin Johanna Konta. Die letzte Gegnerin, die einer Medaille im Weg steht, ist Madison Keys aus den USA.
Bahnradsport
Für die Teamsprinter René Enders, Joachim Eilers und Maximilian Levy war beim Kampf um eine Medaille bereits in der ersten K.o-Runde Endstation. Sie erreichten zum Auftakt der Bahnrad-Wettbewerbe nur Platz fünf.
Kanuslalom
Die deutschen Slalom-Kanuten haben erstmals in der Olympiageschichte keine Medaille gewonnen. Daran konnten auch die Weltmeister Jan Benzien und Franz Anton nichts ändern, im Canadier-Zweier fehlten auf Rang vier 0,34 Sekunden zu Bronze.
Handball
Die Handballer haben Nerven gezeigt. Aber: Trotz des 30:33 gegen Gastgeber Brasilien hat die DHB-Auswahl nach den beiden Siegen zum Auftakt weiterhin gute Chancen auf den Einzug in die Runde der letzten Acht.
Judo
Karl-Richard Frey und Luise Malzahn haben die erhofften Medaillen 24 Stunden nach dem Bronze-Coup von Laura Vargas Koch im Judo verpasst. Vizeweltmeister Frey verlor ebenso im kleinen Finale wie die WM-Dritte Malzahn. Beide landeten damit auf Platz fünf.
Schwimmen
Kurzbahn-Weltrekordler Steffen Deibler hat sich in die lange Liste der großen Olympia-Enttäuschungen im deutschen Schwimmteam eingereiht. Der 29-Jährige aus Hamburg, schied im Vorlauf über 100 m Schmetterling auf Platz 18 aus.
Philip Heintz sorgte mit seinem zweiten deutschen Rekord in Rio über 200 m Lagen für einen Lichtblick und wurde Sechster. Doch der 25-Jährige aus Heidelberg weinte und schluchzte, weil nur 0,43 Sekunden zu Bronze fehlten. "Das ist scheiße", sagte er.
Hockey
Durchwachsener Tag für die deutschen Hockey-Teams vor den Gruppenfinals gegen die Niederlande: Erst retteten die Männer ein 4:4 (3:2) gegen Argentinien, dann unterlagen die Frauen den bis dato punktlosen Spanierinnen mit 1:2 (1:2).
Beachvolleyball
Die Medaillenhoffnungen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst (Hamburg) haben als Gruppenerste das Achtelfinale im Beachvolleyball erreicht. Dort treffen sie auf Isabelle Forrer/Anouk Vergé-Depré aus der Schweiz. Auch Karla Borger/Britta Büthe (Stuttgart) kamen über das Play-off-Spiel noch weiter.
(Quelle: SID)
Die Niederlage im Finale gegen die Südkoreanerin Chang Hyejin schmälerte Lisa Unruhs Freude über Silber kein bisschen. Foto: picture-alliance