Olympic Weekly

Weltcupsiege für Nordische Kombinierer, drei EM-Titel für deutsche Bobteams

In unserem Olympic Weekly schauen wir jede Woche auf das zurück, was in der Vorwoche im olympischen Sport passiert ist - selbstverständlich mit Fokus auf unsere deutschen Athletinnen und Athleten.

Autor: DOSB
18 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 14. Januar 2019

Nordische Kombination

Vinzenz Geiger riss im Ziel die Arme in die Höhe, dann wartete er auf seinen breit grinsenden Klubkollegen Johannes Rydzek: Mit dem ersten Weltcupsieg seiner Karriere hat das erst 21 Jahre alte Toptalent in der Nordischen Kombination für eine Überraschung gesorgt. "Besser geht es nicht. Heute war ein perfekter Tag", sagte Geiger, der in Val di Fiemme gemeinsam mit Olympiasieger Rydzek sogar einen "Oberstdorfer Doppelpack" feierte.

Geiger und Rydzek dominierten nach guten Sprüngen auch in der Loipe, schon nach fünf von zehn Kilometern setzte sich das Duo vom Rest des Feldes ab. Am letzten Anstieg war es dann etwas unerwartet Geiger, der die entscheidende Attacke setzte. "Am Schluss konnte ich noch einmal alles rauskitzeln, am letzten Anstieg habe ich alles gegeben", sagte Geiger, der mit dem in dieser Saison ebenfalls schon siegreichen Oberstdorfer Skispringer Karl Geiger nur um viele Ecken verwandt ist.

Geigers "Spezi" Rydzek kam 7,1 Sekunden später ins Ziel, jubelte aber auch über Rang zwei. "Vinz und ich haben toll zusammengearbeitet. Der letzte Stieg von ihm war unglaublich", meinte der Rekordweltmeister, der am Freitag seinen ersten Saisonsieg gefeiert hatte. Im Teamsprint am Samstag hatte das Duo dann gemeinsam Rang zwei hinter den Norwegern Jan Schmid und Jörgen Graabak belegt. "Dreimal auf dem Podest - viel besser geht es nicht", sagte Rydzek.

Dritter wurde am Sonntag mit 40,6 Sekunden Rückstand der klar geschlagene Japaner Akito Watabe. Der bisherige Dominator Jarl Magnus Riiber aus Norwegen hatte kurzfristig auf einen Start verzichtet und trainierte stattdessen. Damit ist auch der Kampf um den Gesamtweltcup wieder spannender geworden. Rydzek hat dort mit 581 Punkten den sechsmaligen Saisonsieger Riiber (730) zumindest wieder im Blick.

Auch das übrige deutsche Team zeigte sich rund fünf Wochen vor der WM in Seefeld (19. Februar bis 3. März) gut in Form. Olympiasieger Eric Frenzel (Geyer), der 2013 an gleicher Stelle Weltmeister geworden war, lief in der Loipe vom 15. auf den fünften Rang vor. Terence Weber (Geyer) als Neunter und Team-Olympiasieger Fabian Rießle (Breitnau) als Zehnter schafften es ebenfalls in die Top 10.

Geiger war nach einem guten Sprung auf 124,5 m als Vierter in die Loipe gegangen, 37 Sekunden nach dem Österreicher Franz-Josef Rehrl. "Das war endlich einmal ein guter Sprung. Im Laufen ist es ja schon die letzte Zeit ganz gut gegangen", sagte Geiger.

Gemeinsam mit dem direkt hinter ihm gestarteten Rydzek gelang ihm schließlich die Flucht aus einer Vierergruppe. "Ich wusste, dass Vinz ein sehr gutes Finish hat. Die Chance war 50:50. Auf dem letzten Kilometer ist er unwiderstehlich", sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch im ZDF.

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Bob

Johannes Lochner (Stuttgart) ist zum dritten Mal in Serie Europameister im Viererbob und hat damit den deutschen Gold-Hattrick bei den Titelkämpfen am Königssee perfekt gemacht. Der Weltmeister gewann am Sonntag auf seiner Heimbahn vor dem Letten Oskars Kibermanis und Doppel-Olympiasieger Francesco Friedrich (Oberbärenburg). Am Samstag hatte Friedrich bereits seinen vierten EM-Triumph im Zweier perfekt gemacht, bei den Frauen wurde Olympiasiegerin Mariama Jamanka (Oberhof) zum zweiten Mal Europameisterin.

"Ich bin einfach nur froh, es fällt ein Haufen Druck von mir ab", sagte Lochner nach dem ersten Saisonsieg und fügte mit Blick auf die WM im kanadischen Whistler Ende Februar und Anfang März an: "Ich bin Weltmeister, ich will wieder um den Titel kämpfen. Und ich glaube, dass ich jetzt so gut aufgestellt bin, dass es in Whistler ein heißes Rennen wird."

Parallel gingen die Rennen am Königssee auch in die Weltcup-Wertung ein, damit geht zur Saisonhalbzeit wettbewerbsübergreifend weiterhin jeder Sieg in diesem Winter an die Bobs des deutschen Verbandes BSD.

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Snowboard

Stefan Baumeister hat nach der Weihnachtspause für einen Einstand nach Maß der deutschen Snowboarder in das Neue Jahr und den dritten deutschen Sieg der Saison gesorgt. Der 25-Jährige aus Feldkirchen-Westerham präsentierte sich beim Parallel Slalom auf dem Buchebenhang in Bad Gastein in bestechender Form und verwies beim erst dritten Weltcup-Erfolg seiner Karriere den Schweizer Dario Caviezel und Lokalmatador Benjamin Karl auf die Plätze zwei und drei.

Der Alpinsnowboarder, der im Vorjahr beim traditionsreichen Flutlichtevent auf dem Buchebenhang im Teambewerb an der Seite von Ramona Hofmeister Zweiter geworden war, ist damit der fünfte Deutsche, der im seit 2001 durchgehend im Weltcup vertrenen Salzburger Skiort, ein PSL-Rennen für sich entschieden hat.

Dementsprechend glücklich zeigte sich der Athlet des SC Aising-Pang nach seinem Ritt aufs oberste Podest des ersten PSL Weltcups dieses Winters: „Ich habe damit überhaupt nicht gerechnet, da die Trainingsbedingungen aufgrund des vielen Schnees nicht die besten waren. Hier zu gewinnen, ist etwas ganz Besonderes für mich, da ich auf diesem Hang nicht nur die meisten Weltcupstarts habe, sondern vor fünf Jahren auch zum ersten Mal bei einem Weltcup in die K.o.-Runde eingezogen bin.“

Während Baumeister, der erstmals auch das Gelbe Trikot des Weltcup-Führenden überreicht bekam, heute der einzige männliche Vertreter Snowboard Germanys war, der den Qualicut überstanden hatte, waren gleich vier der fünf mitgereisten Damen in die Kopf-an-Kopf-Duelle eingezogen, von denen sich mit Ramona Hofmeister, Selina Jörg und Cheyenne Loch drei unter den besten fünf der Qualifikation befunden hatten.

Vermeidbare Fehler verhinderten laut Bundestrainer Paul Marks am Ende beim Sieg der Österreicherin Claudia Riegler aber ein noch besseres Gesamtresultat des deutschen Teams.

Selina Jörg (Bad Hindelang, SC Sonthofen, 30) wurde am Ende Sechste, Ramona Hofmeister (Bischofswiesen, WSV Bischofswiesen, 22) Neunte, Cheyenne Loch (Schliersee, SC Schliersee, 24) Zehnte und Carolin Langenhorst (Bischofswiesen, WSV Bischofswiesen, 22) Elfte. Melanie Hochreiter (Bischofswiesen, WSV Bischofswiesen, 22) hatte als 33te den Sprung ins Finale der besten 16 verpasst.

Im ersten Team-Weltcup (Parallel Slalom) der alpinen Snowboarder, der heute auf der Bucheben im Herzen von Bad Gastein stattgefunden hat, hat das deutsche Top-Duo Ramona Hofmeister und Stefan Baumeister eine Podiumsplatzierung denkbar knapp verpasst.

Die Vorjahreszweiten verloren auf dem deutlich benachteiligteren roten Kurs ihr Duell um Platz drei gegen die Schweizer Patrizia Kummer und Dario Caviezel. Der Sieg ging an das österreichische Mix Daniela Ulbing und Benjamin Karl, Platz zwei an Nadya Ochner und Aaron March aus Italien.

„Es wäre natürlich besser gewesen, das Rennen als Dritte abzuschließen, aber es hat trotzdem wieder Spaß gemacht, mit Stefan in einem Team zu fahren“, erklärte Hofmeister, die im gestrigen Einzel – anders als Weltcup-Sieger Baumeister – bereits in ihrem Achtelfinale ausgeschieden war.

„Ich war gestern viel zu schnell raus, von daher bin ich zufrieden, dass es heute zumindest das Maximum an vier Läufen war. Im kleinen Finale bin ich leider ins Weiche abgekommen. Da hatten wir dann keine Chance mehr auf Platz drei“, so die 22-jährige aus Bischofswiesen weiter, die mittlerweile bis auf seltene Ausnahmen frei von Rückenbeschwerden ist.

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Biathlon

Die Biathletinnen des Deutschen Skiverbandes (DSV) haben beim Heimweltcup in Oberhof den Staffel-Sieg im letzten Schießen noch aus der Hand gegeben. Über 4x6 km musste sich das DSV-Quartett in der Formation Karolin Horchler, Franziska Hildebrand (beide Clausthal-Zellerfeld), Franziska Preuß (Haag) und Denise Herrmann (Oberwiesenthal) mit dem zweiten Platz hinter Russland begnügen.

Vor dem letzten Schießen hatten die deutschen Frauen noch in Führung gelegen, doch Herrmann zeigte Nerven und musste nach fünf Schießfehlern zweimal in die Strafrunde. Der Rückstand auf die Russinnen, die in 1:18:46,3 Stunden bei acht Schießfehlern gewannen, betrug 33,5 Sekunden. Insgesamt leistete sich das deutsche Team zehn Nachlader. Dritter wurde Tschechien (1+6/36,7 Sekunden zurück).

"Das tut gut und ist eine Bestätigung, dass wir vorne angreifen können. Das Ergebnis gibt ganz viel Mut", sagte Preuß im ZDF mit Blick auf das historische Debakel im Sprint am Donnerstag.

Die deutschen Biathleten haben in der Staffel eher enttäuscht und den angestrebten Podestplatz deutlich verpasst. Über 4x7,5 km mussten sich Erik Lesser (Frankenhain), Simon Schempp (Uhingen), Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld) und Benedikt Doll (Breitnau) mit Rang acht begnügen. Es war das schlechteste Staffel-Ergebnis der DSV-Männer im Weltcup seit Rang neun in Hochfilzen am 14. Dezember 2008.

Der Sieg bei schwierigen Wettbedingungen mit Wind und dichtem Schneetreiben ging wie bei den Frauen souverän an Russland (0 Strafrunden + 6 Nachlader) in 1:20:54,3 Stunden vor Frankreich (1+8/1:01,1 Minuten zurück) und Österreich (1+7/2:18,6). Das DSV-Team (2+17) lag nach zwei Strafrunden 2:54,9 Minuten zurück.

Arnd Peiffer hat im Verfolgungsrennen über 12,5 km die vierte Podestplatzierung für die deutschen Männer in diesem Winter geholt. Der Sprint-Olympiasieger verbesserte sich nach Platz fünf im Sprint am Freitag nach einer überzeugenden Vorstellung am Samstag noch auf den zweiten Rang. Benedikt Doll (Breitnau) wurde Siebter.

Peiffer (Clausthal-Zellerfeld) musste sich im heftigen Schneetreiben am Rennsteig nach einem Schießfehler nur Saison-Dominator Johannes Thingnes Bö (Norwegen/3) geschlagen geben. Bö lag bei seinem bereits siebten Saisonsieg im zehnten Rennen in 34:29,8 Minuten 15,1 Sekunden vor Peiffer, der bereits im Verfolger von Hochfilzen Zweiter geworden war, und 15,8 Sekunden vor Lukas Hofer (Italien/0). Der Russe Alexander Loginow (4), der den Sprint gewonnen hatte, fiel auf Rang fünf zurück. Doll hatte nach vier Schießfehlern 1:30,7 Minuten Rückstand auf die Spitze.

"Ich freue mich riesig, vor dieser tollen Kulisse so ein Ergebnis geholt zu haben. Ich habe gekämpft und wurde belohnt", sagte Peiffer im ZDF.

Von 45 auf 6: Nach dem historischen Debakel im Sprint hat Franziska Preuß (Haag) beim Heimweltcup in Oberhof in der Verfolgung über 10 km eine furiose Aufholjagd hingelegt und 39 Plätze gutgemacht. Auch Denise Herrmann (Oberwiesenthal) als Neunte und Karolin Horchler (Clausthal-Zellerfeld) auf Rang elf rehabilitierten sich.

Der Sieg ging wie schon im Sprint an die Italienerin Lisa Vittozzi, die mit zwei Schießfehlern in 32:32,9 Minuten 14,5 Sekunden vor Anastasia Kuzmina (Slowakei/4) und 27,9 Sekunden vor Anais Chevalier (Frankreich/5) triumphierte. Preuß lag nach zwei Schießfehlern 54,7 Sekunden zurück. Herrmann (4), die im Sprint als 36. enttäuscht hatte, schaffte mit 1:03,2 Minuten Rückstand ihre mit Abstand beste Saisonleistung.

Hinter Karolin Horchler (1/1:21,8) kam Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld/3/2:22,6) auf Rang 24, Nadine Horchler (Willingen/5/3:52,2) wurde 43. "Wir waren alle sehr enttäuscht. Ich bin sehr aggressiv rausgegangen und kann es selber gar nicht glauben. Das tut der Mannschaft extrem gut", sagte Preuß im ZDF.

Im Sprint am Donnerstag hatten die DSV-Frauen ohne Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier das schlechteste Ergebnis der Weltcup-Historie verbucht. Karolin Horchler war auf einem indiskutablen 34. Platz noch die beste Athletin des Deutschen Skiverbandes (DSV) gewesen.

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Fechten

Im polnischen Kattowitz belegte die 19-jährige Leonie Ebert den 2. Platz. Erst im Finale gegen die Weltranglisten Erste Inna Deriglazova musste sie eine Niederlage hinnehmen.

Durch ihre Platzierung in der Weltrangliste, auf der sie vor dem Weltcup auf Platz zehn, war sie von den Vorkämpfen am Freitag befreit. In den Hauptkämpfen schlug sie zunächst die Russin Martines Hauregi, danach die Kanadierin Guo.

Im Achtelfinale traf sie auf die Russin Tripapina, die sie besiegte. In einem nervenstarken Gefecht gegen die Französin Pauline Ranvier holte sie einen Rückstand souverän auf und zog ins Halbfinale ein. Dort wartete Lee Kiefer (USA), die Nummer drei der Weltrangliste. Auch hier zeigte die Werbacherin ihr Können und schlug die favorisierte Kiefer mit 15:13.

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Rodeln

Nach der völlig verpatzten Generalprobe in Sigulda sprach der weiterhin sieglose Felix Loch kleinlaut über seine Aussichten bei der Heim-WM in Winterberg. "Ich lasse mich überraschen", sagte der einstige Dominator mit Blick auf den Saisonhöhepunkt in zwei Wochen - die Zeiten, in denen nur der Titel Lochs Anspruch war, sind vorbei. Ohne einen einzigen Erfolg in diesem Winter reist er ins Sauerland, sein letzter liegt nun genau ein Jahr zurück.

Am Sonntag reichte es auf der schwierigen Bahn in Lettland nur zum enttäuschenden neunten Platz. Europameister Semen Pawlitschenko und Alexander Gorbatcewitsch sorgten für einen russischen Doppelerfolg, Olympiasieger David Gleirscher (Österreich) wurde Dritter. Und Loch hat mittlerweile einige Übung darin, Misserfolge zu erklären.

"Ich habe mir mehr erwartet", sagte der zweimalige Einzel-Olympiasieger: "Im ersten Lauf ist die Bahn etwas schlechter geworden, im zweiten hat es dann einigermaßen gepasst. Aber sogar da hatte ich kleine Fehler drin. Für weiter vorne reicht das nicht."

Es war insgesamt ein eher schwacher Auftritt der deutschen Rodler in Sigulda, allerdings ist es auf der Bahn nahe Riga grundsätzlich schwierig gegen die hier sehr erfahrenen Russen. So waren die deutschen Frauen am Samstag erstmals in dieser Saison geschlagen worden, Olympiasiegerin Natalie Geisenberger (Miesbach) zeigte sich als Zweite hinter Tatjana Iwanowa (Russland) aber in guter Form. Immerhin bei den Doppelsitzern lief alles wie gehabt, die Weltmeister Toni Eggert/Sascha Benecken (Ilsenburg/Suhl) feierten ihren vierten Sieg in Serie. In der abschließenden Teamstaffel wurde Deutschland Dritter hinter Lettland und Russland.

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Skispringen

Skispringer David Siegel hat beim Weltcup in Val di Fiemme für eine Überraschung gesorgt und das erste Weltcup-Podest seiner Karriere nur knapp verpasst. Beim ersten Sieg des Polen Dawid Kubacki flog der deutsche Meister als Fünfter nur um umgerechnet drei Meter am Treppchen vorbei. Siegels zuvor beste Platzierung war ein 13. Rang gewesen.

"Unglaublich, wirklich unfassbar. Ich hätte nie gedacht, dass es so schnell geht", sagte Siegel im ZDF und fügte an: "Ich habe mein Ziel erreicht, geil. Ich bin von oben bis unten komplett nassgeschwitzt." Ein Sonderlob gab es von Bundestrainer Werner Schuster. "Das lag ein bisschen in der Luft. David hat einen harten Weg hinter sich mit einigen Verletzungen. Nur vier vor ihm, das ist schon was", sagte der DSV-Coach.

Zweitbester Deutscher war der Tournee-Zweite Markus Eisenbichler (Siegsdorf), der sich mit einem starken zweiten Sprung noch vom 17. auf den sechsten Platz verbesserte. "Besser ein guter Sprung als kein guter Sprung. Jetzt kann ich zufrieden heimfahren", sagte Eisenbichler, der am Samstag noch wegen einer Disqualifikation zuschauen musste.

Richard Freitag (Aue) zeigte als 16. eine ordentliche Leistung. Stephan Leyhe (Willingen), am Samstag als Fünfter noch bester DSV-Adler, kam nach zwei verpatzten Landungen nur auf den 18. Rang. Der Tournee-Dritte lag damit aber noch vor Karl Geiger (Oberstdorf/19.) und Olympiasieger Andreas Wellinger (Ruhpolding/26.), die erneut hinter ihren Möglichkeiten zurückblieben.

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Ski Freestyle

Laura Grasemann hat beim Buckelpisten-Weltcup in Calgary ihr bestes Saisonergebnis eingefahren. Die 26-Jährige vom SC Wiesloch kam in der Olympia-Stadt von 1988 auf Rang sieben.

Das Finale der besten sechs Athletinnen verpasste die Olympiateilnehmerin von 2014 um winzige 0,02 Punkte, dennoch reichte es auch im vierten Wettbewerb des WM-Winters für die Top 10. Der Tagessieg ging an die Olympiadritte Julia Galischewa aus Kasachstan.

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Eisschnelllauf

Die Sprinter Nico Ihle (Chemnitz) und Joel Dufter (Inzell) haben bei den für die deutschen Eisschnellläufer durchwachsenen Europameisterschaften in Klobenstein/Italien für die besten Ergebnisse gesorgt. Ihle sicherte sich nach je zwei Rennen über 500 m und 1000 m in der Gesamtwertung mit 141,335 Punkten den fünften Rang. Dufter belegte mit 141,905 Zählern Platz sieben.

Der Chemnitzer Ihle war am Samstag im zweiten 1000-m-Rennen in 1:09,45 Minuten die drittbeste Zeit des Tages gelaufen. Über 500 m hatte er sich im Vergleich zum Freitag auf der Freiluftbahn in Südtirol in 35,46 Sekunden um rund fünf Zehntelsekunden gesteigert.

Dufter patzte im zweiten Rennen über die Kurzdistanz (36,00), machte den schwachen Lauf mit einer starken 1000-m-Zeit (1:09,57) aber wett. Knapp einen Monat vor der Einzelstrecken-WM in Inzell war die EM für die besten deutschen Sprinter eine gelungene Standortbestimmung. Den Titel sicherte sich der niederländische Titelverteidiger Kai Verbij (139,085).

Bei den Frauen kam Gabriele Hirschbichler (Inzell/157,585) bei 13 Starterinnen nicht über den elften Rang hinaus. Ihr bestes Einzelergebnis war ein achter Platz im zweiten 1000-m-Rennen (1:18,28). Gold ging an die Österreicherin Vanessa Herzog (151,445).

Bei der parallel ausgetragenen Allround-EM siegte die Niederländerin Antoinette de Jong, die nach Rennen über 500 m, 1500 m, 3000 m und 5000 m auf 162,918 Punkte kam. Roxanne Dufter (Inzell/169,619) wurde Achte, Michelle Uhrig (Berlin/128,702) hatte sich nicht für das Finale qualifiziert. Die fünfmalige Olympiasiegerin Claudia Pechstein (Berlin) hatte ihre Teilnahme aufgrund von Rückenbeschwerden abgesagt.

Im Vierkampf der Männer triumphierte der niederländische Eis-Superstar Sven Kramer (150,103) bereits zum zehnten Mal. Die deutschen Starter Lukas Mann (Berlin/115,352) als Elfter und Felix Maly (Erfurt/115,575) auf Position zwölf hatten sich nicht für den abschließenden 10.000-m-Lauf der besten Acht qualifiziert

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Shorttrack

Im Shorttrack-Theater von Dordrecht mit der Kulisse vor insgesamt 12 000 Zuschauern an drei Tagen spielte das DESG-Team keine Hauptrolle. "Susanne,Susanne" hieß der Hit der Veranstaltung. Für Spannung beim Heimpublikum sorgte die Favoritin, die 21 Jahre alte 1000 m-Olympiasiegerin Suzanne Schulting", bis sie das ersehnte Allround-Gold in Empfang nehmen konnte. Die niederländische Sportlerin des Jahres gewann holte Einzelgold nur über 1500 m, kam über 500 m auf Rang vier und verpasste auf ihrer olympischen Goldstrecke 1000m durch einen Penalty alle Punkte. Mit dem Sieg im 3000-m-Superfinale stürmte sie dann zum ersehnten Titel. Das EM-Gold widmete Schulting ihrem mit schweren Brandwunden im Krankenhaus liegenden "Shorttrack"-Bruder Sjinkie Knegt. Trotz seiner Abwesenheit war der Titelverteidiger von Dresden stets anwesend.Über Social Media erhielt er täglich "Sjinkie-Genesungswünsche" der 3000 Zuschauer als Videoclip ins Krankenhaus gesendet.

Vielversprechend mit Podiumplätzen im Weltcup war Anna Seidel in die nacholympische Saison gestartet. So hätte die Dresdnerin gerne weitergemacht. Doch in Dordrecht hatte sie Pech. Über 1500 m stürzte sie im Viertelfinale. Eine Schlittschuhkufe war stumpf geworden, so dass sie sich nicht mehr halten konnte."Ich weiss nicht, was da passiert ist", sagte sie. Zufrieden war sie mit dem siebten Platz über 500 m.

"Diese Strecke ist eigentlich zu kurz für mich", meinte sie. Über 1000 m wollte die Olympiateilnehmerin ihre Stärke zeigen. Doch das Viertelfinale endete dramatisch. Anna stürzte und erhielt einen Penalty. Aus der Medaillentraum. "Anna ist manchmal sehr nervös. Sie macht sich zu viel Druck im Kopf. Sie schraubt die Erwartungen selbst hoch, aber auch von außen wird von ihr mehr erwartet. Dabei hat sie sich seit dem Winter sehr verbessert. Vor EM-Beginn hatte sie noch eine Erkältung. Ich weiß nicht, ob das hier noch eine Rolle spielte", meinte Heimtrainer Daniel Zetzsche.

So kam die blonde Sächsin in der Gesamtwertung nach drei Strecken auf Rang 13 .Sechste wurde die deutsche 3000-m-Damenstaffel mit den Dresdnerinnen Anna Seidel, Bianca Walter, Gina Jacobs und Anna-Katharina Gärtner. "Wir wollten das Halbfinale erreichen und es auch gewinnen", sagte Bianca Walter. Mit 28 Jahren mittlerweile die "Seniorin" strahlte in Dordrecht. Es war nach langen Verletzungsproblemen ihr erster wirklicher Wettkampf seit den Olympischen Winterspielen im Februar 2018. "Ich bin froh, pünktlich fit geworden zu sein. Im Trainingslager bin ich erst wieder schnelle Runden gelaufen. Wir hatten für die Schnelligkeit ein Trainingslager mit den Polen arrangiert " sagte sie. Nach zwei schweren Knieverletzungen in kurzer Zeit hofft Bianca Walter in Zukunft vom Verletzungspech verschont zu bleiben. "Ich habe manchmal gezweifelt, ob ich den Anschluss wieder schaffen werde. Es war ein harter Weg zurück. Jetzt klapptes wieder und das Shorttrack macht mir so viel Spaß", meint Bianca. Den neuen Bundestrainer, Stuart Horsepool, muss sie noch richtig kennenlernen. Durch ihre Verletzungen verpasste sie das erste Training unter seiner Leitung.

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Langlauf

Die deutschen Skilangläuferinnen Laura Gimmler (Oberstdorf) und Elisabeth Schicho (Schliersee) haben beim Heim-Weltcup in Dresden ein gute Vorstellung abgeliefert. Beim Teamsprint am Sonntag belegte das deutsche Duo im Finale Rang sieben (15,68 Sekunden zurück). Den Sieg sicherte sich Schweden mit Einzel-Siegerin Stina Nilsson und Maja Dahlqvist. Top-Sprinterin Sandra Ringwald (Schonach) und Victoria Carl (Zella-Mehlis) waren bereits im Halbfinale nach einem Sturz von Ringwald kurz vor Schluss gescheitert. "Ich wusste, ich muss an der Schwedin vorbei, damit ich hier was mitnehmen kann. Und dann habe ich mich mit ihren Skiern verkantet", sagte Ringwald. Bei den Männern war sowohl für Janosch Brugger (Schluchsee) und Thomas Bing (Dermbach) als auch für Max Olex (Partenkirchen) und Sebastian Eisenlauer (Sonthofen) bereits vor dem Finale Schluss. Die Teams belegten im ersten Halbfinale die Plätze fünf und zehn. 

Am Vortag konnte Sandra Ringwald ihr bestes Resultat des bisherigen Winters einfahren. Die bislang in dieser Saison schwächelnde 28-Jährige schied im Einzel-Sprint am Samstag zwar im Halbfinale aus, kam in der Endabrechnung jedoch auf einen guten Rang sieben. Bislang war ein 13. Platz im Sprint von Lillehammer Ende November ihr bestes Ergebnis gewesen. Von den übrigen acht deutschen Starterinnen waren außer der bereits für die nordische Ski-WM in Seefeld/Österreich (19. Februar bis 3. März) qualifizierte Ringwald sechs Läuferinnen im Viertelfinale ausgeschieden.

Die deutschen Männer erlebten wieder einmal einen schwarzen Tag. Einzig Sebastian Eisenlauer (Sonthofen) und Janosch Brugger (Schluchsee) hatten sich von den sieben Startern des Deutschen Skiverbandes (DSV) für das Viertelfinale qualifiziert, scheiterten dort jedoch klar.

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Ski Alpin

Skirennläufer Felix Neureuther sucht weiter "nach dem Klickmoment". Der 34 Jahre alte Partenkirchner kam beim Weltcup-Slalom im Schweizer Adelboden, wo Österreichs Dominator Marcel Hirscher seinen 67. Sieg holte, nur auf Platz 15. Dominik Stehle (Obermaiselstein) erfüllte als Elfter mit seinem besten Saisonergebnis die halbe WM-Norm.

"Ich habe ein bisschen Schadensbegrenzung betrieben", sagte Neureuther, der im Finale immerhin zwölf Plätze gutgemacht hatte, "aber alles in allem kann ich nicht zufrieden sein. Es liegt noch viel Arbeit vor mir."

Mit verhaltenen Auftritten wie im ersten Lauf "gewinnst du keinen Blumentopf", betonte Neureuther: "Ich habe andere Ansprüche, da kommt gerade alles zusammen: Kopf, Körper, Material. Ich muss kämpfen, kämpfen und kämpfen, dann kommen auch die Ergebnisse wieder."

Zweiter hinter Hirscher, der bereits den Riesenslalom auf dem Chuenisbärgli gewonnen hatte, wurde der Franzose Clement Noel (0,50 Sekunden zurück) vor Henrik Kristoffersen (Norwegen/0,71). Fritz Dopfer (Garmisch) verpasste wie im Riesenslalom, auf den Neureuther verzichtet hatte, den zweiten Lauf. Linus Straßer (München) schied im ersten Durchgang aus.

Stefan Luitz hat zwei Tage nach der Aberkennung seines bisher einzigen Weltcupsieges einen weiteren Rückschlag erlitten. Der 26 Jahre alte Allgäuer schied beim Riesenslalom in Adelboden im Finale aus und zog sich dabei eine Schulterluxation zu.

Nach dem ersten Lauf hatte Luitz noch auf Rang vier gelegen. Doch im zweiten Durchgang auf dem legendären Chuenisbärgli rutschte er noch vor der ersten Zwischenzeit in einer Linkskurve weg und verpasste so das nächste Tor. Luitz hielt sich danach die linke Schulter und wurde zu eingehenden Untersuchungen ins Krankenhaus nach Frutigen gebracht.

"Ich dachte immer, es geht nicht mehr schlechter. Aber es gibt jedes Mal doch noch eine Steigerung", sagte Alpindirektor Wolfgang Maier zum anhaltenden Verletzungspech seiner Mannschaft. Luitz sei die Schulter unter Narkose wieder eingerenkt worden, weitere Untersuchungen in der Schweiz und nach Luitz' Rückkehr in München sollen Aufschluss über etwaige weitere Blessuren geben. Erst dann wird klarer, ob und wie lange Luitz ausfällt.

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Handball

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier klatschte auf der Tribüne begeistert Beifall, die Fans feierten eine schwarz-rot-goldene Eröffnungsparty: Die deutschen Handballer haben bei der Heim-WM einen Traumstart hingelegt. Die Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop ließ dem vereinten Team Korea beim 30:19 (17:10) keine Chance und nahm mit dem Pflichtsieg die erste Hürde auf dem Weg zur angepeilten Medaille mit Bravour.

Bester Werfer der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) war Kapitän Uwe Gensheimer mit sieben Treffern. Torhüter Andreas Wolff zeigte zahlreiche Paraden und bot eine bärenstarke Leistung. 

"Für den Auftakt war das super. Für uns war es wichtig, gut ins Turnier zu starten. Die Atmosphäre war ein überragendes Erlebnis. Jetzt wissen wir, was auf uns zukommt. Gegen Brasilien wird es aber eine andere Nummer", sagte Gensheimer im ZDF.

Hinten brillierte Andreas Wolff, vorne glänzte Uwe Gensheimer: Angeführt von ihren beiden Topstars haben die deutschen Handballer bei der Heim-WM eindrucksvoll Kurs auf die Hauptrunde genommen. Die Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop besiegte Brasilien in Berlin souverän mit 34:21 (15:8) und befeuerte mit dem zweiten Sieg im zweiten Spiel die Partystimmung auf ihrer Medaillen-Mission. 

Kapitän Gensheimer war mit zehn Toren vor 13.500 Zuschauern in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof wieder einmal bester Werfer der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB), die am Montag (18.00 Uhr/ARD) auf Ex-Weltmeister Russland trifft. Wolff avancierte mit zahlreichen Paraden wie schon beim Auftaktsieg gegen das vereinte Team Korea (30:19) zum großen Rückhalt.

Prokop musste gegen die Südamerikaner auf WM-Debütant Franz Semper verzichten. Der Rückraumspieler des Bundesligisten SC DHfK Leipzig stand aufgrund einer starken Erkältung nicht zur Verfügung. "Wir werden seinen Ausfall taktisch lösen", kündigte DHB-Vizepräsident Bob Hanning an.  

Prokop wechselte angesichts des deutlichen Vorsprungs munter durch, um Kräfte für den weiteren Turnierverlauf zu sparen. In Russland wartet heute der erste richtige Prüfstein.

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Tennis

Als Angelique Kerber ihren standesgemäßen Start ins Grand-Slam-Jahr erklärte, wusste die Wimbledonsiegerin nicht, dass sie am Ende des Tages mit ihrem Erfolg alleine sein würde. Sechs deutsche Tennisprofis waren am Montag in die Australian Open gestartet, den Einzug in die zweite Runde schaffte nur Kerber durch das souveräne 6:2, 6:2 gegen Polona Hercog aus Slowenien. Das prominenteste "Opfer" hieß Julia Görges, die so zuversichtlich nach Melbourne gereist war.

Beim 6:2, 6:7 (5:7), 4:6 gegen Danielle Collins (USA) vergab die Wimbledon-Halbfinalistin im zweiten Satz bei eigenem Aufschlag den Sieg. "Leider habe ich ihr die Chance gegeben, zurückzukommen", sagte Görges, die leicht erkältet war, aber nicht nach Ausreden suchte. "Natürlich bin ich enttäuscht. In den ersten zwei Sätzen war es ein gutes Match, aber ich habe es aus der Hand gegeben." Für Görges war es die zweite Erstrundenpleite in Melbourne nach ihrem Debüt vor zehn Jahren.

Andrea Petkovic verlor dagegen den Kampf gegen ihren Körper. Nach Kreislaufproblemen infolge eines Infekts musste sie gegen Irina-Camelia Begu (Rumänien) beim Stand von 7:6 (7:3), 3:4 aufgeben. "Ich wollte weiterspielen, aber die Ärzte haben mich nicht gelassen", sagte Petkovic sichtlich geschwächt.

Wenig überraschend waren die Niederlagen von Jan-Lennard Struff, Peter Gojowczyk und Grand-Slam-Debütant Rudolf Molleker. Die deutschen Hoffnungen lagen vor Turnierbeginn ohnehin in der anderen Hälfte des Tableaus, beim Weltranglistenvierten Alexander Zverev oder auch beim routinierten Philipp Kohlschreiber. Beide hatten einen Tag länger Zeit zur Vorbereitung.

Der deutsche Davis-Cup-Spieler Jan-Lennard Struff (28) hat im neuseeländischen Auckland an der Seite des Japaners Ben McLachlan seinen zweiten Doppeltitel auf der ATP-Tour gewonnen. Das Duo setzte sich im Finale gegen den Südafrikaner Raven Klaasen und Lokalmatador Michael Venus 6:3, 6:4 durch.

Am Tag zuvor hatte Struff im Einzel gegen den Briten Cameron Norrie den ersten Finaleinzug seiner Karriere verpasst. Norrie unterlag im Endspiel am Samstag dem US-Amerikaner Tennys Sandgren, der zuvor Philipp Kohlschreiber (Augsburg) geschlagen hatte, 4:6, 2:6.

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Quelle: SID

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