Amanal Petros aus Wattenscheid hat beim Marathon in Valencia am Sonntag einen deutschen Rekord aufgestellt. Der 25-Jährige, der in Eritrea geboren wurde und 2012 als politischer Flüchtling von Äthiopien nach Deutschland gekommen war, wurde als 16. in 2:07:18 Stunden gestoppt und verbesserte damit die bisherige Bestzeit von Arne Gabius aus dem Jahr 2015 (2:08:33) um 1:15 Minuten.
Dabei wird das Leben von Petros derzeit von Ängsten um seine Mutter und seine Schwestern geprägt. "Ich kann meine Familie seit vier Wochen nicht erreichen", hatte Petros auf Instagram berichtet, "mit dieser Ungewissheit, ob meine Familie und Freunde okay sind oder nicht, werde ich am Sonntag meinen zweiten Marathon laufen." Seine Angehörigen leben in der Krisenregion Tigray im Norden Äthiopiens.
Die Olympianorm des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) für Tokio schaffte bei den Männern Richard Ringer. In seinem ersten Marathon kam der Rehlinger als 36. ins Ziel und blieb in 2:10:59 Stunden unter der geforderten Richtmarke von 2:11:30. Dies gelang Philipp Pflieger nicht. Der Hamburger, der im Vorfeld fälschlicherweise positiv auf Corona getestet worden war, benötigte auf Platz 47 2:12:15 Stunden. Bei den Frauen blieben die Berliner Zwillinge Deborah (2:26:55) und Rabea Schöneborn (2:28:42) jeweils unter der geforderten DLV-Marke.
Der Sieg bei den Männern ging in 2:03:00 Stunden an den Kenianer Evans Chebet vor seinem Landsmann Lauwrence Cherono (2:03:04) und Birhanu Legese aus Äthiopien (2:03:16). Auch bei den Frauen feierte Kenia einen Doppelsieg durch Peres Jepchirchir (2:17:16) und Joyciline Jepkosgei (2:18:40). Im Halbmarathon blieb der Kenianer Kibiwott Kandie bei seinem Weltrekord in 57:32 Minuten als erster Läufer unter der 58-Minuten-Marke.
Quelle: sid