Max Hoff beendet seine Karriere mit einer olympischen Medaille im Kajak-Zweier. Gemeinsam mit Youngster Jacob Schopf holt der 38-Jährige Silber.
Mit 16 Jahren Altersunterschied aufs Olympia-Podest: Das "Generationenboot" hat in der Hitze von Tokio einen kühlen Kopf bewahrt und die zweite Medaille für Deutschlands Rennsport-Kanuten gewonnen. Der 38-jährige Max Hoff und Youngster Jacob Schopf paddelten auf dem Sea Forest Waterway im Kajak-Zweier zu Silber, für den erhofften Sprung auf den Olympia-Thron fehlten nach 1000 m letztlich drei Zehntelsekunden.
"Ich bin gerade sehr emotional, ich freue mich tierisch über die Silbermedaille", sagte Hoff dennoch, Tränen standen in seinen Augen: "Das war mein letztes großes Rennen. Klar hätten wir es gerne mit Gold beendet, aber ich habe jetzt den Medaillensatz voll." Das deutsche Duo lag bei Temperaturen von 35 Grad Celsius zur Rennhalbzeit auf Rang drei, schob sich dann aber immer näher an die Spitze heran. Letztlich rettete Australien einen knappen Vorsprung ins Ziel, Tschechien holte Bronze.
Hoff und Schopf führen damit die deutsche Erfolgsgeschichte im K2 fort. 2016 in Rio waren Max Rendschmidt und Marcus Groß zum Olympiasieg gepaddelt, zuletzt blieb der Deutsche Kanu-Verband (DKV) in dieser Bootsklasse im Jahr 2004 ohne Medaille. Und das Generationenboot ließ nie einen Zweifel an der Fortsetzung dieser Serie aufkommen. Im Vorlauf reichte der Schongang für Rang zwei, im Halbfinale ließen sie beim souveränen Sieg erstmals die Muskeln spielen.
Seit Mai 2019 sitzen die Kanuten aus Essen und Potsdam in einem Boot, die Chemie stimmte auf Anhieb. Der 22-jährige Schopf gab seinem Partner den Kosenamen "Daddy" - und das "Vater-Sohn-Duo" paddelte gleich beim ersten gemeinsamen Großereignis zu WM-Gold.
In Japan gelang dem siebenmaligen Weltmeister Hoff nun nach Gold im K4 von Rio sowie Bronze im Kajak-Einer 2012 in London der krönende Abschluss seiner Erfolgskarriere. Für Schopf war es nach Rang vier im Einer das erste Edelmetall bei Olympia - er ist der Hoffnungsträger der neuen deutschen Generation.
Die Kajak-Frauen verpassten dagegen den Endlauf im Einer deutlich. Sabrina Hering-Pradler paddelte im B-Finale auf Rang zwei, Jule Hake wurde im C-Finale Zweite. Canadier-Spezialistin Lisa Jahn kam im B-Finale nicht über Rang fünf hinaus.
Die angestrebten sechs Medaillen sind damit für den DKV nur noch schwer erreichbar - auch wenn am Samstag noch aussichtsreiche Boote an den Start gehen. Der dreimalige Olympiasieger Sebastian Brendel geht nach Bronze im Zweier im Canadier-Einer über 1000 m auf die Jagd nach Edelmetall. Der Kajak-Vierer um Ronald Rauhe ist klarer Goldfavorit, auch der K4 der Frauen rechnet sich Medaillenchancen aus.
Quelle: DOSB/SID