WM

"Ab sofort geht es auf Jagd" - Olympiaquali-Ticket sicher

DHB-Frauen heiß auf WM-"Endspiele". Nach dem vorzeitigen Viertelfinal-Einzug spielen die DHB-Frauen nun um den Gruppensieg und träumen mehr denn je von einer Medaille. Doch das deutsche Team ist gewarnt.

Autor: sid
2 Minuten Lesezeit veröffentlicht am 11. Dezember 2023

Olympiaquali-Turnier-Ticket sicher!

Viertelfinal-Fete? Olympia-Feier? Jubiläums-Sause? Emily Bölk machte große Augen - und erteilte sämtlichen Party-Plänen bei Deutschlands Handballerinnen dann eine Abfuhr. "Wir sind ja nicht hier, um jetzt nur noch im dänischen Schnee zu liegen", sagte die Jubilarin: "Jetzt geht's drum, ab jetzt sind alles Endspiele für uns."

Und auch Bundestrainer Markus Gaugisch hatte nach dem vorzeitigen Sprung in die K.o.-Phase der Weltmeisterschaft nur noch den Kracher gegen Gastgeber Dänemark am Montag (20.30 Uhr/Sportdeutschland.TV) im Kopf. "Ab sofort geht es auf Jagd", sagte er mit leuchtenden Augen. Erst der Gruppensieg, dann der Kampf um die WM-Medaillen - so die einfache Formel der DHB-Auswahl, die das ersehnte Ticket für das olympische Qualifikationsturnier nun schon in der Tasche hat.

Nach dem souveränen 31:21 (14:13) gegen Serbien ging der Blick nach vorn, das Hauptrunden-Finale gegen den skandinavischen Titelanwärter vor 15.000 frenetischen Zuschauern in Herning elektrisiert das deutsche Team. "Wir haben keinen Druck, aber wir haben Bock", so Gaugisch: "Wir haben riesigen Bock, um diesen Platz eins zu fighten." Bölk, die am Samstagabend mit vier Treffern in ihrem 100. Länderspiel als Spielerin des Spiels ausgezeichnet worden war, betonte: "Wenn wir weiterhin so performen und alle Vollgas geben, dann können wir es jedem Gegner schwer machen."

Eistonne, gutes Essen, schlafen - nach dem Serbien-Spiel stand für Bölk und ihre Mitspielerinnen Regeneration auf dem Programm. Am Sonntag bekam die deutsche Mannschaft von Gaugisch zudem trainingsfrei, um die Akkus vor der heißen Turnierphase wieder aufzuladen.

Dies kam auch Co-Kapitänin Alina Grijseels entgegen. Die Spielmacherin, die wegen eines Pferdekusses das Serbien-Spiel verpasste, wird am Montag voraussichtlich wieder dabei sein. "Ich fühle mich soweit in Ordnung. Ich gehe davon aus, dass es klappt", sagte Grijseels dem SID am Sonntag im Teamquartier in Silkeborg.

Gegen Dänemark, so viel steht fest, ist volle Power vonnöten. Denn die Erinnerungen an den Vize-Europameister sind schmerzhaft. Zwei Jahre ist es her, da kassierte Deutschland bei identischer Ausgangslage zum WM-Hauptrundenabschluss eine 16:32-Klatsche - und schied anschließend im Viertelfinale aus. "Angst vor einem Deja-vu haben wir nicht", stellte Rückraumspielerin Xenia Smits am Sonntag klar: "Die Negativität haben wir aus den Köpfen verbannt. Ich bin zuversichtlich, dass wir uns mit unserem jetzigen Flow gut präsentieren werden."

Dänemark sei "Favorit, ganz klar", sagte Gaugisch, "aber wir werden alles dafür tun, dass wir vielleicht das Wunder schaffen". Linksaußen Antje Döll meinte voller Vorfreude: "Vor einer vollen Halle zu spielen, ist doch geil. Wir werden Gas geben. Das verspreche ich. Wir sind heiß und hungrig." Nach fünf Siegen in fünf WM-Spielen ist der deutschen Mannschaft der Platz im Viertelfinale so oder nicht zu nehmen. Aber, wie sagte es Emily Bölk so schön: "Wir wollen noch mehr."