Peking 2022

Rodeln: Halbzeitführung für "Perfektionist" Ludwig - Loch jagt Bronze

Johannes Ludwig bestätigt in den ersten beiden olympischen Rodel-Läufen seine Favoritenstellung. Felix Loch unterläuft ein ärgerlicher Fehler - doch nicht alles ist verloren.

Autor: DOSB
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 05. Februar 2022

Johannes Ludwig liegt im olympischen Eiskanal zur Halbzeit auf Goldkurs, Felix Loch braucht für seinen dritten Einzel-Triumph hingegen eine Aufholjagd: Die beiden deutschen Rodel-Hoffnungen haben bei den Winterspielen in China eine Medaille im Visier, für Ludwig ist der erste Olympiasieg sogar zum Greifen nahe.

Der Oberhofer war in den beiden ersten von vier Läufen am Samstag der konstanteste Starter, im Duell mit Wolfgang Kindl bahnt sich aber ein echter Krimi an: Der österreichische Ex-Weltmeister liegt nur 39 Tausendstel zurück, dahinter klafft bereits eine Lücke. Ebenfalls eng geht es im Kampf um Bronze zu: Rekordweltmeister Loch (+0,382) ist Vierter, liegt aber nur 78 Tausendstel hinter Dominik Fischnaller aus Italien (+0,304).

"Morgen beginnt ein neues Rennen", sagte Ludwig in der ARD, der minimale Abstand auf Kindl sei "gar kein Vorteil. Ich werde die Läufe analysieren und versuchen, die kleinen Fehler abzustellen. Wir Rodler sind Perfektionisten, und zu 100 Prozent sauber war das noch nicht."

Loch sieht nun "die Medaille als Ziel, Platz drei ist auf jeden Fall möglich. Man hat heute gesehen, dass hier jeder irgendwo kleine Fehler macht." Nach nicht optimalem Athletiktraining sei der Abstand zu Ludwig am Start "einfach zu groß, dann waren noch kleine Fehlerchen dabei, und so reicht es nicht für ganz vorne." Der dritte deutsche Starter Max Langenhan aus Friedrichroda rangiert als Siebter (+0,641) bereits ein gutes Stück hinter den Podestplätzen.

Ludwig wird sich auch in den abschließenden Läufen drei und vier am Sonntag (ab 12.30 Uhr MEZ/19.30 Uhr OZ) erneut kaum Fehler erlauben dürfen, um Kindl auf Distanz zu halten. Der Olympia-Dritte von Pyeongchang knüpft bislang aber mit starken Starts und ruhigen Fahrten auf der mit 1583 m längsten Rodel-Bahn der Welt an seine starken Leistungen des gesamten Winters an.

Im ersten Lauf hatte er seinen eigenen Bahnrekord aus dem vergangenen November auf 57,063 Sekunden verbessert, auch am Start stellte er mit 2,445 Sekunden eine Bestmarke auf. Loch hingegen hatte bei Temperaturen um minus 8 Grad vor allem im ersten Durchgang Probleme, touchierte die Bande und nimmt daher nun einen derart deutlichen Rückstand mit in den Sonntag. Vater und Bundestrainer Norbert Loch schüttelte nach dem ersten Lauf im Ziel den Kopf.

 

Quelle: DOSB, SID