Kira Weidle will ganz nach oben. Platz zwei in der Olympia-Abfahrt wie beim Abschlusstraining ist für sie kein Ziel.
"Da war ja noch eine schneller", sagte sie und lachte. Sicher ist: Die WM-Zweite geht als eine der Favoritinnen ins Rennen der Königsdisziplin am Dienstag (11.00 Uhr OZ/4.00 Uhr MEZ).
"Grundsätzlich stimmt das Gefühl", sagte sie über ihre beiden Testfahrten auf der "Rock"-Piste. In der ersten war sie die Beste derjenigen, die keinen Torfehler hatten, beim zweiten Mal war nur Joana Hählen 0,23 Sekunden schneller.
Doch anders als die Schweizerin richtete sich Weidle kurz vor dem Ziel auf. "Ich war noch nicht bei 100 Prozent, da ist noch Zeit drin", sagte sie, "von der Körpersprache kann ich auch noch ein bisschen zulegen."
Das wird nötig sein. Olympiasiegerin Sofia Goggia scheint trotz schwerer Knieverletzung bereit. "Ich habe mich großartig gefühlt und bin zuversichtlich", sagte die Italienerin nach Platz vier im letzten Testlauf.
"Es ist ein Wunder, dass sie bei der Diagnose überhaupt am Start steht, das hat uns sehr überrascht", sagte Weidle über die Knieverletzung der Speed Queen, um die sie sich ein wenig sorgt: "Das Wichtigste ist, dass sie gesund ins Ziel kommt und nicht wieder überpaced."
Das Problem: Die Strecke hat aufgrund des Schneefalls in Yanqing und der dadurch erforderlichen Arbeiten etwas gelitten. "Sie haben die ganze Piste mit Ausnahme des Steilhangs oben komplett aufgefräst und neu gewalzt", erzählte Weidle irritiert, "das hat uns Athletinnen ein bisschen geärgert."
Im Rennen aber werde es schon passen, meinte sie. Auch mit dem wegen der wieder niedrigeren Temperaturen teilweise "stumpfen" Schnee komme sie zurecht. Sogar einen möglichen Sieger-Ski hat sie bereits im Auge: Der "silberne" aus dem zweiten Training soll golden glänzen.
Quelle: DOSB, SID