Wir blicken für euch in die vergangene Woche und zeigen euch, wo unser Team D diese Woche so unterwegs ist: Roland Garros, Ruder-EM und noch mehr…!
Rückblick:
Tischtennis: Normalerweise liest Annett Kaufmann Thriller. Bei ihrem WM-Debüt im Einzel hat die 16-jährige Jugend-Europameisterin aller Klassen nun selbst einen abgeliefert. Den insgesamt erfolgreichen zweiten Turniertag für die je fünf deutschen Herren und Damen bei den Individual-Weltmeisterschaften in Durban (20. bis 28 Mai) trübten zwei Niederlagen in der Abendsession. Für den Bergneustädter Benedikt Duda ist die WM nach einem bitteren 3:4 im Einzel beendet, nachdem er am Vortag bereits mit Dang Qiu im Doppel verloren hatte. Patrick Franziska und Xiaona Shan konnten ihre Chancen gegen die amtierenden Mixed-Europameister Jia Nan Yuan/Emmanuel Lebesson aus Frankreich nicht nutzen.
Fechten: Anne Sauer, von der Vorrunde befreit, überzeugt von Anfang an und lässt ihren Gegnerinnen kaum eine Chance. Im Viertelfinale liefert sie sich ein spannungsgeladenes Duell mit Camilla Mancini und gewinnt knapp mit 15:14. Im Halbfinale dominiert sie gegen Ysaora Thibus und zieht mit einem deutlichen 15:4-Sieg ins Finale ein.
Im finalen Kampf steht Sauer der italienischen Fechterin Martini Batini gegenüber. Das Duell verspricht Hochspannung, doch Sauer beweist erneut ihre Top-Kondition und siegt knapp mit 15:14. Ihr Sieg beim Grand Prix in Shanghai ist ein beeindruckender Erfolg für die deutsche Fechterin.
Parallel zu Sauers Erfolg kämpfte auch Leonie Ebert, die auf dem 5. Platz der Weltrangliste steht. Im 16er-Kampf traf sie auf die chinesische Fechterin Qiwen Lin. Das Duell gestaltete sich äußerst knapp und spannend, doch am Ende musste sich Ebert mit einem knappen Ergebnis von 13:15 geschlagen geben. Mit diesem Ergebnis erreichte Ebert den 10. Platz.
Tobias Kirch, der neue Sportdirektor des Deutschen Fechter-Bundes, kommentiert die Leistung von Anne Sauer wie folgt: „Für Anne hat am heutigen Tag alles zusammengepasst. Sie belohnt sich für ihren großen Fleiß, akribische Arbeit und Professionalität und ist damit ein Vorbild für alle unsere Athlet*innen auf dem Weg nach Paris, aber auch darüber hinaus.“
Freischwimmen: Auch beim zweiten Freiwasser-Weltcup des Jahres in Golfo Aranci (ITA) konnte Leonie Beck das 10km-Rennen gewinnen. Nach ihrem Sieg vor zwölf Tagen in Ägypten setzte sich die 25-Jährige am Samstag auf Sardinien erneut gegen die versammelte Weltspitze durch und schlug nach 1:56:17,4 Stunden vor den beiden Italienerinnen Ginevra Tadeucci (1:56;18,6) und Gulia Gabrielleschi (1:56:20,5) an. Wegen der niedrigen Wassertemperatur von nur 17,3 Grad war laut Regelwerk diesmal das Tragen von Neoprenanzügen vorgeschrieben.
„Das Feld war mit 64 Teilnehmerinnen ungewohnt groß und ich steckte auch erst hinten im Gewühl fest, aber in der fünften von sechs Runden bin ich dann einfach mal nach ganz vorn gegangen. Zum Glück konnte ich die Position dann bis ins Ziel verteidigen“, sagte Beck: „Ich bin mit diesem Saisonstart natürlich sehr zufrieden.“ Der Weltcupgesamtsieg nach insgesamt fünf Saisonrennen ist mit 50.000 US-Dollar dotiert.
Dass Lea Boy (1:56:20,6) den Schlussprint um die Medaillen denkbar knapp verlor, war für Becks Würzburger Vereinskollegin letztlich zu ertragen. Denn auch als Vierte konnte sie die nationalen Konkurrentinnen Jeannette Spiwoks (Zwölfte in 1:56:36,3) und Celine Rieder (Fünfzehnte in 1:56:57,5) distanzieren und sich so für die Weltmeisterschaften in Fukuoka (JPN/14. – 30. Juli) empfehlen. Im ersten Weltcuprennen in Soma Bay (EGY) war Boy als Elfte noch hinter den beiden Landsfrauen (auf Rang sieben und acht) eingekommen. Für die WM-Nominierung wird vom Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV) jedoch die Summe der Platzierungen aus den beiden ersten Weltcuprennen herangezogen. Die offizielle Nominierung für alle WM-Disziplinen inklusive Staffel findet am Monatsende statt.
„Vor der letzten Runde habe ich mir gedacht: jetzt oder nie. Bleib dran an Leonie“, erzählte Boy. „Ich hatte schon etwas gezweifelt, ob es noch klappen kann mit der WM-Qualifikation. Der Neo-Anzug kam mir heute dann sicher zugute und gab mir auch schon vor dem Start ein gutes Gefühl. Denn ich wusste ja von der EM 2021, dass ich damit gut zurechtkomme.“ Damals hatte Boy darin sogar Gold über 25km gewonnen.
Bei den Herren verzichtete Auftaktsieger Florian Wellbrock nach einer Erkältung zwar auf einen Start in Sardinien („Wir wollen vor dem Höhentrainingslager kein Risiko mehr eingehen“), trotzdem konnte das DSV-Team im Regen von Golfo Aranci einen Podestplatz bejubeln. Denn Teamweltmeister Oliver Klemet schlug nach 1:47:20,5 Stunden als Dritter hinter Kristof Razovszky (HUN/1:47:17,6) und Domenico Acerenza (ITA/1:47:20,1) an. Die erste internationale Einzelmedaille bringt dem 21-Jährigen von der SG Frankfurt zugleich auch das WM-Ticket, denn auch diesmal ließ er seine Teamkollegen Rob Muffels (Achter in 1:48:58,2), Niklas Frach (Rang 13 in 1:49:02,3), Linus Schwedler (Rang 16 in 1:49:93,2) und Ben Langner (Rang 51 in 1:50:50,8) klar hinter sich.
Eishockey: Die deutsche Herren-Nationalmannschaft hat bei der 2023 IIHF-WM den dritten Sieg in Folge eingefahren. Gegen Ungarn gewann die Mannschaft von Bundestrainer Harold Kreis mit 7:2. Torschützen für die DEB-Auswahl waren Wojciech Stachowiak, Moritz Seider, Nico Sturm (2), JJ Peterka, Dominik Kahun und Jonas Müller. 4.821 Zuschauer sahen die Partie in der Nokia Arena in Tampere. Spieler des Spiels auf der deutschen Seite wurde Nico Sturm.
Im Vergleich zum Spiel gegen Österreich gab es keine Änderungen bei der Aufstellung der deutschen Mannschaft. Lediglich zwei Offensiv-Formationen hatte der Coaching Staff umgestellt: So spielte Dominik Kahun heute mit JJ Peterka und Freddie Tiffels, während Marcel Noebels eine Reihe mit Maxi Kastner und Manuel Wiederer bildete.
Ausblick:
Rudern: Der Deutsche Ruderverband (DRV) hat seine Nationalmannschaft für die Europameisterschaft vom 25. bis 28. Mai 2023 in Bled (Slowenien) nominiert. In zwölf der 14 olympischen Bootsklassen werden DRV-Athleten an den Start gehen, dazu kommen zwei nichtolympische Bootsklassen. Ein Fragezeichen steht noch hinter der EM-Teilnahme des Frauen-Achters. Die Nominierung erfolgte unter Vorbehalt, weil die Belastungsverträglichkeit mehrerer Ruderinnen noch überprüft werden muss. Das hat auch mit einem Trainingsunfall des Achters am vergangenen Freitag zu tun. Die Entscheidung fällt am kommenden Sonntag. „Wenn es möglich ist, wollen wir der sehr motivierten Mannschaft die EM-Teilnahme ermöglichen“, sagt Cheftrainerin Brigitte Bielig.
Größter DRV-Hoffnungsträger für die Europameisterschaft ist Einer-Weltmeister Oliver Zeidler, der am vergangenen Sonntag mit seinem Weltcup-Sieg in Zagreb in die Saison gestartet ist. Neu zusammengestellt wurde wie fast alle anderen Boote auch der Deutschland-Achter mit Marc Kamann als Schlagmann. Nicht nur beim Männer-Achter, sondern generell soll die EM zeigen, wie die neu zusammengestellten Boote funktionieren und wo im Hinblick auf die mit der Olympia-Qualifikation verbundene Weltmeisterschaft in Belgrad (3. bis 10. September 2023) noch Veränderungen vorgenommen werden müssen. Hoffnungen für die EM machen Cheftrainerin Bielig neben Zeidler vor allem der Frauen-Skull-Bereich mit dem Doppelvierer und dem Doppelzweier, der Männer-Doppelzweier mit Marc Weber und Jonas Gelsen sowie der Leichtgewichts-Doppelzweier der Männer, in dem Tokio-Silber-Gewinner Jonathan Rommelmann nun mit dem talentierten Paul Leerkamp zusammen rudert. Allzu hoch sind die DRV-Erwartungen nicht. „Wir haben auch innerhalb Europas sehr starke Konkurrenz“, meint Bielig, die sich dennoch auf „eine sehr spannende EM-Regatta“ freut.
Nicht bei der EM starten wird Alexandra Föster (RC Meschede), die bei der letzten Europameisterschaft 2022 in München mit Bronze die einzige Medaille in den olympischen Bootsklassen für die Aktiven des DRV geholt hatte. Sie arbeitet ihren verletzungsbedingten Trainingsrückstand auf und soll erst beim Weltcup in Varese im Juni ins Nationalteam zurückkehren. Der Frauen-Einer bliebt in Bled deshalb unbesetzt. Auch Olympia-Teilnehmerin Carlotta Nwajide (Deutscher Ruder-Club Hannover) steht krankheitsbedingt nicht im EM-Aufgebot. Hannes Ocik, bei den Olympischen Spielen in Tokio der Schlagmann des Deutschland-Achters, muss sich bei der EM mit der Rolle des Ersatzmanns begnügen.
Tennis: Mit den French Open steht das zweite Grand Slam Turnier des Jahres an. Die Tenniselite trifft sich vom 22. Mai bis 11. Juni im Stade Roland Garros in Paris. Ab Sonntag startet dann auch das Hauptfeld. Und da gibt es eine Neuerung: Durch den Einzug ins Finale des Turniers von Madrid steht Jan-Lennard Struff aktuell vor Alexander Zverev in der Weltrangliste und ist damit auch im Turnier von Paris höher gesetzt. So gehen Struff und Zverev jeweils auf 26 und 27 ins Turnier. Ebenso in der Weltrangliste nach oben geklettert ist Yannick Hanfmann, der zuletzt beim Turnier von Rom überzeugen konnte. Auf der Seite der Frauen startet Tatjana Maria als bestgesetzte Deutsche. Übertragen wird das Turnier aus Frankreich auf Eurosport im Free-TV.
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(Text: Deutscher Tennis Bund, Deutscher Turner-Bund, Deutscher Fechter-Bund, Deutscher Ruderverband, Deutscher Schwimm-Verband, Deutscher Tischtennis Bund - Fotos: picture alliance)