Mit zwei Rückkehrern und reichlich Olympia-Erfahrung will der Deutschland-Achter bis Paris zurück auf Erfolgskurs.
Fahrtrichtung Olympia
Bei den ersten Schlägen auf dem Weg nach Paris gab der einstige Erfolgsgarant des Deutschland-Achters gleich wieder den Takt vor. Rückkehrer Hannes Ocik war als Schlagmann mittendrin, als das Paradeboot rund vier Monate vor den Sommerspielen Fahrt für die knifflige Olympia-Mission aufnahm. Und dennoch schwebte über allem die Frage: Findet das Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes (DRV) rechtzeitig zurück auf Erfolgskurs?
Der Achter wolle "um die Medaillen mitfahren. Wir müssen einen langen Atem haben und draufgehen. Man muss unerschrocken sein", sagte Bundestrainerin Sabine Tschäge bei der Team-Präsentation am Donnerstag in Dortmund. Für den Achter müsse nach schwierigen Jahren bis zu den Olympischen Spielen (26. Juli bis 11. August) das Ziel sein, "die Lücke nach vorne" zu schließen.
Mit erfahrenem Boot nach Paris
Dabei setzt die Bundestrainerin auf alte Stützen und reichlich Olympia-Erfahrung. Die Tokio-Zweiten Ocik und Laurits Follert sollen eine wichtige Rolle einnehmen. Beim Weltcup in Varese/Italien (12. bis 14. April) wartet die erste Standortbestimmung in neuer Besetzung.
Ihre Plätze im Großboot behalten Torben Johannesen und Olaf Roggensack, die beim Gewinn der Olympia-Silbermedaille in Tokio ebenfalls dabei waren, sowie Wolf-Niclas Schröder, Max John, Mattes Schönherr und Benedict Eggeling. Steuermann bleibt Jonas Wiesen. Das Durchschnittsalter des zuletzt stark verjüngten Achters liegt damit wieder bei 26,9 Jahren.
Achter-Boot als Medaillengarant?
Über Jahre war das Großboot ein Erfolgsgarant, vor dem Umbruch nach Tokio lief es mit Olympia-Gold 2012 sowie Silber 2016 und 2021 sogar glänzend. Doch der Motor geriet ins Stocken - und soll nach der gelungenen Olympia-Qualifikation als WM-Fünfter im Vorjahr nun wieder in Schwung kommen.
Ocik war in Rio 2016 und fünf Jahre später in Tokio schon dabei, zudem holte er drei WM-Titel. Nach den Sommerspielen 2021 versuchte er sich im Einer, kehrte dann zum Achter zurück, musste sich jedoch in der Vorsaison zunächst mit der Rolle des Ersatzmanns begnügen.
"Er bringt viel Erfahrung mit, gerade auf dieser Position", sagte Tschäge, über den 32 Jahre alten Hoffnungsträger, der sich große Ziele für den Auftritt in Paris gesteckt hat. "Wenn man Zweiter wird", sagte Ocik, "hat man immer noch das letzte Quäntchen, das man noch rausholen will." Also Gold?
Auch Follert ist nach fast einjähriger Zwangspause wegen eines Bandscheibenvorfalls zurück. "Er bringt mehr PS an Bord", meinte Tschäge. Genau das soll dem Achter beim Weltcup-Auftakt in Varese helfen, kurz darauf wartet in diesem Monat (25. bis 28. April) bereits der nächste Härtetest bei der EM in Szeged/Ungarn.
Termine 2024 Deutschland-Achter:
Weltcup in Varese (Italien, 12.-14. April)
EM in Szeged (Ungarn, 25.-28. April)
Qualifikationsregatta in Luzern (Schweiz 19.-21. Mai)
Weltcup in Luzern (Schweiz, 24.-26. Mai)
Weltcup in Poznan (Polen, 14.-16 Juni)
Trainingslager in Völkermarkt (Österreich, 18. Juni - 3. Juli)
Trainingslager in Ratzeburg (11.-20. Juli)
Olympische Spiele in Paris (Frankreich, 27. Juli - 3. August)