EM

Varfolomeev holt EM-Gold mit dem Band

Gymnastin aus Schmiden nutzt in Baku ihre letzte Chance auf eine Medaille

Autor: DOSB
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 22. Mai 2023

Zum Abschluss der Europameisterschaften in der Rhythmischen Sportgymnastik in Baku hat Darja Varfolomeev (TSV Schmiden) den Titel mit dem Band gewonnen. Die 16-Jährige, die in der Entscheidung als vorletzte Starterin dran war, kam bei ihrem Vortrag auf 32,25 Punkte und setzte sich damit an die Spitze des Feldes. Die Ukrainerin Viktoriia Onopriienko (29,00), die danach noch als Letzte ihre Kür zeigte, konnte nicht mehr an der Deutschen vorbeiziehen und wurde Sechste. Silber und Bronze gingen an die Bulgarinnen Eva Brezalieva (31,60) und Stiliana Nikolova (31,55). 

„Ich war erleichtert“, gestand DTB-Teamchefin Isabell Sawade nach dem Wettkampf. „Nach den Ergebnissen der vorhergehenden Europa- und Weltmeisterschaften hatten wir gewisse Erwartungen, die jetzt mit dem Band-Titel erfüllt sind. Wir sind glücklich und stolz, dass das geklappt hat.“ Auch mit der neuen Übung, die die Sportlerin mit ihrer Heimtrainerin Yuliya Raskina eingeübt hatte und die „ein anderes Gesicht“ von ihr zeige. Varfolomeev habe aber an allen drei Wettkampftagen ihr großes Potenzial bewiesen.

Dennoch hatte die Mitfavoritin lange auf die ersehnte Medaille bei diesen Titelkämpfen in der aserbaidschanischen Hauptstadt warten müssen. Im Mehrkampf war sie als Vierte knapp am Podest vorbeigeschrammt, und auch bei den ersten beiden ihrer insgesamt drei Finalteilnahmen mit den Handgeräten wollte es für die Schülerin, die nach einer Fußoperation im Dezember noch einen Trainingsrückstand hat, nicht nach Wunsch klappen. 

In der ersten Entscheidung, mit dem Ball, bekam sie für ihren Vortrag 32,65 Zähler; ihr Schwierigkeitswert lag mit 16,4 acht Zehntelpunkte niedriger als in der Qualifikation, die sie als Zweite abgeschlossen hatte.

Auch mit den Keulen, mit denen Varfolomeev im vergangenen Jahr in Sofia Weltmeisterin geworden war, lief es für sie diesmal nicht nach Plan. Die Vorkampfbeste musste, wie schon mit dem Ball, erneut als Erste auf die Fläche und vorlegen. Nach einem Geräteverlust kamen trotz um drei Zehntel auf 15,9 erhöhter Schwierigkeit nur 31,35 Punkte heraus, und Varfolomeev musste zusehen, wie vier weitere Starterinnen an ihr vorbeizogen. Der letzte Coup jedoch sollte gelingen und ließ die deutsche Delegation befreit jubeln. 

Die übrigen Titel gingen an die Ukrainerin Viktoriia Onopriienko (Reifen) und zweimal an die Mehrkampfzweite Sofia Raffaeli aus Italien (Ball und Keulen).

(Text: Deutscher Turner-Bund; Bild: Simone Ferraro)