Peking 2022

Mit Gold unterm Bett: Herrmann topmotiviert für den Sprint

Der Gold-Coup von Denise Herrmann soll die deutschen Biathletinnen beflügeln. Vor dem Sprint am Freitag herrscht Zuversicht.

Autor: DOSB
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 10. Februar 2022

Ihre Goldmedaille deponierte Denise Herrmann in einer "schönen" Schachtel unterm Bett. Dort, wo der Glanz des Edelmetalls nicht ganz so allgegenwärtig ist. Denn die Olympiasiegerin hat in China noch etwas vor - und will nicht dauernd abgelenkt werden: "Ich will sie jetzt nicht ganz so präsent haben, weil noch einiges ansteht und man die Spannung hochhalten muss", sagte die Biathletin vor dem Sprint am Freitag (17.00 Uhr OZ/10.00 MEZ).

Im Rennen über 7,5 km will die ehemalige Langläuferin den Rückenwind vom sensationellen Triumph im Einzel mitnehmen und vier Tage später ihre Qualitäten in der Loipe erneut ausspielen. "Ich weiß nicht, wie es sich anfühlt, mit sowas im Rücken am Start zu stehen", sagte die 33-Jährige. Sie hoffe, dass es sich "gut anfühlt" und "es sich leichter laufen lässt".

Herrmann rechnet nicht damit, in jedem Wettkampf eine Medaille abzuräumen. Aber sie hat durchaus gute Karten. Im Sprint können mögliche Strafrunden auf der Strecke wieder gutgemacht werden. Und Herrmann ist gut drauf, brillierte in der Mixed-Staffel zum Auftakt mit der besten Laufzeit, beim Gold-Coup war sie Drittschnellste.

Die Ruhetage waren für Herrmann jedenfalls ereignisreich. Immer wieder musste die Sportsoldatin die Goldmedaille auspacken und sie gespannten Besuchern präsentieren. "Es ist ganz cool, weil ab und zu jemand vorbeikommt und das gute Stück in die Hand nehmen will", sagte sie.

Diese Wünsche erfüllt Herrmann natürlich gerne. "Mich würde es selbst auch interessieren. Da will man schon mal schauen, wie es in real aussieht", sagte sie. Und das sonstige Freizeitprogramm? "Durch das Olympische Dorf spazieren, abends mal Romme spielen, mal komplett auf andere Gedanken kommen." 

Bevor nun der Fokus wieder voll aufs Sportliche gelegt wird. Trotz des unverhofften Erfolges will das DSV-Team aber nicht euphorisch werden. "Wir sind alle bodenständig", betonte Vanessa Voigt, "so eine Goldmedaille hebt keinen ab." Es sei aber cool, eine Olympiasiegerin im Team zu haben, und: "Wir wissen alle, dass es im Team beflügelt."

Voigt hatte im Klassiker als Vierte mit nur 1,3 Sekunden Rückstand die Bronzemedaille verpasst. Ihre Enttäuschung sitzt auch noch einige Tage später tief, doch von der unverhofft starken Leistung kann die 24-Jährige aus Thüringen durchaus Mut schöpfen.

"Der Motivationsschub ist auf jeden Fall gegeben", sagte Voigt. Neben Herrmann und Voigt werden auch Franziska Preuß und Vanessa Hinz im Sprint angreifen und auf eine Überraschung spekulieren. Herrmann ist zuversichtlich: "Das restliche Team ist auch gut in Schuss."

 

Quelle: DOSB, SID