Bei der Bob-WM in Altenberg zeigten sich die Bob-Pilot*Innen von ihrer besten Seite. Nach Silber und Bronze im Zweierbob der Frauen konnten die Männer alle drei Medaillen mit nach Hause nehmen. Dabei gewinnt Francesco Friedrich seinen 10. WM-Titel und ist damit Rekordweltmeister.
Die deutschen Bob-Pilotinnen ließen sich von den schwierigen Bedingungen bei der Heim-WM in Altenberg nicht ausbremsen. Bei der erfolgreichen Titelverteidigung der US-Amerikanerin Kaillie Humphries rasten Kim Kalicki und Laura Nolte zu Silber und Bronze im Zweier-Schlitten.
"Ich bin kein bisschen traurig und voll und ganz zufrieden. Wir haben gezeigt, was wir können. Kaillie ist halt einfach stark, wir freuen uns jetzt einfach. Wir haben Silber gewonnen und nicht Gold verloren", sagte Kalicki, die ihr Ergebnis aus dem Vorjahr wiederholte. Junioren-Weltmeisterin Nolte vergoss nach ihrer ersten Medaille bei einer Senioren-WM sogar ein paar Tränen: "Ich bin so froh, wirklich", sagte die 22-Jährige.
Stephanie Schneider rundete mit Leonie Fiebig das gute deutsche Teamergebnis beim Saisonhöhepunkt als Vierte ab, Olympiasiegerin Mariama Jamanka folgte mit Vanessa Mark auf dem sechsten Platz.
Auch die Bob-Piloten zeigen einen unglaublich starkes Rennen. Francesco Friedrich ist seit Sonntag alleiniger Rekordweltmeister. Im Zweier-Rennen deklassierte er seine Konkurrenz.
Francesco Friedrich klopfte auf seinen Schlitten, reckte den Daumen in die Höhe - und dachte dann wehmütig an die fehlenden Fans. "Schade, dass keine Zuschauer hier sein können", sagte der neue und alte Weltmeister im Zweierbob, nachdem er auf seiner Heimbahn in Altenberg zu seinem insgesamt zehnten WM-Titel gerast war. Der Sachse darf sich nun alleiniger Rekordweltmeister nennen.
"Es war ein Wahnsinns-Jahr bis jetzt", schwärmte Friedrich nach einer wahren Machtdemonstration. Schier unglaubliche 2,05 Sekunden betrug sein Vorsprung nach vier Läufen auf seinen Teamkollegen Johannes Lochner mit dessen Anschieber Eric Franke. Junioren-Weltmeister Hans Peter Hannighofer raste mit Christian Röder zu Bronze und machte den deutschen Dreifachsieg perfekt.
Während Hannighofer "einfach sprachlos" über sein starkes WM-Debüt war, haderte Lochner am ZDF-Mikrofon mit der Dominanz des unaufhaltsamen Friedrich. "Es wird schon langweilig hinter dem Franz. Wir wissen leider nicht, wie wir ihn besiegen können. Sonst würden wir es ja machen", sagte der Stuttgarter.
Christoph Hafer rundete mit Christian Hammers als Siebter das starke deutsche Gesamtergebnis ab. "Besser geht es nicht", lobte Bundestrainer Rene Spies.
Der Perfektionist Francesco Friedrich will immer besser werden, und sein Weg ist noch lange nicht am Ende. Mit einem Sieg am kommenden Wochenende im Vierer könnte der frühere Zehnkämpfer als erster Pilot zum vierten Mal in Serie im großen Schlitten WM-Gold gewinnen.
Das große Ziel bleiben aber die Olympischen Spiele, denen Friedrich "alles unterordnet", wie er selbst sagt. Die einzige große Bestmarke, die Friedrich noch fehlt, sind die vier Olympischen Goldmedaillen von Bob-Ikone Andre Lange. Bereits in einem Jahr könnte der sächsische Rekordjäger in Peking auch diese knacken.
Quelle: sid