In unserer Geschichtsstunde blicken wir wöchentlich auf einen historischen Moment der deutschen Olympia-Geschichte. Heute: Doppel-Gold von Biathletin Magdalena Neuner bei den Olympischen Winterspielen 2010 in in Vancouver.
Im schwedischen Östersund beginnt in wenigen Tagen (26.11. - 03.12.2017) mit den Staffelwettbewerben die neuen Weltcupsaison im Biathlon. Für uns also Grund genug, um uns noch einmal an einen besonderen Moment bei den Olympischen Spielen zu erinnern. Wir blicken daher in dieser Woche zurück ins Jahr 2010, als Magdalena Neuner in Kanada gleich zwei Goldmedaillen gewann.
34 Einzelrennen hat Magdalena Neuner in ihrer Karriere im Weltcup gewinnen können und auch bei Olympischen Spielen stand sie zweimal ganz oben auf dem Podium. Außerdem gewann sie dort eimal Silber, ebenfalls 2010 in Vancouver, als die Entscheidungen im Whistler Olympic Park im Callaghan Valley ausgetragen wurden.
Zunächst ging es dort im Sprint auf die Strecke. Hier wurde Neuner am Ende mit einem Schießfehler Zweite hinter der Slowakin Anastasiya Kuzmina. Beachtlich dabei: ihr Rückstand betrag nur 1,5 Sekunden. Ihren Schießfehler hatte sie durch ihre Laufleistung also fast vergessen gemacht. Damit war klar, dass mit ihr auf jeden Fall zu rechnen ist.
In der Verfolgung über zehn Kilometer am 16. Februar passte dann alles. Zunächst blieb sie am Schießstand ohne Fehler, im Stehendschießen leistete sie sich insgesamt zwei Fehlversuche. Auch Anastasiya Kuzmina schoss nur zweimal vorbei, kam aber mit gut zwölf Sekunden Rückstand als Zweitplatzierte ins Ziel. Marie-Laure Brunet, die fehlerfrei blieb, sicherte sich Bronze. Nach dem Sieg von Kati Wilhelm vier Jahre zuvor, blieb das Verfolgungs-Gold also in deutscher Hand.
Im Einzel über 15 km, zwei Tage später, reichten dann drei Schießfehler „nur“ zu Rang zehn, während Kati Wilhelm als Vierplatzierte (1 Fehler) und Andrea Henkel (2 Fehler) die Plätze vier bzw. sechs belegten.
Beim Massenstart führte an der frisch gebackenen Olympiasiegerin aus dem oberbayerischen Wallgau kein Weg vorbei. Allerdings musste sie unter Beweis stellen, dass sie ihre Nerven im Griff hat. Schließlich schoss Neuner gleich beim ersten Liegendschießen einmal daneben. Doch sie bewahrte die Ruhe und traf außer bei einem weiteren Fehlversuch im ersten Stehendschießen immer voll ins Schwarze. Am Ende siegte sie so mit 5,5 Sekunden Vorsprung vor der Russin Olga Saizewa (1 Fehler). Dritte wurde übrigens Neuners Mannschaftskollegin Simone Hauswald, die sich ebenfalls zwei Schießfehler leistete. Andrea Henkel kam mit einem Fehler auf Rang neun ins Ziel.
Den weiteren Verlauf der Spiele erlebte das „Goldmädchen“ dann lediglich als Zuschauerin - an der Staffel über 4 x 6 km nahm sie nicht mehr teil. Doch das deutsche Team, das mit fünf Top-Athletinnen besetzt war, erreichte dennoch das Podium. Kati Wilhelm, Simone Hauswald, Martina Beck und Andrea Henkel gewannen Bronze und rundeten somit ein sehr gutes Mannschaftsergebnis ab.
Nun freuen wir uns also auf die neue Weltcupsaison - und die Olympischen Winterspiele 2018 im PyeongChang. Wir glauben, dass mit den deutschen Biathletinnen auf jeden Fall wieder zu rechnen sein wird. Wir drücken die Daumen.